Dienstag, 27. April 2010

6/13 The Last Recruit (Maike)

1. Der Anfang schließt direkt an das Ende der letzten Folge an, Hurley und Co. sind im Team MiB angekommen. Flocke hatte gehofft, dass Jack (und nur diesen erwähnt er ausdrücklich) zu ihm kommt und fackelt nicht lange um mit ihm ein Gespräch unter vier Augen zu führen.
Dabei zeigt sich schnell, dass Jack ihm nicht recht über den Weg traut. Er ist sich auch nicht sicher "was" Flocke ist und möchte deswegen wissen, warum er sich gerade John Locke ausgesucht hat. Flocke erklärt es damit, dass Locke am geeignetsten war, überzeugt von der Insel und später tot in einem Sarg dorthin auch wieder zurückgekehrt.
Nun beantwortet Flocke eine wichtige Frage aller LOST-Staffeln, denn er war es, der sich als Christian gezeigt hat am dritten Tag nach dem Absturz. Er wollte angeblich immer helfen und Jack in "White Rabbit" zu den Höhlen führen, damit er dort Wasser findet. Dabei vergisst er wohl zu erwähnen, dass er Jack erst zu einer Klippe "geführt" hat und Jack dort fast in den Tod stürzte, hätte Locke (!) ihn nicht gerettet. Mir erschließt sich also bei weitem nicht, dass Flocke gutes mit seinem Auftauchen als Christian bezwecken wollte.
Durch seine Hilfe können sie jetzt auch von der Insel fliehen, denn seitdem Jacob tot ist sind die Kandidaten und er nicht mehr auf der Insel gefangen, sie können fliehen.
Natürlich gibt es einen Haken bei der Sache: Nur wenn alle an Bord sind können sie erfolgreich die Insel verlassen.
Jack widerspricht dem ganzen Plan, er ist nicht überzeugt. Schließlich war Locke derjenige, der mmer für die Insel gesprochen hat und nicht gehen wollte. Sein Gegenüber sieht das ganz anders: "John Locke was not a believer, he was a sucker!". Damit endet das Gespräch und beide bemerken, dass sie belauscht wurden. Claire kommt aus dem Gebüsch. Sie war neugierig, was die beiden zu besprechen haben: "`Cause he´s my brother.".
Sie freut sich Jack wiederzusehen und bestätigt noch schnell, dass auch sie weiß, dass Flocke = Christian ist. Obwohl Jack noch gar nicht Flockes Gruppe zugehörig fühlt, ist er nun ein Teil davon: "If you like it or not, you´re with him now!".

2. Im Camp versucht Sawyer schnell seinen genialen U-Boot-Plan an den Mann zu bringen. Er erzählt Hurley davon, macht aber einige Ausnahmen: Sayid soll nicht mitkommen, schließlich ist er nun auf der "dunkelen Seite".
Auch Kate und Jack sprechen über Sayid: "He´s different now." bemerkt sie, "Think we´re all different now." lautet die Antwort des neuesten Man of Faith.
Auch hier macht Jack deutlich, dass er nicht weiß, ob er Flocke glauben kann, da taucht Zoe im Camp auf und fordert Desmond zurück.
Sie kommt dabei fast gruselig rüber, wie sie mit Flocke spricht und dann lässt sie noch eine Rakete in unmittelbarer Nähe des Camps einschlagen. Widmore gibt Flocke und seinen Anhängern bis zum Abend Zeit Desmond zurückzubringen, sonst schlagen die Raketen nicht mehr nur neben dem Camp ein.
Hier zeigt sich jetzt der Sinn in dem liebevoll von Hand geschnitzten Speer. Er ist dafür gedacht, Funkgeräte von Feinden zu zerstören, um ein Zeichen zu setzen: "Well. Here we go.".


So versammelt Flocke alle, sie sollen jetzt zum Flugzeug auf der Hydra-Insel gehen. Dafür soll Sawyer die Elisabeth holen, damit sie geschlossen alle zusammen am Ziel ankommen.
Sawyer nimmt die Gelegenheit beim Schopf und erzählt Jack von dem Deal mit Widmore. Er, Sun, Hurley und Frank sollen sich von Flockes Gruppe abseilen und Sawyer und Kate bei einem alten Dock treffen. Sie wollen ohne Flocke zur Hydra-Insel. Jack fragt nach Claire und Sayid, doch Sawyer bleibt bei seinem Standpunkt und will sie nicht dabei haben: "Sayid´s a Zombie. Claire is nuts.". Besser erklären kann ich mir deren Zustand auch nicht! ;)

Unterdessen beauftragt Flocke Sayid mit der Erschießung Desmonds. Es sollte ja kein Problem für Sayid sein, wenn er nur daran denkt, was er am meisten haben will. Wenn er es bekommen möchte, sollte er lieber tun, was Flocke sagt.

3. In Windeseile erreicht Sayid den Brunnen. Dort unten sitzt zwar verletzt, aber nicht tot, Desmond, der schnell begreift, dass Sayid geschickt wurde um ihn zu töten.
Das es dafür ein lukratives Angebot geben muss, ist unserem Schotten auch bewusst, deswegen erzählt Sayid ihm, dass er seine verlorene Liebe wieder bekommen wird, so wie Flocke auch ihn von den Toten zurückbrachte.
"So, what will you tell her?" - "What do you mean?" - "This woman. When she asks you what you did to be with her again. What will you tell her?". Ein Moment und eine Frage, die bei mir Gänsehaut auslöst.

4. Bei der Elisabeth angekommen erzählt Sawyer Kate erst dort von seinem Plan. Kate fällt dabei auf, dass Claire nicht mit als Flüchtige aufgezählt wurde. Sie soll nicht mitkommen: "The Claire you came back for is gone.", auch wenn Kate darüber gar nicht glücklich ist. Sie erwidert auch nichts weiter, als Sawyer Aarons Sicherheit erwähnt.

Flockes Gruppe ist derweil auf dem Weg zum Steg. Jack fragt Claire einige Dinge und erfährt unter anderem, dass Claire Flocke vertraut, weil er für sie da war, als alle anderen verschwunden waren.
Etwas weiter zurück spricht Flocke Sun an, doch sie antwortet nicht (weil sie es nicht kann). Sie gibt Flocke die Schuld daran und schreibt ihm: "You did this to me!". Wieder wirkt Flocke etwas überfordert, indem er nicht die Informationen bekommt, die er braucht. Deswegen trennt er sich (leichtsinnigerweise) von der Gruppe, um Sayid zu suchen.
Eine bessere Gelegenheit zum Verschwinden kann sich gar nicht bieten, so trommelt Jack schnell die betreffenden Personen zusammen und flüchtet mit ihnen, beobachtet von einer sehr enttäuscht undwütenden Claire.

Wer suchet, der findet. So wird auch Sayid von Flocke gefunden, dem er seine Abwesenheit damit begründet, dass er einen Moment für sich brauchte, nachdem er einen ehrbaren Mann erschoss.
"Did you kill him, Sayid?" - "Of course I did." -> Hoffentlich nicht!!!

5. Nach kurzem Lauf findet Hurley den alten Bootssteg, wo Sawyer und Kate schon auf sie warten. Crazy-Claire hat die Gruppe verfolgt und ist gar nicht glücklich sie alle bei der Flucht zu erwischen, ohne sie. Kate erklärt ihre Flucht ohne Flocke damit, dass er nicht "one of us" ist. Sie kann Claire beruhigen und überzeugen mit ihnen zu gehen. Außerdem gibt sie zu, dass Claire Aaron erziehen sollte, nicht sie.
Die Konsequenzen ihrer Flucht werden hart, das weiß nicht nur Claire: "When he founds out we´re gone, he´s gonna be mad.".
Während der Überfahrt zur Hydra-Insel denkt Jack über die aktuellen Ereignisse nach. Diese untypische, ruhige Art von Jack missfällt Sawyer, er stellt ihn zur Rede. "Doesn´t feel right. [...] Leaving the island.". Jack ist mittlerweile Man of Faith durch und durch: "`Cause I remember how I felt last time I left. Like a part from me is missing. We´re brought here, cause we´re suppost to do something, James. And if Locke... that... that thing want us to leave, maybe it´s afraid of what happens if we stay.".
Viele gute Überlegungen liefert Jack, aber keine davon überzeugt Sawyer, viel mehr verärgert ihn diese 1-Staffel-John-Locke-Art und deswegen schmeißt er ihn vom Boot. Ab jetzt ist Jack auf sich allein gestellt. Bevor er springt, entschuldigt er sich aufrichtig bei Sawyer für Juliets Tod.
Als er den Strand erreicht, wartet schon ein Empfangskomitee mit Flocke und ein paar Red-Shirts auf ihn. Krass, wie Jack da so kniet und Flocke von oben herab mit ihm spricht. Er weiß, dass Sawyer das Boot nahm.

6. Und dieser Sawyer erreicht gerade mit den anderen die Hydra-Insel. Auch hier wartet ein Empfang mit Widmores Leuten.
Zoe lässt die Zäune abstellen und endlich gibt es ein Wiedersehen von Sun und Jin. Schön gemacht, wie der zu sehende (aber abgestellte) Zaun die Trennung der beiden zeigt und dass sie sich genau in der Mitte, wo der Zaun entlang läuft, treffen.
Doch die Freude währt nur kurz, die Widmorons (danke Samir für diesen tollen Ausdruck^^) nehmen alle gefangen, obwohl Sawyer protestiert: "We had a deal!", es nützt nichts: "Deal is off!" lautet die Antwort.

7. Jack kann nicht lange mit Flocke sprechen, die Raketen treffen direkt bei ihnen ein. Die Explosion schleudert Jack meterweit, sodass Flocke ihn aus der Gefahrenzone raus tragen muss (vorher stand er wie ein Fels in der Brandung ohne Regung einfach da, als die Rakete einschlug). Schnell versucht er ihn zu beruhigen, dass alles wieder gut wird, denn "you´re with me now!".

8. Auch die Flashes schließen diesmal direkt an die letzte Handlung der Vorfolge an. Locke befindet sich auf dem Weg ins Krankenhaus, Ben ist bei ihm im Krankenwagen. Er hilft, indem er dem Sanitäter Informationen über Locke gibt. Helen soll verständigt werden und glücklich über die Hilfe bietet Locke Ben das Duzen an. Zeitgleich mit Locke wird Sun ins Krankenhaus eingeliefert, wie das geht kann ich nicht sagen, entweder haben wir Zuschauer etwas nicht gecheckt oder es ist ein ärgerlicher Fehler...
Interessant ist dabei die Reaktion von Sun, als sie Locke auf der Trage neben sich entdeckt, wirkt sie erschrocken und verängstigt: "It´s him.". Wen oder was hat sie erkannt? Mehr dazu bei den Theorien.

Ganz andere Probleme hat Kate, die nun im Polizeirevier darauf warten kann eingesperrt zu werden. Netterweise bietet ihr Sawyer einen Apfel an, den sie gleich ablehnt. Auch jetzt pocht sie auf ihrer Unschuld. Sawyer spricht Kate darauf an, dass er es bemerkenswert findet, dass die beiden sich wiedergetroffen haben, nachdem sie zusammen im Flughafen waren. Sie beweist eine gute Kombinationsgabe und fragt Sawyer, warum er sie nicht schon im Aufzug festgenommen hat. Er sah doch ihre Handschellen und ließ sie somit nur gehen, damit keiner erfährt, dass er in Australien war.
Seine Reaktion darauf ist irgendwie typisch für ihn: "Oh. I like you!" -> schon klar! ;)
Miles stört das Gespräch, er hat neue Informationen über die Toten im Restaurant. Sayid ist Hauptverdächtiger und somit "the bad guy".

Auf der Insel verfolgt Sawyer den Plan, mit den anderen abzuhauen und die Insel am besten zu vergessen, in den Flashes versucht Desmond alle Oceanic-Passagiere davon zu überzeugen, dass sie ein anderes Leben führen sollten. Er trifft also Claire "ganz zufällig" im Foyer eines Bürogebäudes, wo glücklicherweise sowohl die Adoptionsfirma von Claire, als auch die Anwaltskanzlei einer Freundin von Desmond auf demselben Stockwerk zu finden ist.
Desmond bietet Claire an, dass seine Anwältin mit ihr zusammen die Adoption durchzieht, weil sie sonst ganz alleine ist. Sie stimmt ein und landet so bei Ilana. *yeah*
Schön, wie Desmond und Ilana auf eine Art zusammen arbeiten, so etwas hätte ich mir auch auf der Insel gewünscht. Und noch schöner für Ilana ist das Auftauchen von Claire, denn genau diese Claire Littleton wird wegen dem Testament von Christian gesucht.

Es bleibt nicht mehr viel Zeit für eine Flucht, deswegen kann Sayid Nadia in ihrem Haus auch nichts großartig erklären. Sie vermutet sofort richtig: "Did you hurt somebody?"
Sayid macht ihr klar, dass er gehen muss und nicht wieder zurückkehren kann. Es klingelt an der Tür, nach langem Zögern öffnet Nadia schließlich, es ist Miles. Doch die Herauszögerung hat nicht geholfen, Sayid schafft es nicht zu fliehen, Sawyer kann ihn zu Fall bringen und festnehmen.

Unterdessen erreichen Jack und David das Bürogebäude. Sie sind auf dem Weg zu ihrem Anwalt, als Davids mysteriöse Mutter anruft. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn hat sich deutlich seit "Lighthouse" verbessert, sie wollen viel Zeit miteinander verbringen.
Ilana nimmt die beiden in Empfang und führt Claire und Jack zusammen. Es wird klar, dass sie Geschwister sind: "he was my father, too.".
Bevor sie sich weiter unterhalten können, wird Jack zu einem Notfall ins Krankenhaus gerufen.

Sun ist nicht dieser Notfall, sie wacht im Krankenhaus auf, wo Jin nicht von ihrer Seite gewichen ist. Er kann ihr eine gute Nachricht mitteilen: dem Baby geht es gut. Alles wird jetzt gut laut Jin.

Im OP ist sich Jack sehr sicher, dass er dem Verletzten helfen kann und erschreckt daraufhin sehr, als er Locke im Spiegel erkennt: "I think I know this guy!".

Theorien


Jack Shephard, der Arzt dem die (F)Lockes vertrauen

Nach seinem Sprung vom Boot wurde klar, dass sich der Titel der Folge auf Jack bezieht.
Dabei kann man ihn schön auf zweierlei Arten deuten:

1. Er ist der letzte der Losties, der auf MiB´s Seite zu ziehen ist, wobei ich mich gerade frage, ob er es überhaupt mal bei Hurley versucht hat oder nahm er ihn schon ganz als Rekrut auf, als er die kleine Gruppe zu Flockes Camp führte?

