Sonntag, 15. August 2010

1/12 - Whatever the case may be (Ivan)

Alright then, Brother!

Die zwölfte Folge, in welcher es um den silbernen Koffer geht, habe ich eher als langweilige Folge in Erinnerung – handelt es sich doch um eine Kate-zentrierte Folge. Andererseits sollten ja zwei interessante Erzählstränge fortgesetzt werden, also mal sehen, ob meine Erinnerung sich bestätigt oder eben nicht…

-„It was the wind playing tricks“ – Sayid verneint nun also die gehörten Flüsterstimmen, da er lieber Rousseau als Verrückte sehen möchte, als selber als einer zu erscheinen.
-Oh man, Kates Verhalten ist ja sowas von unlogisch. Da hat sie den Koffer und gibt ihn einfach so Sawyer nur um ihn dann mitten in der Nacht zurückholen zu wollen… Der Beginn des Abstiegs von Kate in meiner Beliebtheitsskala. Aber was für eine herrliche Szene am Strand, in der Sawyer versucht den Koffer zu knacken und Michael & Hurley sich über ihn lustig machen und somit einmal den Spiess umdrehen können.
-Auch wenn Shannons Hilfe vorerst nicht allzu nützlich ist, kommen sich die beiden doch näher und es entsteht nach Charlie und Claire sowie der Dreiertragödie eine dritte Liebesstory.

Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:

-Es gibt rückblickend nichts zu dieser Folge zu sagen. Nichts, was später einmal wichtig sein sollte, wird in dieser Folge thematisiert. Allenfalls die Beziehung zwischen Shannon und Sayid, denn immerhin kommen in der Siderealität im Serienfinale die beiden wieder zusammen.


Fazit:
Die Einsilbigkeit des Mini-Recap zeigt schon deutlich: Diese Folge ist belanglos. Unfassbar, wie man nach der letzten Folge alle interessanten Themen einfach nicht behandelt. Kates Flashbacks sind nicht nur langweilig, sondern erscheinen mir auch schier unglaubwürdig, diese ganze Banküberfallsgeschichte stinkt bis zum Himmel… Wohl eine der schlechtesten Folgen überhaupt, abgesehen vielleicht von der schauspielerischen Leistung von Charlie, der in dieser Folge doch verschiedene Facetten seines Innenlebens preisgibt.

1/11 - All The Best Cowboys Have Daddy Issues (Ivan)

Alright then, Brother!

Nach dem Cliffhanger der letzten Folge beginnt die die elfte Folge der ersten Staffel mit purer Hochspannung. In einer wunderbaren Anfangssequenz folgen Jack und Locke, die zukünftigen Leader und Kontrahenten den Spuren von Charlie, Claire und dem mysteriösen Ethan. Während des laufenden ReWatches fällt mir wieder ein, wie sehr ich damals davon fasziniert war, dass da plötzlich ein Fremder mitten in den Reihen der Losties steckte und anscheinend irgendetwas mit Claire oder ihrem Baby vor hatte.

-In den Disputen zwischen Jack und Locke erwachen allmählich die beiden Gegensätze. Nach Locke soll Jack der Arzt und Locke der Jäger sein, Jack geht darauf jedoch nicht ein, worauf ein herrliches, wenn auch kurzes Locke-Zitat folgt: „Follow me!“ Das gilt auch für Boone, denn dieser schliesst sich hier zum ersten Mal Locke an. Und das Gespräch rund um die Redshirts ist schliesslich nichts anderes, als ein Vorausblick auf spätere Ereignisse…
-Die Haupthandlung wird einerseits von mittelinteressanten Flashbacks von Jacks Vergangenheit bzw. dem Ereignis, das zur Entlassung von Christian führte, andererseits von interessanten Zwischensequenzen unterbrochen. Eine erste Sequenz ist das Gespräch zwischen Sayid und Sawyer, in welchem Sayid über seine Erlebnisse mit Rousseau erzählt. Dabei erzählt er Sawyer auch, dass er etwas gehört habe, geht dann aber nicht mehr genauer darauf ein. Eine zweite Sequenz ist die Spielszene mit Hurley und Walt. Walt scheint dabei immer gleich die Zahl zu erwürfeln, die er sich gerade wünscht. Hier wird also erstmals Walts mysteriöse Fähigkeit angerissen.
-Die Art und Weise wie Ethan versucht hat, Charlie zu töten, ist schon eindrucksvoll. Nur frage ich mich, wie Ethan so scheinbar übermächtig sein kann. Noch zentraler aber erscheint mir die Frage, weshalb Ethan überhaupt einen solchen Schritt macht. Ich meine, es ist doch die Aufgabe der Others, potentielle Candidates zu rekrutieren.
-Zum Abschluss eine meiner Lieblingsszenen: Locke fragt Boone, ob er „es“ nicht auch fühle, womit er wohl die Insel oder deren Kraft meint. Boone will daraufhin zurückkehren und erhält von Locke eine Taschenlampe, kann diese jedoch nicht fangen und lässt sie zu Boden fallen. Dadurch entdecken die beiden die Luke. LOST!

Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:

-Die Gedanken zur Schwan-Station folgen zu einem späteren Zeitpunkt. Ansonsten gibt diese Folge nicht allzuviel zu bedenken, da die Flashbacks eher lau sind und die Entdeckung der Luke zwar hochspannend, jedoch an sich jedoch nicht zu diskutieren ist.
-Was ich bereits angetönt habe und was mir irgendwie suspekt scheint ist das Verhalten der Others. Wir wissen ja zwar schon, dass es Ben eher um die Macht ging, dennoch mussten die Others ja irgendeine Aufgabe gehabt haben. Der Mordversuch an Charlie passt hier einfach nicht rein. Natürlich geht es hier hauptsächlich um die schwangere Claire, dennoch kann es nicht Sinn und Zweck der Others sein, Überlebende eines Flugzeugabsturzes zu ermorden… Das zeigt mir wieder, wie wenig wir effektiv über das Wesen der Others wissen…


Fazit:
Eine schizophrene Folge mit einigen ausgezeichneten Szenen, aber auch langweiligen Elementen (wie z.B. die Flashbacks von Jack. Interessant ist die Folge natürlich durch den mysteriösen und hier noch scheinbar übermächtigen Ethan, dessen Absicht wir bis zu dieser Zeit ja nicht kennen. Das Entdecken der Luke ist schliesslich als Beginn von einer der wichtigsten Erzählstränge überhaupt zu sehen.