2. Er ist der letzte/einzige Rekrut der Losties, der am Ende der Folge noch bei MiB ist.

Ganz klar hoffe ich darauf, dass Jack NICHT tot ist und Flocke seinen letzten Satz "you´re with me now" einfach darauf bezieht, dass Jack für ihn als Rekrut zu kostbar ist, als das er ihn durch eine Rakete sterben lassen würde.

David braucht einen Mutterschaftstest

Immer noch gibt es keine weiteren Erkenntnisse über Davids Mutter. Dadurch, dass uns der mysteriöse Anruf so lang und breit gezeigt wurde (wohl auch, um das neue, tolle Verhältnis zwischen Jack und seinem Sohn zu zeigen), gehe ich fest davon aus, dass die Mutter eine uns bekannte Person ist. Ich persönlich würde es etwas stumpf finden, wenn wir darauf keine Antwort kriegen würden, andererseits gibt es noch vieles anderes zu zeigen in den wenigen Folgen, dass ich mit einer Nichtauflösung mittlerweile nicht mal mehr allzu traurig wäre. Nachher ist es noch Ana-Lucia, dann muss ich brechen, dann lieber keine Antwort.^^

Es ist kein Vogel, es ist kein Flugzeug, nein, "it´s him!"

Die Reaktion von Sun am Anfang der Folge ist mehr als seltsam.
Locke kommt Sun auf jeden Fall bekannt vor, als sie ihn auf der Trage neben sich entdeckt. Es stellt sich nur die Frage, ob sie Locke oder Flocke erkennt. Ich schätze sie erkennt Flocke, weil sie sehr panisch "it´s him" ausruft, was wirklich eher ängstlich als überrascht zu verstehen ist.
Wenn sie wirklich Flocke dort erkennt, bedeutet das im Umkehrschluss, wenn sich die Losties an die Insel-Realität erinnern können, dann auch an Dinge, die lange nach dem Absturz geschehen sind und nicht nur an die Zeit kurz nach dem Absturz, sprich sie können sich in der alt. Realität 2004 schon an Ereignisse aus 2007/2008 erinnern.
Das bringt natürlich Desmonds Killerfahrt in ein völlig anderes Licht.
Meine schlimmste Vorstellung diesbezüglich wäre der Tod Desmonds im Brunnen durch Sayid (Insel-Realität) und der Erinnerung daran, dass er wegen (F)Locke gestorben ist und deswegen in der alternativen Realität versucht Locke als Racheakt zu töten.
Ich hoffe genau auf den umgekehrten Verlauf: Desmond wurde durch Sayid befreit und wird noch großes auf der Insel vollbringen, wobei er in der Insel-Realität ein zu hartes, aber wirksames Mittel bei Locke gefunden hat, damit auch er seine Erinnerungen an die Insel erhält (=Nahtoderfahrung).

Sawyers Plan(losigkeit)

Die Losties stecken in der Hydra-Falle. Sawyers Plan wird nicht aufgehen, denn es ist genau das passiert, was alle erwartet haben: Widmore lässt den Deal platzen um seinen eigenen Vorstellungen durchzusetzen.
Im Endeffekt können die Losties nur vom Regen (Flocke) in die Traufe (Widmore) kommen. Ich hoffe deswegen noch auf ein paar tolle Überraschungen (neuer Auftritt von Jacob oder Desmond?! :) ), die den Plänen beider Parteien etwas entgegensetzen können.

Fazit:
Ich bin immer noch hin- und hergerissen. Einerseits finde ich die Folge wirklich klasse, das Tempo stimmt, die FSW nehmen immer bessere Formen an und auch auf der Insel wird alles fürs Finale vorbereitet. Doch das ist genau der Knackpunkt, es wirkt alles vorbereitend, man merkt deutlich, dass vieles schnell abgehandelt wird, weil das Finale vor der Tür steht. Und dann ist alles vorbei! :(

Sonntag, 25. April 2010

6/13 – THE LAST RECRUIT (Samir)

You’re with me now
War das eine gute oder eine schlechte Folge? Ich weiß es immer noch nicht – sicher jedoch weiß ich, dass diese Folge so unvollendet war wie kaum eine Zweite. Außer der Sun-Storyline blieb jeder einzelne Plot der Folge ohne klaren Abschluss. Noch nie zuvor hat mich das abschließende Lost-Zeichen so unvorbereitet getroffen wie hier – denn es wirkt, als ob die Folge mitten im Lauf einer Szene enden würde. Angesichts der Tatsache, dass ich an der Folge viel zu kritisieren habe, war es wohl keine gute Folge, sondern wohl lediglich Durchschnitt – Let’s Go Back!

WHAT WOULD JOHN LOCKE DO NOW?
Wenn ich an dieser Folge etwas liebe, dann ist es die Art und Weise, wie sich Jack und Locke gegenüberstehen. Als exakte Spiegelbilder dessen, was wir 5 Staffeln lang bei Lost gesehen haben. Wie oft hat Locke Jack davon überzeugen wollen, dass er die Insel nicht verlassen solle, da sie eine Bestimmung erfüllen sollen – und wie oft hat Jack Locke ausgelacht und war an nichts anderem als einer Rettung interessiert. Jetzt erleben wir das Gegenteil dieser Situation – mit Locke, der Jack sagt, dass sie die Insel verlassen sollen, während Jack derjenige ist, der wegen einer vermeintlichen Bestimmung auf der Insel bleiben will. Welch Paradoxon, dass am Ende der Folge der einzige der Kandidaten, der auf der Insel bleiben will gleichzeitig der einzige ist, der im Umkreis vom MIB steht, während die Kandidaten, die die Insel verlassen wollen, sich von ihm abgewandt haben.

Warum aber ist es Locke derart wichtig, ausgerechnet mit Jack zu sprechen? Es gibt kein Vier-Augen-Gespräch mit Hurley oder Sun, sondern nur mit Jack. Meine Vermutung: es ist ein Aufblitzen des Wesens des echten John Locke. Dass Flocke immer noch die Erinnerungen von John Locke in sich trägt, haben wir bereits öfter gesehen – und genau das wird es auch hier sein. Flocke greift auf die Erinnerungen von Locke zurück – und Locke kannte eben Jack immer nur als den Großen Anführer. Und Flocke war sich offensichtlich so sicher, dass er dachte, wenn er Jack für sich gewinnt, wird dieser Anführer die restlichen Kandidaten im Vorübergehen mit auf dessen Seite ziehen. Es ist so, wie es Locke in Staffel 4 gesagt hat: „I only have to convince one.“ Und das war eine katastrophale Fehl-Kalkulation vom MIB, denn Jack ist nicht nur kein Anführer mehr, er hat vor allem keine Respekt-Position mehr inne. MIB hätte – anstatt ein Gespräch mit Jack zu führen – lieber ein Gespräch mit allen Kandidaten gleichzeitig führen sollen. In dem Fall wäre MIBs Situation am Ende der Folge eventuell eine Bessere gewesen.



THIS ANSWER DOESN’T HAVE WHAT IT TAKES
Allmählich wird es ziemlich deutlich, dass es nicht die Stärke von Lost ist, wenn uns die Serie Antworten gibt. Die Stärke von Lost sind wir Fans, die mit unseren Theorien zum Teil tausendfach bessere (und plausiblere) mögliche Antworten geliefert haben, als es die eigentliche Serie tut. Auch, wenn es den Anschein hat, als würde ich jetzt meckern – das Gegenteil ist der Fall. Denn 6 Jahre lang hat uns Lost glücklicherweise kaum Antworten geliefert, so dass die eigentliche Stärke der Serie – nämlich die Theorien der Fans – voll erblühen konnte. Und dafür bin ich sehr dankbar. Das soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir mit der Antwort zu Christian in dieser Folge die zweite lückenhafte Antwort hintereinander bekommen haben – nach den Whispers in der Vorfolge.

Warum diese Antwort lückenhaft ist, wird deutlich, wenn wir uns vor Augen halten, wann wir Christian bei Lost gesehen haben und unter welchen Umständen.

Als wir ihn das erste Mal gesehen haben, hatte Christian einen blauen Anzug an – bei späteren Erscheinungen jedoch trug er immer ein kariertes Hemd. Gott weiß, wieso es für einen Toten (oder besser gesagt: die Vision eines Toten) notwendig ist, sich umzuziehen. Aber lassen wir das mal dahingestellt, denn das ist wirklich das kleinste Problem, das die Antwort zu Christian mit sich bringt.

Viel gravierender ist zum Beispiel die Tatsache, dass in den ersten Visionen von Christian (in Staffel 1) NUR Jack in der Lage war, Christian zu sehen. Nicht Rose, nicht Boone, nicht Kate – NUR Jack. In späteren Erscheinungen von Christian waren seltsamerweise alle in der Lage, ihn zu sehen. Ebenso, wie jetzt bei Locke.

Einen wesentlichen Unterschied zu Locke hat Christian aber doch (und Yemi auch, wo wir schon dabei sind): seine Leiche war verschwunden. Lockes Leiche lag gammelnd am Strand rum, während sich Smokey-Locke im Inneren der Statue um Bram kümmerte.

Alles kleine Unstimmigkeiten? Okay, kommen wir zu den wirklich schwerwiegenden Fehlern. Wir haben Christian nämlich auch während den Zeitsprüngen in Staffel 5 gesehen, als er Locke zum Frozen Donkey Wheel geführt hat. Es ist zwar unklar, wann genau diese Szene gespielt hat – da die Taweret-Statue damals jedoch noch gestanden hat, wird es wohl vor 1860 gewesen sein. Das bedeutet: nicht nur lange, bevor Christians Leiche auf der Insel landete – sondern auch lange, bevor Christian überhaupt geboren wurde!

Aber es kommt noch paradoxer: wir haben Christian nämlich auch auf dem Frachter gesehen, als er Michael gesagt hat, dass er jetzt gehen dürfe. Abgesehen davon, dass diese Szene nicht nur absolut unlogisch ist, wenn wir uns die Zielsetzung vom MIB ansehen, sondern vor allem, ist diese Szene unlogisch, da Smokey erst vor ein paar Folgen klar und deutlich gesagt hat, dass er eben nicht einfach übers Wasser huschen könne.

Das absolute Über-Paradoxon jedoch stellt Christians Auftauchen in Los Angeles dar, das wir in Staffel 4 gesehen haben. Und das, obwohl Man in Black die Insel nicht verlassen kann.

Aber wenn wir das jetzt alles mal einfach so hinnehmen – was genau hat es denn dann jetzt eigentlich mit der Hütte auf sich? Offensichtlich war dies ein Rückzugsort für MIB, denn wir haben Christian darin gesehen. Aber wozu dann der Aschekreis, der Smokey offensichtlich weder darin gefangengehalten hat, noch ihn von der Hütte ferngehalten hat? Und wozu genau haben Ilana & Co. in Staffel 5 die Leiche von Locke zur Hütte gebracht?

Wie auch bei den Flüstergeräuschen habe ich den ganz starken Verdacht, dass die Autoren mit Christian ursprünglich einen anderen Plan gehabt haben – diesen aber später verworfen haben. Sowas hinterlässt zumindest bei mir einen leicht bitteren Nachgeschmack.



YOU CAN ALWAYS BRING PEOPLE BACK FROM THE DARK SIDE
Kommen wir auf den Punkt: Hat Sayid Desmond erschossen? Antwort: Nein, hat er nicht.
Die Autoren wollen uns lediglich eine zweite Folge hintereinander rätseln lassen, ob Desmond tot ist. Und wie bereits letzte Woche, sage ich erneut – wenn die Insel vor zwei Folgen noch nicht fertig mit Desmond war, dann ist sie es jetzt auch nicht.

Hurleys Satz scheint aber weitreichender zu sein, als man zunächst annehmen könnte. Denn, als Sayid die Waffe auf Desmond richtet, zeigt sich bei unserem Folter-Iraki ein Anflug von Emotionen. Und DAS könnte Enormes bedeuten – denn ausgerechnet die eine Person, die MIB sicher im Sack zu haben glaubt, könnte die Wild Card sein, die MIB im Endeffekt einen Strich durch die Rechnung machen könnte – wenn nämlich, wie Dogen es gesagt hat, Sayids Pendel wieder tendenziell zur „guten“ Seite ausschlägt. Und es ist sicherlich auch kein Zufall, dass MIB Sayid so prophetisch fragt, ob er denn immer noch will, was er sich von ihm gewünscht hat (Nadia) – wir jedoch eine alternative Zeitlinie sehen, in der er Nadia eben nicht hat...

Auch bei Claimed Person Nr. 2, Claire, haben wir gesehen, dass die dunkle Seite schwindet. Noch vor 2 Folgen hätte sie keine Sekunde gezögert, um Kate zu erschießen. Jetzt jedoch, lässt sie sich freiwillig die Waffe abnehmen und stellt sich offen gegen die dunkle Seite (MIB). Bei Sayid war es die Erinnerung an Nadia, die bei ihm wieder Emotionen zugelassen hat – bei Claire war es die Erinnerung an Aaron.

BTW – MIB scheint zu realisieren, dass das Auftauchen vom kleinen Jungen bedeuten könnte, dass Desmond ein Ass von Jacob ist. Denn er hat Desmond nicht selber getötet, sondern hat Sayid beauftragt, das zu erledigen.



NERD ALERT
Wieso nur, wieso, hat Sayid nicht „Widmore’s Number Two“ getötet, als er die Chance dazu gehabt hat? Uns wären damit einige der nervigsten Szenen dieser Folge erspart geblieben. Seit ihrer Ankunft hat die „Physikerin“ Zoe nur genervt und dem Begriff weiblicher Hässlichkeit eine völlig neue Dimension verliehen.

Zoe demonstriert dann auch gleich den vollen Umfang ihrer Dummheit, als sie Locke zeigt, wozu das Team Widmore fähig sei. Zoe hätte vielleicht eine ihrer fettigen Haarsträhnen aus dem Gesicht wischen sollen, um zu sehen, dass Locke nicht einmal geblinzelt hat, als hinter ihm eine Rakete eingeschlagen ist. Soll das MIB jetzt ernsthaft beeindrucken? Ich hoffe, dass MIB in einer der nächsten Folgen genau das mit Zoe machen wird, was ich am liebsten mit ihr machen würde: sie in Stücke reißen!

Und wieso eigentlich gibt Widmore Locke ein Ultimatum bis zum Anbruch der Nacht, schießt dann aber noch im hellen Tageslicht auf Lockes Team? Und woher Widmore wusste, wo exakt sich Lockes Team hinbewegt hat, wissen auch nur die Götter...

Aber es ist echt interessant zu sehen, dass neben einem voll ausgerüsteten Team an Wissenschaftlern, einer riesigen Magneto-Trommel und einem mobilen Sonarzaun jetzt anscheinend auch noch ein Raketenwerfer an Bord von Widmores Mini-U-Boot gewesen ist. Mann, ich bin echt gespannt, zu sehen, was aus diesem kleinen U-Boot noch alles zum Vorschein kommen wird...



TALK TALK TALK
„You decided the moment you let him talk to you“ - wow, so leicht geht es also, von MIB rekrutiert zu werden. Oder? Leider nein, denn Claires Worte können nicht stimmen. Wäre es wirklich so leicht, dass MIB nur kurz was zu sagen braucht, und schon ist man in ergebener Gefolgschaft, dann wäre Sun damals mit MIB mitgegangen. Ebenso wie Ben. Und Richard. Und auch Widmore wäre dann auf MIBs Seite. Sogar die hässliche Zoe. Um genau zu sein, gäbe es dann gar keine andere Seite mehr als die von MIB. Genügt also ein einziges Wort von MIB, um unveränderbar auf seiner Seite zu stehen? Bei Lebenden sicherlich nicht. Bei Toten hingegen möglicherweise schon – bei Sayid hat ein einziges „Hello“ von MIB genügt und auch Claire ist sehr schnell mit Christian mitgegangen. Wie sollen wir angesichts dieser Tatsache jetzt aber Lockes bestimmtes „You’re with me now“ zu Jack am Ende der Folge deuten? Ist Jack beim Raketenangriff vielleicht tatsächlich gestorben, so dass MIB weiß, dass ein einziges Wort genügt, um Jack auf seine Seite zu bringen? Was mich an dieser Idee ehrlich gesagt am meisten stört, wäre die Tatsache, dass dann auf der Insel mittlerweile fast mehr Tote als Lebende rumlaufen würden – von den Geistern ganz zu schweigen...



THE KWON REUNION WASN’T ROMANTIC – IT WAS A SUCKER
Wir haben im Lauf von 6 Staffeln bei Lost unzählige Wiedervereinigungen gesehen. Wir haben gesehen, wie Rose und Bernard einander wiedergefunden haben, wie Desmond und Penny wieder vereint wurden, wie Jack und Ana Lucia erneut aufeinander getroffen sind – oder um beim Beispiel der Kwons zu bleiben: wie Jin nach seinem Floß-Abenteuer in Staffel 2 wieder am Strand angekommen ist. Und jede einzelne dieser 1000 Reunion-Szenen war besser als die von Jin und Sun in dieser Folge. Sogar die Reunion-Szene von Michael und Vincent in Staffel 2!!!
Die Szenerie wirkte komplett lächerlich mit diesem debil aussehenden Sonarzäunchen, die Musik war nichtmal ansatzweise so emotional wie bei irgendeiner der früheren Reunion-Szenen und es gab viel zu viele „Gaffer“, die neben der Reunion dumm in die Kamera grinsen mussten. Am meisten jedoch hat mich gestört, wie „zufällig“ Jin da so aus dem Dschungel spaziert gekommen ist. Meine Güte – jetzt mal ganz im Ernst: wegen so einer schlechten und völlig emotionslosen Reunion-Sequenz mussten wir jetzt ZWEI ganze Staffeln lang Suns „I have to find Jin“-Mantra ertragen??? Ich habe es selten erlebt, dass eine Fernsehserie einen Höhepunkt so lange herauftrommelt, nur um ihn dann so grandios in den Sand zu setzen.

Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, spricht Sun plötzlich wieder englisch!?!?!?!?!? Ohne irgendeine Bedeutung gehabt zu haben, ist der Sprachverlust jetzt also wieder weg. Suns Sprachverlust ist damit – ganz offiziell – der mit gigantischem Abstand schlechteste Subplot, den es bei Lost JEMALS gegeben hat. Jacks Tattoos, Nikki und Paulo und Kates Spielzeug-Flugzeug waren Gold im Vergleich zu dieser Storyline... und ich frage dabei noch nicht einmal, wieso sich zwei Koreaner auf englisch begrüßen...



I’LL MISS YOU JOHN, I REALLY DO
Welch süße Ironie, dass Ben neben einem langsam vor sich hinsterbenden John Locke im Krankenwagen sitzt und diesem versichert, dass er nicht sterben werde. Und das von dem Mann, der ihn einst mit einem Kabel erwügt hat.

Was Desmonds Aktion mit dem Locke-Anfahren angeht, hat sich jedoch leider bis jetzt noch kein größerer Sinn offenbart. Sollte Locke eine Nahtod-Experience gehabt haben wie Charlie, dann wissen wir es zumindest nicht. Aber wo wir gerade bei Nahtod-Erfahrungen sind: unsere mittlerweile so verhasste Sun erinnert sich auf dem Weg in den OP, an den Glatzkopf neben ihr. Höchstwahrscheinlich hat sie einen Erinnerungsfetzen von Locke auf der Insel gehabt, wo er aber nicht Locke, sondern Flocke war. Und wenn Sun eine Nahtod-Erfahrung hatte, dann ja vielleicht auch der Glatzkopf selbst.

Bleibt die Frage: woher weiß Desmond, wen er auf welche Art zur Erinnerung verhelfen kann? Und auf diese eine Frage, liebe Lost-Autoren, möchte ich wirklich eine plausible Antwort haben!



FROM RUSSIA WITH LOVE
Wow. Ilana ist zurück! Nach einer langen Wartezeit von einer ganzen Woche sehen wir sie endlich wieder... und in der alternativen Zeit ist sie eine Anwältin – anders als in der originalen Zeitlinie, wo sie eine – tja, genau das ist das Problem. Wir wissen nicht, was sie in der originalen Zeitlinie war. Dementsprechend ist es mir relativ egal, dass sie in der LAX-Zeit eine Anwältin ist. Und außer der Tatsache, dass sie als Anwältin auch in der ALT-Zeit dafür sorgen könnte, die Kandidaten zu schützen (Stichwort Desmond, Kate, Sayid), sehe ich echt keinen Grund, warum man sie in die ALT-Zeit überhaupt hätte einbauen sollen. Möglicherweise bezog sich Jacobs kryptisches „you have to protect them“ an Ilana sogar gar nicht auf die Insel, sondern auf die LAX-Zeit – denn, sagen wir es wie es ist: Ilana hat im ganz großen Stil versagt, als es darum ging, die Kandidaten auf der Insel zu schützen.



STALK STALK STALK
Was macht eine Mutter, die sich noch in „What Kate Does“ so sehr darum gesorgt hat, dass es ihrem ungeborenen Kind gut geht, sobald sie aus dem Krankenhaus entlassen wird? Richtig – auf zur Adoptions-Agentur. Aber genau dieser Weg wird von Desmondo verhindert, der als der charmanteste Stalker aller Zeiten Claire klar macht: „you could find yourself in a situation that’s irreversible.“ Und das ist eine echt interessante Aussage. Mit anderen Worten: gibt sie Aaron zur Adoption frei, könnte die Situation irreversibel werden – und ich frage mich ernsthaft, ob sich dieses „irreversibel“ womöglich auf die gesamte LA_X-Zeitlinie beziehen könnte. Sprich: gibt Claire Aaron weg, sind die Losties „trapped“ in dieser Realität; behält sie Aaron, lässt sich vielleicht etwas an dieser Zeit manipulieren. Wahrscheinlich interpretiere ich gerade aber viel zu viel. Vielleicht aber auch nicht – denn Jack sagte in LA_X deutlich zu Locke: „Nothing’s irreversible.“

Kurz nach Claire tauchen dann auch Jack und sein Mini-Me in Ilanas Anwalts-Agentur auf. Und ich möchte mal kurz darauf hinweisen, dass es am Empfang notwendig ist, dass sich alle Gäste eintragen. Desmond, Claire und Jack haben sich eingetragen, David jedoch nicht – vielleicht ist das ein Indikator, dass die LA_X-Zeit eine falsche, „matrix-artige“ Realität ist, in der die veränderten Charaktere der Losties lediglich Gäste sind, während Charaktere wie David (die es in der ursprünglichen Realität nicht gab) in dieser Realität „zuhause“ sind.
OK, bevor ich mir jetzt noch eine Theorie aus den Fingern sauge, wieso sich Ilanas Anwaltskanzlei im 15. Stock befindet (der Kandidaten-Zahl von Sawyer), gehe ich lieber zum nächsten Punkt über.



TIMESLICE
Falls bis jetzt jemand daran gezweifelt hat, wie gute Polizisten Sawyer und Miles sind, der bekam in dieser Folge den eindeutigen Gegenbeweis: denn als Cops im Betrugs-Dezernat nehmen sie sich spontan mal eine Gangster-Schießerei in einem Restaurant vor. Nachdem Sun ins Krankenhaus gebracht wurde, mussten andere Polizisten folglicherweise erstmal zum Tatort fahren und diesen untersuchen, dabei dann im Monk-Stil feststellen, dass es keine gewöhnliche Gangster-Schießerei war, dies der Zentrale mitteilen, die natürlich sofort den bewaffneten Jin als Täter ausgeschlossen hat, und dann im Bruchteil von Sekunden die Überwachungskameras der Umgebung ausgewertet hat und in Sayid einen Verdächtigen gefunden hat. Dieses Bild wurde dann in einer Zehntelsekunde mit einem Namen versehen und der Aufenthaltsort jenes Reisenden wurde in einer Nanosekunde ermittelt. Nachdem das geschehen ist, machten sich Sawyer und Miles von der Zentrale auf zum Ort, an dem Sayid residiert – und trotz ALL DEM kamen Sawyer und Miles nur eine halbe Minute nach Sayid bei Nadia an. Und sie wirkten dabei nicht nur völlig entspannt, sondern hatten auch noch die Zeit, sich eine Falle mit dem Gartenschlauch einfallen zu lassen. Wow! In der LA_X-Zeitlinie muss Los Angeles der sicherste Ort der Welt sein...

Aber das ist noch nicht mal das ärgerlichste Beispiel für einen Zeitfehler in der LA_X-Welt. Denn Sun und Locke werden gleichzeitig ins Krankenhaus eingeliefert – was jedoch leider nicht möglich ist, denn Locke wurde 1 Woche nach der Ankunft aus Sydney angefahren; Sun hingegen wurde 1 Tag nach ihrer Ankunft angeschossen. Es ist wirklich schade, dass Lost ausgerechnet auf der Zielgeraden immer mehr und immer gravierendere Flüchtigkeitsfehler reinhaut, als in den gesamten 5 Jahren davor.



HAPPILY EVER AFTER?
Ist euch aufgefallen, wie häufig in dieser Folge (vor allem in den Sideflashes) Kommentare gefallen sind, dass alles gut werden würde? Sayid sagt Nadia „Everything will be okay for you now“, Jin sagt Sun „We’re all going to be okay“, Ben sagt Locke „You’re gonna be okay, Mr Locke“ und Jack sagt David „It’ll be over soon“. Sollen all diese Hints andeuten, dass – sobald die Losties ihre Erinnerung an die originale Zeitlinie wiedererlangt haben – tatsächlich ein Happy-End ins Haus steht? Denn ein Happy-End in der Insel-Zeitlinie kann man wohl inzwischen ausschließen.



DID YOU NOTICE?
  • Sawyers Satz „Get off my damn boat“ ist ein Spiegelbild von Michaels Satz „Get off my raft“ in Staffel 2
  • Jack, der vom Boot springt, ist ein Spiegelbild der Szene, in der Sawyer aus dem Hubschrauber springt – damals sagte Sawyer am Ufer angekommen „Nice day for a swim“, diesmal sagt es Locke zu Jack.
  • Kate sagt „We have to go back“, Sawyer antwortet „We’re done going back“ - ein exaktes Spiegelbild der Szene aus „Stranger in a strange Land“, in der Kate und Sawyer Jack auf der Hydra-Insel zurückgelassen haben
  • Wir hatten auch in dieser Folge einen „Spiegel-Moment“: als Jack am Operationstisch nach unten blickt, sieht er erst in einen Spiegel, und dann in das Gesicht von Locke. Und ich weiß nicht, ob das an der Musik oder an meiner Download-Version liegt – aber für mich klingt es so, als wären in dem Moment, in dem Jack in Lockes Gesicht blickt, ganz leise Flüstergeräusche zu hören
  • Sawyer bietet Kate einen Apfel an, was ein Hint darauf sein könnte, dass die Beiden Adam und Eve sind. Andererseits jedoch, hat Kate den Apfel von Sawyer abgelehnt. Möglicherweise hätte sie von Jack einen Apfel angenommen ;)
  • Kates Straftaten-Liste ist in der LA_X-Zeit leicht unterschiedlich zu der in der originalen Zeit. Möglicherweise könnte das ein Indiz sein, dass in der alternativen Zeit Kate nicht für den Tod an ihrer Jugendliebe Tom (Spielzeug-Flugzeug-Typ) verantwortlich war. Die Tatsache, dass der Marshall das Flugzeug wohl nicht in seinem Aktenkoffer hatte (den Kate mit Sicherheit anderenfalls mitgenommen hätte), scheint das zu unterstreichen.

DEATH WATCH „THE CANDIDATE“
Ich gebe nicht auf... früher oder später werden sie alle sterben ;)
Stark gefährdet – Kate, Zoe, Seamus, Cindy (falls sie nicht schon tot ist)
Leicht gefährdet – Sayid, Miles, Richard, Ben, Frank

FAZIT
Ich weiß nicht – irgendwie war an der Folge nichts wirklich falsch, aber richtig überzeugt hat sie mich trotzdem nicht. Zu viele Storylines hängen unfertig in der Luft und zu unausgeglichen wirkte diese Folge mit ihrem schleppenden Anfang und ihrem vollgestopften Ende. Das Ende der Folge scheint aber anzudeuten, dass wir jetzt ein für alle Mal Kurs auf das Große Finale der Serie nehmen.

Samstag, 17. April 2010

6/12 Everybody Loves Hugo (Maike)

1. Everybody loves Hugo ist das Motto von Hugos Flashside-Leben. Er kaufte (durch seinen Lottogewinn) Mr. Clucks und tat viel Gutes, wofür er schon einige Preise einheimsen konnte. So auch jetzt, überreicht von einem sehr jung aussehenden Mr. Chang. Ich glaube nicht, dass er eine Zeitreise unternommen hat. Entweder hat er sich gut gehalten oder man sieht es nicht sehr gut, weil es doch recht dunkel ist bei der Verleihung. Ein paar graue Haare hat er ja.
Nur um Hurleys Liebesleben steht es nicht gut genug, zumindest nach Meinung seiner Mutter: "You´re to scared!". So hat er nun ein Blind Date mit Rosalita *uiui*. Seine Mom hat es sich zur Aufgabe gemacht für ihn die Frau fürs Leben zu finden.
Aber selbst Rosalita scheint Hugo zu versetzen. Er sitzt alleine im Restaurant, als Libby ihn mit seinem Namen anspricht. Davon ausgehend, Rosalita vor sich zu haben, gesteht Hurley, dass er nicht mit jemand so hübsches gerechnet habe. Schon hier gibt es eine Anziehung zu Libby, die nicht nur nicht aussieht wie eine Rosalita, sie ist es auch nicht.
Sie versucht ihm ihr Wissen über ihn zu erklären, auch wenn er sie für verrückt halten wird: "Do you believe two people can be connected? Like soulmates?". Er stimmt zwar ein, doch er erkennt sie nicht. Als Dr. Brooks kommt, um sie von Hugo wegzuholen, bekräftigt sie ihre Aussage nochmal.
Hurley weiß nicht, was er glauben soll, schließlich lebt Libby in Santa Rosa.

Gefrustet holt er sich in einer Mr. Clucks-Filiale viele Hühnerschenkel, bis Desmond sich zu ihm gesellt, um seinen Plan durchzuführen. Zu geil, wie die beiden interagieren, Hurley ist immer noch angepisst wegen dem Blind Date und Des, der ihr Gespräch geschickt in die richtige Richtung lenkt. Hugo erzählt also von Libby, dass sie toll ist, aber verrückt. "Tell me something. Did you believe her what she said?" will Desmond von ihm wissen und so langsam leuchtet es Hugo ein bisschen ein, denn er glaubt ihr wirklich. Er soll es wenigstens versuchen, spricht ihm Desmond gut zu, er soll all dem auf de Grund gehen, bevor er es ganz lässt.
Mit diesen Gedanken lässt er Hurley alleine, seine Nummer wird aufgerufen. Übrigens für mich ein klitzekleiner Hint darauf, dass Hugo nicht mit "den Zahlen" gewonnen hat, denn die Zahl 42 lässt ihn nicht mal mit der Wimper zucken. In der Insel-Realität wäre es ihm vielleicht aufgefallen...

In Santa Rosa will Hurley Libby sehen. Er geht sogar so weit, dass er den Arzt besticht (mit 100.000$!!!!). So kommt es zum erneuten Treffen. Noch kann sich Hugo nicht erinnern, aber er ist trotzdem da. Als Libby Hurley in einer TV-Werbung sah, kamen die Erinnerungen an ein anderes Leben wie ein Schlag auf den Kopf. Der Absturz und die Insel, auf der auch Hurley war. Sogar an Hurley in Santa Rosa kann sie sich erinnern. Nur Hugo kann es nicht: "It´s ok. I´m crazy!" versucht sie es zu erklären. Er findet sie gar nicht so verrückt, sogar eher mutig. Die beiden machen ein Date aus.

Ich war erschüttert, als ich gesehen habe, dass Hugo und Libby am Strand picknicken wollen. Fehlte nur noch ein Schuss und Libbys Tod, aber es ist ja die Flashside-Welt, dort gelingen Picknicks viel besser. Es kommt Libby auch gleich so vor wie ein Date, das sie nie haben konnten. Sie versichert Hurley, dass sie ihn mag und durch den darauffolgenden Kuss wird auch Hurley erleuchtet, dass all ihr Reden keine Illusion war, er erinnert sich an die Insel-Realität.
Zufrieden beobachtet Desmond dieses Geschehen von seinem Auto aus und fährt zum nächsten Passagier: Locke.

2. In der Insel-Realität hat Hurley seine Liebe verloren. An Libbys Grab kann er sich alles von der Seele reden. Er ist traurig, dass er sie noch nicht wieder gesehen hat, denn viele Tote kamen ihn schon besuchen. Ilana kommt hinzu und berichtet, dass sie Dynamit von der Black Rock holen wird, damit das Flugzeug auf der Hydra explodiert: "It´s the only move we have!". Sie fragt nach dem Grab und Hurley erzählt ihr von Libby. Er ist immer noch traurig und hat ihren Tod nie richtig überwunden. Endlich sieht man so etwas bei LOST, manchmal habe ich das Trauern um verlorene Menschen sehr vermisst.
Ilana geht, Michael erscheint: "I´m here to stop you from getting everyone killed.", doch Hurley weiß nicht, ob er dem Verstorbenen trauen kann. Der versichert ihm, dass Hurley der einzige ist, der den Plan aufhalten kann, bevor sehr viele Leute sterben, denn auf ihn hören alle.
Langsam ist es fast gruselig, wie Jack ein Gespür dafür hat, immer dann aufzutauchen, wenn Hugo mit einem Toten spricht. Er teilt ihm mit, dass die Gruppe losziehen will.
Und das soll am besten schnell gehen. Ilana will sich beeilen, sie hat 6 Stangen Dynamit besorgt, sodass das Flugzeug nie wieder fliegen wird. Sie ist sich in ihrem Tun sehr sicher, weil sie ihr ganzes Leben dafür trainiert hat: "To protect you.". Wenn das Flugzeug weg ist, kann "that thing" nicht mehr die Insel verlassen. So stürzt Ilana in ihr Unglück und explodiert. :(
Ganz blöde finde ich das, endlich mal ein Charakter, der noch ein bisschen Licht in die Inselgeschichte und Jacobs Leben geben könnte und nicht vollkommen Redshirtmäßig dumm in der Gegend rumsteht und dann stirbt sie doch so schnell und vor allem im Endeffekt nicht mal spektakulär, alle denken sofort an Leslie Arzt. Da hätten die Autoren ihr wenigstens noch einen anderen Tod schreiben können...

Nach ihrem explosiven Verschwinden geht Hurley zu Ilanas Zelt und findet einen Beutel (wahrscheinlich mit Jacobs Asche). Die anderen zeigen sich nicht sonderlich bestürzt über Ilanas Tod, viel mehr wird das weitere Vorgehen diskutiert. Richard will noch einmal zur Black Rock gehen, um Dynamit zu holen. Hurley ist dafür, er hat einen eigenen Plan.

Während des Marsches erklärt Ben, dass Ilanas Zeit gekommen war, sie hat ihren Part auf der Insel erfüllt: "The island was done with her. Makes me wonder, what happened when it´s done with us.".
Niemanden fällt auf, dass Hurley fehlt, erst als sie bei der Black Rock ankommen, bemerkt es Richard. Zu spät, Hurley kommt angelaufen und die Black Rock geht in die Luft.
Ich persönlich finde es sehr amüsant und musste unwillkürlich darüber lachen, wie Richard sich danach aufregt, sodass seine Stimme fast versagt.
Alle sind verwundert, warum Hurley das tat. Er erzählt Miles, dass Michael ihm die Anweisung gab: "And you just listen to all what they say?" - "Dead people are more reliable than alive people.".

Nun kommt es zur Spaltung der Gruppe. Richard will zu den Baracken, sein Ziel ist immer noch MiB zu stoppen, Hurley stellt sich dagegen. Sie sollen zu Flocke gehen und mit ihm sprechen. Angeblich hat Jacob es ihm aufgetragen. Schnell macht sich Misstrauen bei Richard breit, er will , dass Hurley Jacob nach der Erklärung der Insel fragt, die er einst von ihm bekam, doch Hurley sträubt sich. Er braucht Richard nichts erklären, entweder kommt er mit oder er versucht weiter Dinge in die Luft zu jagen. Richard erkennt, dass Hugo lügt und will trotzdem zu den Baracken. Ben und Miles schließen sich ihm an, die anderen machen sich mit Hugo auf zu Flocke.

Im Dunkeln geht Hurley voran, auf der Suche nach Flockes Camp. Sun und Frank kommen die ersten Zweifel und auch Hurley ist sich unsicher, ob er richtig entschieden hat: "How do we break the ice with the smokemonster?". ;)
Schließlich könnte Smokey sie einfach töten, deswegen sagt er Jack die Wahrheit. Der dachte sich das schon, doch er vertraut Hurley. Er kann nicht immer alles retten, das ist ihm nach Juliets Tod klar geworden. Vielleicht ist es seine Bestimmung, dass er anderen vertraut und ihnen zuhört, sogar mit ihnen geht.
Genau da liegt das Problem, Hugo weiß nicht wo es lang geht. Passenderweise tauchen nun wieder die Whispers auf, deren Bedeutung sich Hurley langsam denken kann. Er trifft erneut auf Michael und erfährt, dass die Toten auf der Insel feststecken und nicht weiter können, weil sie schlimme Dinge auf der Insel taten. Dabei zeigt Michael auch gleich den Weg zu Flockes Camp und gibt Hurley mit auf dem Weg, dass er Libby ausrichten soll, dass es ihm sehr leid tut, falls er sie sieht.

3. Im Camp ist es anfänglich etwas ruhiger. Flocke schnitzt sich etwas, von dem er noch nicht weiß, was es wird. oO
"It´s a difference between doing nothing and waiting.", Flocke gibt sich in dieser Folge wieder von der wissenden Seite, er zeigt sich sicherer als in den letzten folgen.Er erklärt Kate, dass sie alle zusammen die Insel betreten haben und nun auch zusammen verlassen müssen. Die Gegebenheiten sollten die gleichen sein.
Sayid erscheint nach einiger Zeit wieder im Camp und nimmt Flocke mit zu dem, was er auf der Hydra gefunden hat: Desmond.
Da er diesen schnell gefunden hat, gab es keinen Grund Widmore zu töten (vielleicht ein Fehler?).
Desmond ist an einem Baum gebunden, aber nicht böse darüber. Er kennt eh keinen Ort auf der Insel, zu dem er flüchten sollte. So befreit Flocke ihn und stellt ein paar Fragen. Zum Beispiel will er wissen, warum Widmore ihn zur Insel brachte. Ganz brav beantwortet Des alle Fragen. Langsam bekommt es Flocke mit der Angst zu tun, Desmond scheint wirklich eine Gefahr darzustellen: "Do you know, who I am?" - "Of course. You´re John Locke.", sagt Desmond sehr bestimmt. Oder weiß er mehr?
Flocke will ihm etwas zeigen, er schickt Sayid zurück ins Camp und reicht Desmond die Hand. Erstmals ergreift ein Lostie diese (und gibt dadurch Flocke auch die Möglichkeit ihn töten zu können?).

Auf dem Weg unterhalten die beiden sich. Flocke sagt etwas interessantes, was auch Desmond auffällt: Wenn er es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass die Insel einen Faible für Des hat. Weiß er es wirklich besser? Oder ist Desmond der Part, den MiB (und eventuell auch Jacob) nicht überblicken kann? "There´s nothing special about me, brotha. This island has an end for all of us." lautet die bescheidene Antwort von Desmond. Hoffentlich haben wir sein Ende noch nicht gesehen.
Der blonde Junge taucht wieder auf, auch als Desmond genauer nachfragt, will Flocke ihn einfach ignorieren. Scheinbar kann er nicht gegen ihn agieren. Der Junge grinst, wohl eher zu Desmond als zu Flocke. Vielleicht findet dieser Junge das Auftauchen von Desmond auf der Insel wirklich gut. Mir gefällts auch, also PRO DESMOND! :)

Sie kommen bei einem Brunnen an, der auch recht tief ist, wie Flocke gleich mit einer Fackel beweist. Es ist ein sehr alter Brunnen, von Hand geschaffen. Die Erbauer wollten Antworten, warum ihre Kompanten verrückt spielten. Sie bekamen aber keine Antworten (Smokey hat sie bestimmt vorher erledigt^^). Flocke brachte Desmond zu diesem Ort, damit ihm klar wird, dass Widmore keine Antworten will: "He´s only interested in power." und Desmond soll ihm helfen, diese Power zu finden.
"And that´s the reason you want me to see this?" fragt Desmond. Ahnt er vielleicht schon, was als nächstes folgt? Flocke ist zumindest verwirrt. Warum ist Desmond nicht verängstigt, obwohl die beiden alleine sind und keiner weiß, dass Flocke Desmond hierher gebracht hat. "What is the point in being afraid?" will Desmond im Gegenzug wissen und lächelt immer noch, von Angst keine Spur.
So schubst Flocke Des in den Brunnen. :(

Zurück im Camp versichert Flocke Sayid schnell, dass er nicht mehr über Desmond nachdenken braucht, als Hurley erscheint. Er will, dass sie friedlich mit Flocke reden können und keine der beiden Seiten Gewalt anwendet. Flocke stimmt zu und gibt Hugo sein Messer: "You have my word." und Frank, Sun und Jack kommen ins Camp. Das Aufeinandertreffen von Flocke und Jack ist echt heftig und hat mich an die Szene in Widmores Schlafzimmer (in "The Shape Of Things To Come") erinnert. Auch hier liegt jeweils eine Seite der Gesichter im dunkeln und die andere ist erleuchtet.

4. Desmond geht in den den Flashes weiter nach Plan vor. Er beobachtet Locke nach Schulschluss, bis Ben Dr. Linus an seine Autoscheibe klopft. Er macht sich etwas Sorgen, weil Desmond hier schon eine Weile steht. Durch eine Lüge kann sich Desmond herausreden, angeblich sucht er eine Schule für seinen Sohn Charlie.
Dann macht er etwas oberheftiges und überfährt Locke.
Schwerverletzt liegt er am Boden und erinnert dadurch an den Locke direkt nach dem Fall aus dem Fenster in der Insel-Realität. Vielleicht erinnert er sich jetzt auch an ein anderes Leben.

Theorien

Hurley loves his life

Ganz im Gegensatz zur Insel-Realität wirkt Hurley in den Flashes sehr zufrieden mit seinem Leben. Das einzige, was ihm wirklich fehlt ist eine Frau. Etwas Entscheidenes sagt er selbst, als er Libby in Santa Rosa besucht: er war nie dort. Daraus schließe ich, dass das schreckliche Erlebnis im Hafen nie passierte. Es starben keine Leute in seiner Gegenwart, wofür er sich die Schuld geben könnte. Was wäre also, wenn dort Jacob seine Finger im Spiel hatte und Hugo getouchted hatte, bevor das Podest zusammenstürzte? So kam Hugo nach Santa Rosa in der Insel-Realität, in der FS-Welt jedoch nicht.

Das Kind ist wohl in den Brunnen gefallen

Für Desmond sieht es in beiden Realitäten ab jetzt nicht mehr sehr gut aus:
- Flashes: Er ist Unfallverursacher und begeht Fahrerflucht. Da muss er schon Kates Anwalt aus Eggtown haben, um da wieder rauszukommen. :(
- Insel: Sturz in den Brunnen. Überleben ungewiss, aber denkbar. Das werden wir sicherlich frühestens übernächste Folge sehen.

Fazit:
Eigentlich eine klasse Folge. Leider machen es mir persönlich die Autoren nicht leicht, indem sie erst Ilana so unvorhersehbar und meiner Meinung nach grundlos sterben lassen und dann auch noch Desmond in den Brunnen geschubst wird, bzw. eiskalt einen Autounfall verursacht.
Es passiert viel und schnell, Antworten werden auch geliefert, sodass die Folge auch bei mir trotz Rückschlägen ein gut verdient hat.

6/12 – EVERYBODY LOVES HUGO (Samir)

Ladies and Gentlemen. Our Man of the Year: Hugo Reyes.

Manchmal schafft es Lost, im ganz großen Stil eine Überraschung zu liefern. Diese Folge ist eine solche Überraschung. Ich habe mich darauf eingestellt, eine vergnüglich-kurzweilige typische Hurley-Folge zu sehen – und wurde mit dem radikalen Gegenteil davon überrascht: nämlich einer explosiven Folge, die uns mehr als nur einen WTF-Moment an den Kopf geschleudert hat und darüberhinaus die Serie endgültig auf Finalkurs bringt. Solche Überraschungen muss man einfach lieben – Let’s Go Back!

YOU’VE GOT SOME ILANA ON YOU
Oh, ihr Lost-Autoren. Uns mit der gleichen Arzt-Masche ein zweites Mal unvorbereitet vor den Kopf zu stoßen. Um so schlimmer, dass es beim zweiten Mal für mich sogar noch unvorbereiteter kam als bei Arzt. Naja, ich denke zumindest, hiermit können wir aufhören, auf eine Ilana-zentrierte Folge zu warten.
Es ist aber interessant zu sehen, dass Jacob und die Insel nicht zwangsläufig den gleichen Plan verfolgen. Jacob holt Ilana zum Schutz der Kandidaten auf die Insel; die Insel jedoch entscheidet, dass ihre Zeit abgelaufen ist, nachdem sie die Kandidaten über deren Bestimmung aufgeklärt hat. Oder?
Deuten wir das ganze mal etwas anders: wie genau hätte denn Ilana überhaupt jemals die Kandidaten schützen sollen? Mit einem Gewehr? Damit wir die 1000. Szene bei Lost haben, in der jemand auf Rauch schießt? Ilana wusste doch de facto überhaupt nichts – nicht, wie sie die Losties beschützen solle, geschweigedenn, auf welche Art MIB aufzuhalten sei. Ich erinnere an das ziellose Umhergeirre vom Team Ilana, bevor sie sich auf den Strand geeinigt haben. Ilana wusste ja noch nicht einmal, dass MIB die Kandidaten benötigt, um die Insel überhaupt verlassen zu können. Warum also hat Jacob Ilana zum SCHUTZ hergeholt? Möglicherweise – möglicherweise – um die Kandidaten genau in diesem einen Moment zu schützen: damit sie, und kein Kandidat, durch Dynamit in die Luft fliegt.
Ihr seht schon, dass ich hier versuche, diese „die Insel hat einen Willen“-Thematik mit Gegenargumenten zu untergraben. Angesichts der Tatsache, wie stark diese Thematik in dieser (und der letzten) Folge war, weiß ich zwar nicht, inwieweit es sinnvoll ist, sich dieser Thematik zu verschließen, aber ich kann mit einer „denkenden Insel“ einfach nichts anfangen... und selbst wenn die Insel einen Willen haben sollte – ich denke kaum, dass es der Wille der Insel ist, in einer alternativen Zeit auf dem Meeresboden vor sich hinzurosten...



YOU’VE GOT SOME BLACK ROCK ON YOU
Nachdem die Ilana-Stückchen von den T-Shirts bereinigt wurden, geht es weiter mit Plan B. Plan B ist im Grunde genommen Plan A, nur mit einem anderen Dummen, der das Dynamit tragen soll. An dieser Stelle frage ich mich auch ernsthaft, wieso nicht von vornherein Richard das Dynamit eingesteckt hat – zumal er ja nicht nur ganz klar und deutlich weiß, dass Jacob (oder die Insel?) ihn nicht einfach so sterben lässt, sondern vor allem, weil er erst vor ein paar Folgen genau mit Dynamit erfolglos versucht hat, sich zu töten... Richard ist wohl ein echter Gentleman, dass er Ilana so generös den Vortritt gelassen hat...
Zurück zu Plan „B“. Schnell noch die Jacob-Asche eingesteckt (wenn die mal nicht nützlich wird beim Aufeinandertreffen mit Locke) und auf geht’s zur Black Rock. Hurley hat an der Art, wie Ilana ver-Arzt-et wurde, eindrucksvoll gesehen, dass Michael mit seiner Warnung Recht hatte. Demzufolge endet auch Plan B in einer Explosion. The Island is done with the Black Rock...
Zum Glück fasst Richard schnell einen genialen Plan C. Zu den Baracken und Granaten holen... der Junge ist kreativ, das muss man ihm lassen. Und auch, wenn ich dem Team Richard-Ben-Miles einige lustige Einzeiler zutraue – ich glaube nicht, dass die drei Stooges es tatsächlich bis zum Ajira-Flieger schaffen werden...



DID WE MAKE A MISTAKE WITH A SUN-SUBPLOT? PROBABLY
Ich muss sagen: was Lost angeht, habe ich ein enzyklopädisches Wissen und kann mir kleinste Kleinigkeiten über mehrere Staffeln hinweg merken. Aber Suns Sprachverlust, der vor nur zwei Folgen passiert ist, habe ich komplett vergessen. Ich habe mir ernsthaft für ein, zwei Minuten mein Gehirn zermartert, wieso Sun ihren kleinen Einzeiler aufgeschrieben hat und Frank nicht einfach gefragt hat. Aber dann ist mir die ganze furchtbare Storyline wieder eingefallen... naja, zum Glück hat sie nicht auf den Block geschrieben „I have to find Jin.“ Hätte sie das getan, hätte Frank ihr wahrscheinlich (zurecht) die Fackel ins Gesicht gedrückt.



WHISPERING SUCKS
Es gibt an dieser Folge eigentlich nur einen einzigen Punkt, den ich zu kritisieren habe – und das ist die Auflösung der Whispers. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass ein 6 Staffeln altes Mysterium meiner Meinung nach nicht meinem „Dude, ich weiß was das ist“ abgehandelt werden sollte – und ganz abgesehen von der Tatsache, dass wir damit de facto die Fegefeuer-Theorie teilweise bestätigt haben, die die Produzenten seit 6 Staffeln verneint haben – viel gravierender ist aber der Fakt, dass diese Antwort leider nicht den geringsten Sinn ergibt. Um das zu demonstrieren, gehen wir hier mal durch, wann wir die Whispers bei Lost gehört haben.

Zunächstmal hier die Theorie, die durch die Folge aufgeworfen wurde: die Whispers tauchen als eine Art Portal zur „toten Seite der Insel“ auf. Für Hurley, der mit Toten kommunizieren kann, sind die Verstorbenen kurzzeitig sichtbar. Der Zweck der Whispers ist es, den Lebenden den Weg zu weisen oder sie zu warnen. Es handelt sich dabei nur um Leute, die für ihre negativen Taten büßen sollen – weshalb es auch Sinn macht, dass die Whispers im Tempel gehört wurden, der Brutstätte des Personfizierten Bösen.

Soweit die Theorie. Jetzt die Probleme, die sich daraus ergeben:

Problem 1: Die Whispers tauchten auch in Szenen auf, in denen weder Jemand zwingend gewarnt werden musste oder ihm unbedingt der Weg gewiesen werden musste. So in „Solitary“ und „Outlaws“ - oder in dieser Folge bei der zweiten Vision von Michael.

Problem 2: Die Whispers tauchten auch in Verbindung mit Leuten auf, die nicht tot waren. Selbst, wenn wir jetzt gnädigerweise akzeptieren, dass Harper in „The Other Woman“ schon tot gewesen sein könnte – und selbst, wenn wir die Visionen Christians einfach mit einem Toten abtun sollten. Es gibt KEINE Erklärung, dass wir VIERMAL gesehen haben, wie Walt zusammen mit den Whispers aufgetaucht ist („Man of Science, Man of Faith“, zweimal in „Abandoned“, „Through The Looking Glass“).

Problem 3: Die Whispers scheinen den Lebenden nicht immer zu helfen – um genau zu sein, führen erst die Whispers die Lebenden häufig erst in eine Dilemma-Situation. Zum Beispiel die Whispers in „The Other 48 Days“, die zum Tod von Shannon geführt haben.

Problem 4: Die Whispers waren häufig begleitet von Visionen von Verstorbenen, die von anderen Leuten gesehen wurden. Sprich: nicht NUR von Jemandem, der special ist wie Hurley, sondern von JEDEM. Zum Beispiel Libby in „Meet Kevin Johnson“, Bens Mutter in „The Man Behind The Curtain“ etc.

Problem 5: Die Whispers tauchen mit Visionen von Leuten auf, die zum Teil NICHT auf der Insel gestorben sind. Die gleichen Beispiele wie bei Problem 4.

Problem 6: Die Whispers tauchen mit Visionen von Leuten auf, die keine schlechten Taten verübt haben. Wieder die gleichen Beispiele wie bei Problem 4.

Problem 7: Es wurde seit Staffel 1 (!) impliziert, dass die Others die Verursacher der Whispers seien. Und die Tatsache, wie wenig sich die Others durch die Whisper beeindrucken lassen – und diese anscheinend sogar teilweise kontrollieren können (paralleles Erscheinen von Whispers und Others-Angriffen in „Live Together, Die Alone“ und „There’s No Place Like Home“), sowie die Kommentare von Ben und Rousseau, dass die Whispers mit den Others in Verbindung stehen, lässt für mich die Vermutung aufkommen, dass ursprünglich eine andere Lösung für die Whispers vorgesehen war.

Sieben Probleme zu einer (wahrscheinlich) endgültigen Antwort. Wow! Und das – wohlgemerkt – OHNE, dass ich auch nur einen der Millionen von Widersprüche erwähnt habe, die in den Whisper-Transkripten zum Vorschein kommen. Wer auf Spurensuche gehen will, die Transkripte sind hier zu finden:
http://lostpedia.wikia.com/wiki/Whisper_transcripts

Und hier mal eine Frage, die einem aber wirklich zu denken geben sollte: die Toten, die im Leben schlechte Taten verübt haben, scheinen auf der Insel festzuhängen (was durchaus Sinn macht – denn die Insel ist ja ein „Korken“ - und zwar für ALLES, was Böse ist). Aber jetzt die kleine Mindfuck-Frage: ist es nicht in gewisser Weise so, dass auch Jacob als Toter auf der Insel festhängt? Wäre es nicht das Ironischste überhaupt, wenn im Endeffekt SOWOHL Jacob als auch MIB böse wären und der Korken BEIDE auf der Insel hält?



ARTS & CRAFTS
Nach kurzem Hin und Herüberlegen bin ich zum Entschluss gekommen, dass es mir egal ist, woran Locke da so Eko-mäßig schnitzt. Viel interessanter wird sowieso werden, wer durch Lockes Schnitzarbeit getötet werden wird...
In dieser Szene erfahren wir aber endlich, was es mit dieser Ajira-Flucht-Nummer auf sich hat. Die Oceanic 6 haben Flug 815 nachgestellt, um mit Ajira 316 zurückzukehren. Und jetzt muss Ajira 316 nachgestellt werden, damit man von der Insel verschwinden kann. Ich wollte nämlich schon fragen, wieso Flocke nicht einfach Widmores U-Boot nimmt. Die Nachstellungs-Nummer bedeutet wohl auch, dass unser Frank als Pilot nicht ganz irrelevant werden dürfte (bis jetzt dachte ich ernsthaft, MIB wird das Ding mit Gedankenkraft fliegen können).
Und möglicherweise, vielleicht und unter Umständen, haben wir mit dieser Nachstellungs-Nummer auch eine Antwort darauf erhalten, wer die Ajira-Redshirts abgemetzelt hat. Denn, um die Ex-Others an Bord bringen zu können, müssen erstmal einige Sitzplatz-Reservierungen der Ajira-Leute gecancelled werden, oder? Eine „Nachstellung“ wäre schließlich ziemlich sinnlos, wenn in der „nachgestellten“ Maschine doppelt so viele Leute sitzen würden. Und da Locke erst kürzlich noch so bedeutungsschwanger gesagt hat, dass es im Flugzeug ausreichend Platz für alle gäbe, ist er im Augenblick der einzige Verdächtige für die Ermordung der Redshirts. Trotz allem wüsste ich nicht mal im Ansatz, WIE (und wann) er das gemacht haben soll – auf der anderen Seite jedoch: wir wissen eigentlich so gut wie nichts über MIBs Fähigkeiten.



DES ILLUSIONIERT
Oh Shit. Mir ist in der letzten (verwirrenden) Folge überhaupt nicht aufgefallen, dass Desmond ein weinrotes Hemd trägt... ROT!!! Ich hoffe nicht, dass das ein böses Omen ist für Desmonds Brunnen-Tauchen am Ende der Folge... mehr zu Desmonds Well-Dive später.
An dieser Stelle muss ich mal kurz loswerden: Zombie-Sayid ist unfassbar creepy!!! Hut ab an Naveen Andrews. Seine monotone, dumpfe Stimme ist unheimlicher als jede Zombie-Version, die ich je irgendwo gesehen habe.

Aber zurück zu Desmond. Locke war auffallend interessiert daran, zu erfahren, was es mit Desmond und den Magnet-Annomalien auf sich hat. Zuerst fragt Locke ganz spezifisch nach, ob Des sich denn sicher sei, dass es Magnetismus war, der auf ihn eingewirkt habe. Kurz darauf will Locke wissen, wie lange genau Desmond in der Swan-Station verbracht hat. Und letztlich führt er ihn sogar zu einer Magnet-Quelle hin. Für mich schreit das ganze förmlich heraus: richtig eingesetzte Magnet-Kräfte und MIB sind nicht die besten Freunde – und es ist vielleicht tatsächlich der einzige Weg, MIB aufzuhalten (oder gar zu zerstören). Ist es demnach nicht aber blöd, dass er Desmond direkt zu einer Magnet-Quelle hingeführt hat? Auf die Frage gehe ich später ein.



OH BOY!
Im Dschungel sehen wir den kleinen Jungen wieder, den wir bereits in „The Substitute“ gesehen haben. Und es ist interessant, dass nicht nur die Kandidaten den Jungen sehen können, sondern auch Desmond. Wobei es nicht zweifellos klar ist, ob damit der selbe Junge dargestellt werden soll, denn seine Haare wirken dunkler als bei seiner ersten Erscheinung. Aus diesem Grund spekulieren Einige, dass wir in „The Substitute“ Little-Jacob gesehen haben, jetzt aber BIB (Boy in Black). Ich halte davon aber nichts und sage: beide Male war es Little Jacob. Denn unabhängig von der Logik-Frage (wie jemand, der (irgendwie) nicht tot ist, als Vision auftauchen kann) – vor allem jedoch ist die Reaktion von MIB auf beide Visionen exakt gleich abweisend. Und selbst das Personifizierte Böse wäre ja wohl nicht abweisend gegen sich selbst, oder?
Was sagt uns aber das verschmitzte Grinsen des Bengels? Meine erste Intuition war, dass Jacob Desmond angrinst, da dieser eines seiner Asse im Ärmel ist, die von MIB leichtfertig unterschätzt werden. So wie Kate als geheime Kandidatin von Jacob ein uneinschätzbarer Faktor ist, genauso sind die Magneto-Fähigkeiten von Desmond unkalkulierbar. Ich vermute, Jacob grinst, weil er sieht, wie MIB genau in die von ihm gestellten Fallen läuft, die er bei einem geringfügig anderen Vorgehen jedoch komplett umschiffen könnte.
Wobei mir gerade aber auffällt, dass der kleine Junge in exakt dem Moment auftaucht, als Desmond und MIB sich über den Willen der Insel unterhalten. Ob der kleine Junge womöglich also vielleicht gar nichts mit Jacob zu tun hat – sondern im Endeffekt eine Personifizierung der Insel darstellt? Da ich vom Insel-Willen nichts halte, setze ich mein Geld jedoch lieber darauf, dass es Jacob ist.



R-E-S-P-E-C-T, FIND OUT WHAT IT MEANS TO ME...
Wenn es in dieser Folge einen Satz gibt, mit dem eine ganze Menge über MIB preisgegeben wurde, dann ist es dieser: „Why aren’t you afraid?“
In gewisser Weise ist DAS doch das Wesen von MIB. Ihm geht es darum, Angst zu verbreiten. Oder besser gesagt: Respekt. Diese Manie scheint ihren Ursprung zu haben in den Mommy Issues, die er Kate gegenüber erwähnt und an denen er offensichtlich schon mehrere Jahrhunderte zu knabbern hat. Vielleicht wurde MIB sogar überhaupt nicht in die Rolle des Rauchmonsters gezwungen – vielleicht war das eine Form, die er sich selber gegeben hat, um sich endlich den Respekt Anderer zu verschaffen, den er sich vorher in Gestalt eines Menschen möglicherweise nicht verschaffen konnte.

Wie sehr es MIB wichtig ist, respektiert zu werden, zeigt seine Reaktion auf Desmonds Antwort „What’s the point in being afraid?“, eine Frage mit der das komplette Wesen vom Rauchmonster per se in Frage gestellt wurde. Die Reaktion von MIB folgt prompt: in einer Kurzschlussreaktion schmeißt er Desmond in den Brunnen. Ich bin überzeugt davon, dass es tatsächlich eine Kurzschlussreaktion war – sprich, dass MIB Desmond nicht zum Brunnen geführt hat, in der Absicht, ihn dort hineinzuschmeißen. Er wollte Desmond ja davon überzeugen, dass er der Vertrauenswürdige sei, während Widmore ein falsches Spiel treibt – deswegen hat er ihn ja zum Brunnen mitgenommen, um Widmores vermeintlich fehlgeleitete Interessen zu demonstrieren. Erst die Tatsache, dass Desmond ihm keinen Respekt und keine Angst entgegengebracht hat, hat MIB zu seinem kleinen Ausraster bewogen.

Wir haben bei Lost bereits dreimal gesehen, dass Leute MIB keinen Respekt entgegengebracht haben. Der erste war Locke selbst in „Walkabout“ - die Reaktion: in „Exodus“ versucht MIB, Locke in eine Höhle zu ziehen und vermutlich zu töten. Der zweite war Mr Eko – die Reaktion: Eko wurde gekillt. Der dritte war in gewisser Weise Sawyer – und ich weiß, dass MIB ihm am Liebsten einmal quer über die Insel schmeißen möchte – nur dummerweise kann er das nicht, denn Sawyer ist ein Kandidat. Und tötet er einen Kandidaten, wars das mit seinen schönen Fluchtplänen. Technisch gesehen haben wir sogar bei einer vierten Person gesehen, dass diese MIB keinen Respekt entgegengebracht hat: Jacob. Und was MIB von Jacob hielt, das wissen wir ja.

Achtet auch darauf, wie häufig MIB den Leuten die Hand ausstreckt. Aber keiner hat nach MIBs Hand gegriffen. Sun ist sogar weggerannt. Einer jedoch hat nach seiner Hand gegriffen: Desmond. Und das, obwohl er ganz genau wusste, dass Locke nicht Locke ist – so deutlich wie er zögert, bevor Desmond sagt „You’re John Locke“ und so sehr, wie er später scheinheilig Locke fragt „do you know better“, ob die Insel etwas mit ihm vorhabe – letztlich auch Desmonds Bemerkung an Locke „You’ve read my mind.“ Es ist eindeutig, dass Desmond weiß, wer oder was John Locke ist. Ob er es von Widmore weiß oder durch seine ominöse Erleuchtung, ist mir aber noch nicht ganz klar.

Diese Szene gibt vielleicht noch etwas Wichtiges her: nämlich die Art und Weise, wie detailliert MIB Desmond erklärt hat, wie der Brunnen gebaut wurde, dass dieser „sehr alt“ sei, und dass die Suchenden nach keinen Antworten gefunden haben – das alles klingt für mich danach, als wäre MIB aus eben jener Zeit. Verdammt, vielleicht war er sogar einer der Leute, die mit bloßen Händen an eben jenem Brunnen gearbeitet haben.



WELL DONE
Zunächstmal vorweg: Nein, der Brunnen, in den Desmond hineingeflogen ist, ist NICHT der Brunnen vom Frozen Donkey Wheel. Dieses befand sich nicht nur in einer anderen Location, sondern hatte vor allem kein Wasser auf dem Grund. Dass sich im Desmond-Brunnen jedoch Wasser befindet, kann man deutlich hören, als Locke die Fackel hineinwirft. Und wenn Locke einen Sturz in einen tiefen Brunnen ohne Wasser überlebt, dann wird Desmond einen Sturz in einen tiefen Brunnen mit Wasser erst recht überleben. Zumal uns immer wieder gesagt wurde, dass die Insel noch nicht fertig mit ihm sei. Ich glaube kaum, dass mit „nicht fertig“ gemeint war, ihn einfach kurz wieder zur Insel zu holen, kurz mit Magnetwellen beschießen und dann killen. Von daher bin ich zu 100 % davon überzeugt, dass Desmond nicht tot ist. Dummerweise hilft ihm das momentan recht wenig, angesichts der isolierten Position seines Gefängnisses.

Aber: obwohl der Desmond-Brunnen nicht der FDW-Brunnen ist, hat diese Folge einen massiven Logikfehler, was den FDW-Brunnen angeht. Denn MIB sagt, dass diese zahlreichen Brunnen (unter ihnen also wohl auch der FDW-Brunnen) gegraben wurden, da sich unter ihnen magnetische Annomalien befinden, die die Kompassnadeln haben ausschlagen lassen. Das Problem ist Folgendes: Kompasse gibt es frühestens seit dem 2. Jahrhundert n.Chr. In der Kammer vom Frozen Donkey Wheel jedoch haben wir Hieroglyphen gesehen, die nur bis ins 7. Jahrhundert v.Chr. verwendet worden sind. Damn you, Continuity Errors...



AND THE WINNER IS...
Ich habe es schon in Staffel 5 gesagt, dass ich der Meinung bin, dass Hurley eine entscheidende Rolle zuteil kommen wird. Als dann die Sache mit den Kandidaten aufkam, hab ich gehofft, dass er es wird, der Rennen für sich entscheiden wird. Und nach einigen Hints in dieser Folge sieht es tatsächlich danach aus – achtet darauf, was über Hurley gesagt wird in dieser Folge: „Man of the year“, „beacon of light for all who crossed his path“, „people are listening to you“. Es ist Hurley, durch den Jacob spricht. Es ist Hurley, der einen friedvollen Weg sucht – ohne Explosionen (vgl. „they destroy, they corrupt“). Und es war Hurley, der zuerst vom Team Jacob mit MIB in Kontakt getreten ist – er ist der De-facto-Anführer der Jacob-Leute. Und der Anführer der Jacob-Leute ist doch prädestiniert dazu, noch einen weiteren Schritt zu gehen – und zum Nachfolger Jacobs zu werden. Trotz all dieser Punkte lebt die Furcht weiter, dass ausgerechnet Mr Jackface der Auserwählte sein wird.



STALKABOUT
Desmond ist im Loop. Kein Anderer in der alternativen Zeit (Eloise mal außen vor gelassen), weiß soviel über die vorhergegangene Timeline wie unser Scotty. Bewaffnet mit Oceanic-Manifest macht er sich also auf den Weg, den Losties einen Push zu geben – mal im übertragenen Sinn wie bei Hurley, mal im wahrsten Sinne des Wortes – wie bei Locke.
Alle anderen Losties haben bestenfalls kleine Erinnerungsfetzen, die sie nicht wirklich einordnen können. Desmond jedoch scheint ALLES zu wissen. Achtet darauf, dass Desmond bei Mr Cluck’s die Nummer 42 hat, während Hurley die 38 hat – Desmond ist im Besitz vorherigen Wissens, Hurley jedoch steht (noch) außerhalb. Mit seinem grenzenlosen Wissen ist er natürlich auch ein heißer Anwärter auf den Thron Jacobs. Da er aber auf keiner der beiden Kandidaten-Listen steht, halte ich das für ausgeschlossen.
Mir ist nicht ganz klar, woher Desmond weiß, welche Methode er bei welchem Lostie anzuwenden hat, um den erwünschten Effekt zu erzielen. Mir ist auch nicht klar, was überhaupt der gewünschte Effekt für ihn ist.
Sehr mysteriös ist auch die Tatsache, dass sich die Losties unter komplett unterschiedlichen Umständen an ihre vorherigen Leben erinnern. Für Charlie war es eine Nahtod-Erfahrung. Desmond brauchte Magnet-Strahlen. Hurley brauchte einen Kuss. All diese Dinge haben einen gewissen Bezug zu den Insel-Erfahrungen jener Losties. Es wäre also nicht zu weit hergolt, zu vermuten, dass Desmond Locke deshalb über den Haufen gefahren hat, um ihm eine Unfall-Situation zu geben – jene Art von Situationen, die ja im originalen Leben von Locke omnipräsent gewesen sind. Zugegeben – die Erinnerungs-Auslöser von Libby (über den Fernseher) und Daniel (durch einen Museumsbesuch) passen nicht so richtig ins Konzept. Aber wie wir bei den Whispers gesehen haben: Theorien müssen nicht wasserdicht sein, um bei Lost als Antwort durchzugehen ;)

Natürlich kann man hier auch sagen, dass Desmond mit der Anfahr-Aktion von Locke sich an MIB erinnert und nicht an John Locke – und dementsprechend für das pure Böse hält. Was in meinen Augen dagegen spricht, sind Desmonds Abschiedsworte an Hurley: „It was nice bumping into you“ - bei Hurley war das „bumping“ im übertragenen Sinn, bei Locke im wortwörtlichen Sinn. Und da er Hurley bei seinem „Bump“ geholfen hat, sich zu erinnern, gehe ich davon aus, dass auch das Anfahren von Locke lediglich dazu dient, ihm zu einem Erinnerungsmoment zu verhelfen.



A TALE OF TWO REALITIES – DAS FURIOSE COMEBACK
Willkommen zu meiner Sideflash-Theorie der Woche. So sehr ich auch alle Theorien vor und zurückdrehe, ich komme immer wieder zu einer Version meiner Theorie „A Tale of Two Realities“ zurück, die ich in „LA_X“ aufgestellt habe. Zwar mit leichten Variationen, aber im Kern doch dieselbe gute alte Theorie. In einem Satz erklärt: die Losties „wandern“ nach ihrem Tod auf der Insel in die „alternative Timeline“.

Anfangs hatte diese Theorie noch das Element Jacobs Touch in sich, aber ich denke, mittlerweile kann man diesen Faktor außen vor lassen.

Ich weiß zwar nicht genau, wie diese Timeline entsteht (ich habe aber eine Idee – die ist aber momentan noch unreif... die poste ich dann im nächsten Recap), aber wir haben in dieser Folge einige Hints darauf erhalten, dass es wirklich der Tod ist, der die Schnittstelle zwischen „originaler Zeit“ und „alternativer Zeit“ darstellt.
Hint Nr. 1: Hurleys Satz „Dead people are more reliable than alive ones“ (in der alternativen Zeit kam es ZUERST bei Leuten zu „Erinnerungen“, die auf der Insel bereits tot waren: Charlie, Daniel, Libby...).
Hint Nr. 2: Doctor Brooks sagte über Libby: „She just wandered off“ - darauf Hurley: „Wandered off from where?“ - zum Beispiel aus einer anderen Zeit. ;)
Hint Nr. 3: Hurley ist auf der Insel nicht in der Lage, die tote Libby zu sehen, da diese nicht für ihre Taten büßen müsse. Diesen Fakt müsste Michael kennen. Trotzdem sagt er Hurley: „If you ever do see Libby again, tell her I’m really sorry.“ Entweder bezog sich Michael hiermit also auf den Himmel oder auf die Sideflash-Welt. Ich tendiere zur zweiten Option, denn:
Hint Nr. 4: Michael ist STUCK on the island. Oder wie er es sagt: „we are the ones who can’t move on“. Move on – weiterbewegen in eine andere Realität? Es ist ein beeindruckender Zufall, dass dieser Satz von Jemandem kam, der in der alternativen Zeit auffällig abwesend ist. Als wäre er nicht in der Lage gewesen, sich in die alternative Zeit weiterzubewegen.
Hint Nr. 5: Pierre Chang sagt in seiner Rede: „It wasn’t the end, it was the beginning“. In der Rede ging es zwar um finanziellen Erfolg – bezieht man den Satz jedoch ausschließlich auf finanziellen Erfolg, steht dieser Satz ohne wirkliche Verbindung zu den Sätzen, die er vorher und nachher sagt. Dieser Satz sticht eindeutig hervor – Captain Subtext brüllt uns hiermit förmlich entgegen: „DEATH wasn’t the end, it was the beginning.“ Das passt auch zur Tatsache, dass die Gala, in der Hurleys Leben geehrt wird, anfangs eher wirkt wie ein Nachruf.

Ich will aber auch nicht verschweigen, dass Michael, der in dieser Folge gleich zwei Mal eindringlich vor dem Tod gewarnt hat, ein kleiner Dämpfer für diese so hübsch zusammengestellten Hints ist.



DID YOU NOTICE?
  • In der Sideflash-Welt scheint der Spitzname „Hurley“ unbekannt zu sein. Er wird immer nur als Hugo bezeichnet
  • Die Sideflash-Welt scheint bizarrer zu sein, als ich dachte, wenn Hurley als Gutmensch-Multimillionär einfach keine Frau findet...
  • Im Video der Eröffnungsrede sehen wir Mr Cluck’s Filialen vor den Pyramiden in Gizeh – sowie an den anderen Lost-relevanten Orten Paris und Japan
  • Hurley bekommt einen Preis, der die Form eines Dinosauriers trägt. In Staffel 1 war er der Meinung, dass das Monster ein Dinosaurier sei
  • Dr Brooks war in Staffel 2 als Hurleys Psychiater zu sehen, der Hurleys Realitätsverlust (Dave) heilen wollte
  • Auf der Insel hatte Hurley in Staffel 2 die Decken für das Picknick vergessen, weshalb sie überhaupt erst von Michael getötet wurde. In der Sideflash-Welt hat er glücklicherweise an die Decken gedacht
  • Im Santa Rosa Mental Health Institute sehen wir wieder das Vier Gewinnt-Spiel, an dem Lenny so gern gespielt hatte – derjenige, von dem Hurley überhaupt erst die Zahlen erhalten hat
  • Pierre Chang scheint 2004 in der ALT-Zeit verwirrenderweise so alt zu sein wie 1977 in der originalen Zeit
  • Das Buch von Ilana ist „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ von Dostoyevsky

DEATH WATCH „THE LAST RECRUIT“
Damn it, Ilana hab ich letzte Woche nur als „leicht gefährdet“ vermerkt. Aber jetzt sind Konflikte angesagt – deshalb ist mein Death Watch so vollgepackt wie schon lange nicht mehr
Stark gefährdet – Zoe, Seamus, Cindy,
Leicht gefährdet – Miles, Ben, Richard, Claire, Kate, Desmond

FAZIT
Everybody Loves This Episode – eine ganze Reihe von WTF-Momenten; eine Sideflash-Welt, die allmählich beginnt, logisch zu werden und endlich eine sich abzeichnende Finalstimmung. Eine der ganz großen Folgen dieser Staffel.

Freitag, 16. April 2010

6/12 Everybody Loves Hugo (Ivan)

Alright(y) then, Brother!

Seit Desmondo wieder voll dabei ist, ist auch die Staffel wieder voll in Fahrt. So haben die aktuellen zwei Folgen endlich ein wenig Licht ins Dunkel der Sideflashes gebracht. Okay, Happily Ever After konnte nicht wirklich Antworten liefern, aber die Sideflashes sind doch seit dieser Folge interessanter. Und genau das beweist die aktuelle Folge, denn es geht einiges ab.

Bevor ich nun zur Folge komme, möchte ich auf den Vorgedanken zurückkommen, den ich letzte Woche vor den Recap gestellt habe. Auch diese Folge hat eine dritte Partei noch nicht direkt angesprochen. Dennoch sind einige Dinge einfach noch so verworren, dass ich diesen Gedanken weiter verfolge. Und interessanterweise hat diese Folge eine Entwicklung, die meine Vermutung stützen könnte, auch wenn ich zugegebenermassen nicht sehr sicher bin. Erstens sehen wir in dieser Folge wieder eine Erscheinung, die Meiner Ansicht nach weder Jacob noch Samuel ist; zweitens splittet sich die Jacob-Gruppierung in zwei Teams auf; drittens beweist Samuels Handeln Desmondo gegenüber, dass Des kein Candidate sein kann (also auch nicht etwa unter Wallace). Womit ich schon mitten in der Folge wäre.

Insel-Action:
Es passiert so viel, ich muss es im Raffer erzählen: Während Hugo um Libby trauert, holt Ilana das Dynamit aus der Black Rock um damit das Flugzeug zu zerstören. Dann die erste Überraschung: Endlich sind wieder die Flüsterstimmen zu hören, dieses Mal begleitet von einer Erscheinung, niemand geringeres als Michael. Dann der Mind-Blow: Michael warnt Hugo davor, das Flugzeug zu zerstören, da er sonst für den Tod aller verantwortlich wäre. Zuerst mein Verdacht, dass es sich hier um ein Trick von Samuel handelt, aber den kann man getrost ad acta legen. Samuel erscheint meines Wissens nie unmittelbar nach den Stimmen. Zudem passt das nicht zu Samuels bisheriger Vorgehensweise. Mehr dazu im Gedanken-Abschnitt.
Dann kommt Ilana mit dem Dynamit zurück. Während des Disputs, ob man jetzt das Flugzeug in die Luft gehen lassen soll oder nicht, detoniert Ilana Arzt-mässig. Schade, klebt nachher an Richards Backe kein Stück von Ilana, wie damals bei Arzt – Das waren noch Zeiten!... Im Ernst: WTF??? Was soll das? Eine von Jacobs wichtigsten Personen fliegt auf der Insel einfach so in die Luft? Das geht echt nicht in meinen Kopf. Andererseits konnte sie die Handlung eh nicht mehr voranbringen, schade eigentlich, aus ihrem Charakter hätte man durchaus mehr herausholen können.

Die Folge spitzt sich zu, als der Plot zu Samuels Camp rüberswitcht – und Samuel gerade am Schnitzen ist. Sawyer fragt Samuel zum x-ten mal, wo er war, was er gemacht habe, und das genau so penetrant, wie er dasselbe Sayid fragt. Das nervt mich jetzt echt. Der alte Whiskey-trinkende Sawyer hätte schon lange gemerkt, dass sein Plan nicht aufgeht und er das tun sollte, was er am besten kann: weglaufen (zusammen mit Kate, die ohnehin nichts anderes kann!). Doch Mr. Torture is back und bringt Samuel zu Desmondo. Ein stranger Blick von Samuel (Überraschung? Unwissenheit?).
Doch es geht weiter mit Hurley und Co. Jack als Man of Faith glaubt, dass das Explodieren von Ilana als Zeichen zu verstehen ist. Doch die anderen wollen zum Dynamit und Hurley ist jetzt plötzlich auch dieser Meinung, wobei er einen Plan hat. Er zerstört die Black Rock, Zerstörerin der heiligen Statue, und das ist der einzige Schwachpunkt der Folge. Come on, wie soll Hurley bloss unbemerkt allen davon gerannt sein? Aber egal, die Folge ist so gut, darüber sehe ich hinweg. Es kommt zum Schisma im Team-Jacob. Hurley ist der Meinung, mit Samuel direkt zu sprechen, wobei mir nicht ganz klar ist, was er sich dabei erhofft. Jack, Frank und Sun gehen mit ihm, während Ben und Miles sich Richard anschliessen. Eindeutig handelt es sich bei Hurleys Gruppe um die „Auswahl“ von Jacob, schliesslich sind hier alle Candidates versammelt und das Frank noch wichtig werden könnte, hat Ilana ja angedeutet. Dass er sich dieser Gruppe anschliesst, scheint mir mehr als nur Zufall.

In der Zwischenzeit versucht Samuel herauszufinden, weshalb Widmore Desmondo wieder auf die Insel geholt hat. Samuel ist dabei echt unwissend und erscheint mir ziemlich hilflos, verwirrt. Als er dann mit Des alleine unterwegs ist, der nächste Mind-Blow: Sie treffen auf den Jungen. Er sieht zwar ein wenig anders aus, dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich hier wieder um den gleichen blonden Jungen handelt. Interessant dabei sind zwei Dinge: Desmond kann den Jungen auch sehen (wie Sawyer, im Gegensatz aber zu Richard) und der Junge lächelt bedeutungsvoll (oder zumindest interpretiere ich das als bedeutungsvolles Lächeln). Schliesslich kommen die beiden zu einem Brunnen, ähnlich dem bei der Orchid, bevor die Orchid stand. Laut Samuel gebe es viele davon, komischerweise haben wir in 6 Staffeln erst zwei davon gesehen – es scheint hier also echt ein Leuchtturm-Effekt auf der Insel zu geben! Doch dann der (vorerst) absolute Schocker: Samuel wirft Des eiskalt den Brunnen hinunter, was im Gedanken-Abschnitt nochmals thematisiert wird.

Bevor Team Hurley a.k.a. Team Jacob Team Samuel erreichen, wird noch ein Mysterium, das seit Anbeginn der Serie existiert, geklärt: Die Stimmen sind laut Michael tote Menschen, die irgendwie an die Insel gebunden sind, weil sie schlecht gehandelt haben oder so. Nun frage ich mich, weshalb man dann diese Stimmen nicht immer hört. Danach kommt es zum nächsten Cliffhanger: Hurley und Co. erreichen Samuels Camp. Echt gruselig die Stimmung dort. Samuel gibt Hugo als Versprechen, dass niemand kämpfen würde, seinen Dolch. Und ich frage mich echt, ob dieser Dolch nicht irgendwann noch eine wichtige Rollen spielen wird. Doch viel interessanter ist Samuels Reaktion, denn diese erfolgt erst als Jack hinzustösst. Und die beiden messen sich dann mit Killer-Blicken, dass es einen richtig schaudert. Und dann vor allem Jacks Blick, so als ob er jemanden erkennen würde…


Sideflash:
Ich halte mich kurz. Die SF sind sehr interessant und es ist toll, wie Desmondo mit der Nr. 42 Hugo dazu bringt, sich nochmals mit Libby zu treffen. Aber viel wichtiger ist die Schlussszene: Nach kurzem Gespräch mit Ben fährt Desmondo Locke über den Haufen, obwohl dieser in der Siderealität ja wieder der normale Locke ist und nicht Samuel (zumindest bin ich bis anhin immer davon ausgegangen).


Gedanken/Ideen/Theorien:
-Weshalb erscheint gerade Michael? Ich meine um seine Schuld wieder gut zu machen und so, das ist mir auch klar. Meine Frage geht aber eigentlich in eine andere Richtung: Weshalb hilft ihm Jacob nicht? Oder gehören diese Stimmen evtl. zu dieser dritten noch unbekannten Macht, z.B. die Macht der Insel selbst? Ach, das ist alles noch zu verwirrend. Es ist aber keine Samuel-Erscheinung, das scheint mir hier wirklich eindeutig. Und ich glaube auch Michael, dass die Zerstörung des Flugzeugs die falsche Lösung ist. Es war mir ohnehin schon immer schleierhaft, weshalb gerade Samuel genauso die Insel verlassen muss, wie die anderen drauf gekommen sind. Kann mir also gut vorstellen, dass die ganze Flugzeug-Sache auch nur eine Ablenkung von Samuel ist. Andererseits scheint mir Suns Sprachverlust wieder darauf hinzuweisen, dass man eine ähnliche Situation schaffen muss. Ich komme hier nicht weiter…
-Was soll das mit dem Jungen? Weshalb kann Desmond ihn sehen?
-Dass Samuel Desmondo umbringen darf, zeigt wie schon gesagt, dass Desmond nicht ein Candidate ist. Das stärkt wieder meine dritte-Macht-Theorie. Ich glaube jedoch nicht, dass Desmondo nun tot ist. Vielmehr scheint jetzt hier ein typischer amerikanischer Plot eingeleitet worden sein, wo der vermeintlich gestorbene Held überraschenderweise überlebt hat und nochmals zurückkommt. Was es aber genau mit diesen Brunnen auf sich hat, scheint ziemlich wichtig zu sein für das weitere Geschehen.
-Was erwartet/erhofft sich Hurley bloss vom Gespräch mit Samuel? Irgendwie scheint mir das jetzt viel zu plötzlich zu sein, so als ob man für die letzten Folgen die beiden Gruppierungen rasch zusammenbringen musste…
-Jacks Gesicht sieht beim Wiedertreffen mit Locke ziemlich verstört aus. Beim zweiten Gucken ist mir das ganz deutlich aufgefallen. Es scheint, als ob Jack irgendetwas oder irgendjemanden erkennt im Antlitze Lockes. Was, wenn Jack seinen Vater sieht? Das ist zwar laut Ilana nicht möglich, aber dann wäre immerhin die Erscheinung Christian so halbwegs irgendwie geordnet…
-Was soll das Überfahren von Locke? Kann Desmondo so die Inselrealität verändern? Geht es bloss um Rache? Handelt es sich hier etwa nicht um Locke sondern um evil incarnate? Diese letzte Lösung scheint mir ziemlich unlogisch.


Fazit:
Eine ausgezeichnete Folge. Auf mehreren Ebenen läuft etwas. Es geht deutlich gegen Ende des ganzen Plots, es zeichnen sich spannende Diskussionen und Handlungen ab, ich kanns kaum erwarten.

Montag, 12. April 2010

6/11 Happily Ever After (Ivan)

Alright(y) then, Brother!

Bevor ich zu dieser wohl speziellsten Lost Folge der sechsten Staffel, wenn nicht gar der ganzen Serie komme, muss ich noch einen Gedanken voranstellen, der mir im Verlaufe der letzten Woche gekommen ist, nicht zuletzt nach den Diskussionen im Forum und auch zu den Kommentaren zu meinem letzten Recap.

Dieser Gedanke betrifft gleich mehrere unklare Elemente, die mehr oder weniger seit längerer Zeit diskutiert werden. Da ist z.B. in der letzten Folge good old Desmondo als entscheidende Figur ins Spiel gebracht worden. Aber ein Mr. Hume ist bis anhin nicht als Candidate bekannt. Wie kann es also sein, dass jemand, der nicht von Jacob eingeplant war, die entscheidende Figur im WAR sein wird? Eine zweite Unklarheit dreht sich rund um die Erscheinung Christian: Eine andere Form von Samuel? Oder eine Erscheinungsform von Jacob? Da die Art und Weise des Erscheinens eher Jacob-like ist, und die meisten Taten (auf dem Frachter, beim Donkey Wheel, in der Mobisode mit Vincent etc.) auch nicht gerade Samuel-mässig sind, scheint mir Christian nicht eine andere Form von Samuel zu sein. Hingegen finde ich eine zweite Erscheinungsform von Jacob erstens nicht logisch (da er das sonst auch nie macht) und zweitens würde dies gegen Jacobs Credo verstossen, selber nicht den Anstoss zum Handeln zu tätigen (wie in Ab Aeterno ja erläutert wurde). Was also soll diese Christian-Erscheinung? Und zu guter Letzt zwei mir noch ganz ungeklärte Dinge: Warum kann Widmore für Ewigkeiten die Insel nicht finden und kaum kommt es drauf an, findet er sie? Ist hier Jacob am Werk, oder (und dazu tendiere ich) hat hier doch Eloise ihre Finger im Spiel? Diese Vermutung ist umso wahrscheinlicher, da sie ja zu Desmond sagte, dass die Insel noch nicht fertig mit ihm sei – und wie kommt er wieder auf die Insel? Natürlich mit/durch Widmore. Die zweite mir noch unklare Sache ist die Dharma Initiative. Immer noch wissen wir nicht, was genau sie auf der Insel wollte, weshalb sie von den Others bekämpft wurde. All diese Dinge, so schien es mir plötzlich, könnten aber auch in einen Zusammenhang gebracht werden: Was, wenn es tatsächlich noch eine dritte Partei gibt? Das Widmore also nicht unbedingt auf der Seite von Jacob ist (was Brams Aussage Miles gegenüber erklären würde), aber erst recht nicht auf der Seite Samuels. Widmore könnte, nachdem er von der Insel verbannt wurde, irgendwie in Kontakt mit der DI gekommen sein. Diesen Zusammenhang ist nicht undenkbar, da Eloise ja eine Station der Dharma benützt. Das geniale daran ist, dass man somit eine dritte Macht einbauen kann und gleichzeitig ein wichtiges Lost-Mysterium gelöst wird: Sinn und Zweck der DI.

Nun zur aktuellen Folge. Nach dem Schluss der letzten Folge war ja klar, dass es sich um Desmondo handeln würde. Eine ausgezeichnete Folge war also vorprogrammiert. Und obwohl die Folge überraschenderweise zu einem enorm grossen Teil aus Sideflashes bestand, konnte die Folge die Erwartungen erfüllen. Aber wie schon erwähnt, ist es nicht nur eine ausgezeichnete Folge, sondern auch eine sehr spezielle, was an den Sideflashes liegt. Da die Sideflashes hier einen zentralen Platz einnehmen, werde ich in diesem Recap ausnahmsweise genauer auf sie eingehen und daher auch zuerst mit der Insel-Action anfangen.

Insel-Action:
Es beginnt mit einer Desmondo-Nahaufnahme und man denkt: Yes, jetzt geht’s ab. Dann der Schock: Zoe taucht auf. Es scheint als ob sie meinen Recap gelesen hat, hat sie doch die Haare zusammengebunden; nichtsdestotrotz scheint auch das nicht zu helfen, aber ich sollte jetzt zu wichtigeren Punkten kommen. Widmore erklärt Desmondo, dass dieser wieder auf der Insel ist, worauf ihn Des mit dem Tropf vermöbelt. Herrlich. Diese Gewaltausbrüche sind immer wieder gut in die Tat umgesetzt. Widmore hat fortan eine üble Schramme überm linken Auge, im Gegensatz zu anderen (z.B. Jack) scheint das aber keine Auswirkungen auf die Siderealität zu haben. Ich frage mich hier, ob das bloss Zufall ist, oder ob nicht doch etwas Tiefgründigeres dahintersteckt. Ich werde im Gedanken/Theorien-Abschnitt darauf zurückkommen. Dann kommt wieder so eine unglaubwürdige Szene: Widmore bringt plötzlich selber den Zeitplan durcheinander, obwohl er erst in letzter Folge Zoe dafür kritisiert hatte. Naja, es kommt noch schlimmer: Dieser Magnetraum konnte noch nicht mal richtig getestet werden, trotzdem will Widmore seinen einzigen Trumpf bereits reinstecken? Warum nicht warten, bis Desmondo wieder bei Kräften ist, immerhin hat dieser ja drei Tage lang am Tropf gehangen. Ach ja, dazwischen war ja noch diese Szene, in der ein Redshirt gebraten wird. Was soll das? Das sind doch Leute, die die Welt retten wollen und dann passiert denen sowas Stümperhaftes? Auf jeden Fall weiss jetzt auch wirklich der Hinterletzte, dass dieser Magnetraum GEFÄHRLICH ist und das Desmondo aber SPECIAL ist und eine solche böse Maschine überlebt. Hier frage ich mich, woher Widmore weiss, dass Desmondo bereits eine solche Energiemenge abbekommen hat. Und irgendwoher muss er auch auf den Plan gekommen sein, Desmondo irgendwie als Waffe gegen Samuel einsetzen zu können. Oder als Waffe gegen die Insel. Und noch eine Frage beschäftigt mich: Woher zum Teufel haben die das ganze Equipment? Konnte dies alles mit dem U-Boot hergebracht werden? Und woher nehmen sie den Strom? Ich will ja nicht kleinlich sein, also lasse ich diese Fragerei mal sein. Nun ist also unser Schotte an der Reihe und enthält eine fiese Prise Magnetelektrowellen (oder was auch immer), worauf wir seinen ersten Sideflash sehen, der dann unerwartet laaaaang ist.
Kurz vor Ende der Folge wacht Des wieder in der Insel-Realität auf. So lange der Sideflash auch dauerte, so kurz soll seine Bewusstlosigkeit gewesen sein, nur einige Sekunden. Das verwirrt mich ein wenig, da Des in The Constant ja immer so lange bewusstlos war, wie sein Sprung andauerte. Und gerade bei Des wurde der Sideflash gleich dargestellt, wie damals, kann er ja durch die Erlebnisse in der Siderealität sein ganzes Verhalten auf der Insel ändern. Desmond scheint plötzlich zu wissen, wie wichtig er ist und dass Widmore auf der guten Seite ist, denn er wehrt alle Erklärungsversuche von Widmore mit „I understand“ ab und kann es kaum erwarten, mit der Mission zu beginnen, obwohl Widmore zu ihm sagte, dass er von ihm ein Opfer verlangen müsse. Es kommt dann aber doch alles anders, denn der nichts fühlende Folter-Iraki schiesst zwei Widmore-Leute nieder, lässt aus mir unbegreiflichen Gründen eine der wichtigsten Personen der Gegenseite laufen und möchte Des auf seine Seite bringen. Überraschenderweise scheint dieser nicht zu zögern und geht mit Sayid mit, worauf er dann wieder in die Siderealität flasht.

Sideflash:
Der unglaublich lange Sideflash beginnt im Flughafen. Somit ist also klar, dass der gute alte Desmondo nicht etwa mitten im Flug verschwunden ist, wie man das nach LA-X durchaus phantasieren konnte. Dann das Treffen mit Claire (warum gerade sie, denkt man vielleicht zu Beginn, im Verlauf des SFs wird das aber klar); mich irritierte dabei, dass sie zu Des zwar sagt, dass sie nun sämtliches Gepäck habe, aber dennoch mit einem strangen Blick zum Band schielt. Dann Abholung durch George – bis ich endlich wieder wusste, welcher Lost-Nebendarsteller das auf der Insel-Realität war – der ihn mit edler Limousine sofort zu seinem Boss fährt. Das ist niemand geringeres als Mr. Widmore und die beiden scheinen sich in dieser Realität ziemlich zu mögen. Hier habe ich eigentlich den Switch zur Insel-Realität erwartet, aber es geht munter weiter, denn Des erhält den Auftrag, Charlie abzuholen und zu beschützen, oder was auch immer. Für mich war nun klar, dass entweder etwas wirklich zentral Wichtiges in diesem SF kommen muss oder dass es eine echt miese Folge werden würde. Doch dann wird es wirklich echt interessant, denn das, was Charlie erzählt ist nicht etwa ein Drogenrausch, sondern ein Bewusstseinserlebnis der „echten“ Realität, er „fühlt“ Claire und will Des dazu bringen, ebenso etwas zu fühlen. Dann die Szene im Wasser. Zuerst dachte ich, dass es sich doch nicht um ein Erkennen der anderen Realität handelt, sondern der SF nur dazu gebraucht wird um zu zeigen, dass Charlie auf die gleiche Art und Weise stirbt, wie auf der Insel. Ok, das wäre nett gewesen, hätte aber einen solch langen SF niemals gerechtfertigt! Doch dann geht es wirklich ab, denn Desmondo erlebt ebenfalls eine Szene aus der anderen Realität. Ei n echter Mindfuck! Wow, ich war echt geplättet. Des will nun unbedingt wissen, was es mit „not Pennys Boat“ auf sich hat, oder vielmehr wer Penny sein soll. Das führt ihn zur Frau von Widmore, die natürlich nur Eloise sein konnte. Diese reagiert ziemlich befremdend auf die Frage, wer diese Penny ist, die auf der Gästeliste steht. Gerade die Begründung, dass er noch nicht so weit sei. Der SF wird nun immer vertrackter, da Daniel Farraday – in der Siderealität ein Musiker – Des anspricht und ihm dann sein Notizbuch zeigt. Mein Herz stand still denn ich dachte schon, darin stehe „Desmond will be your constant“. Das war es dann zwar nicht, aber Dan hat anscheinend im Schlaf oder ohne Bewusstsein dieses Buch voll mit Gleichungen der Quantenphysik gekritzelt, obwohl der Farraday der Siderealität keine Ahnung von der Sache hat. Farraday versucht Des zu erklären, dass es sich hier um eine neue Realität handeln könnte, die er durch eine Atombombe verschuldet habe. Des erfährt zudem, dass Penny Dans Halbschwester ist, und dass er sie im Stadion finden kann. Ausgezeichnet gemacht, denn nun ist es Penny, die sämtliche Stadionreihen durchjoggt. Des spricht sie an und dann kommt endlich der Switch zur Inselrealität.
Nachdem er beschliesst Sayid zu folgen, flasht er nochmals in die Siderealität. Hier erkennen wir, dass Desmondo also tatsächlich gleichzeitig in beiden Realitäten hin und her flasht, denn er war vor Penny bewusstlos geworden. Des vereinbart ein Treffen mit Penny und dann kommt nochmals ein Knaller: In der Limousine bittet Des den aufdringlichen George um die Passagierliste von 815, denn er möchte ihnen allen die andere Realität zeigen….

Gedanken/Ideen/Theorien:
-Dritte Partei: Diese Idee von einer dritten Macht neben Jacob und Samuel, konnte hier noch nicht wirklich bestätigt werden. Andererseits scheinen Widmore und besonders Eloise in der Siderealität mehr zu wissen, als unsere Losties. Was bedeutet das? Kann es sein, dass sich diese dritte Macht durchgesetzt hat? Ansonsten frage ich mich, woher bzw. weshalb die Widmores bereits wissen können, dass diese Realität eine veränderte ist. Auch frage ich mich in diesem Zusammenhang, weshalb gerade Widmore diese Schramme nicht auch in der Siderealität hat. Gerade bei Jack wurde das penetrant in Szene gesetzt und auch hier schien mir die Stirnverletzung von Widmore übertrieben deutlichgezeigt, weshalb ich davon ausgehe, dass das irgendeine Bedeutung haben muss.
-Siderealiät: Ein Produkt von Farraday? Diese Aussage passt immerhin mit Juliets Aussage „it worked“ zusammen. Wie kann aber eine A-Bombe eine ganz neue Realität schaffen? Und zwar nicht nur von dem Zeitpunkt an, an dem sie gezündet wurde, sondern rückwirkend mit einem ganz anderen Geschichtsverlauf? Und wie kann es dann zwei Parallelwelten geben? Oder aber Dan irrt sich und es ist gar nicht er, der diese neue Realität schafft, sondern Desmond, da dieser ja auch unglaubliche Energien aufnehmen und vielleicht auch entladen kann. Nur auch das erklärt eine zweite Realität nicht. Eine neue Realität ja, aber nicht zwei nebeneinander existierende (das beide gleichzeitig existieren zeigen ja Desmondos Sprünge). Ich steh also auf dem Schlauch und komm hier nicht wirklich weiter.
-Warum ist Des zuerst sofort bereit, Widmores Opfer zu sein und im nächsten Moment geht er mit Sayid mit? Eine Täuschung gegenüber Pennys Vater oder eine Täuschung gegenüber Sayid? Ich denke, dass Des schon weiter weiss, und deshalb mit Sayid geht. Dass er Widmore helfen möchte ist dadurch erklärbar, dass Des erkennt, dass er einerseits so Penny retten kann, andererseits sie für ihn nicht verloren ist, da er sie über Umwege auch in der Siderealität kennen lernen wird.

Fazit:
Eine geniale Folge. Mindfuck bzw. Lost at its best. Die Sideflashes bekommen endlich einen Sinn, nicht dass ich diesen jetzt besser verstehe, aber immerhin wird uns nicht eine neue Realität geboten, die ein Leben ohne Insel/Jacob darstellt. Desmonds Mission besteht darin, allen Losties ihre andere Realität aufzuzeigen, somit lebt die Insel auch nach dem Ende der Serie weiter, was ich wirklich schön finde. Dennoch bleibt abzuwarten, was es jetzt wirklich mit dieser Siderealität auf sich hat, aber zumindest werden mich diese SF nicht mehr so nerven.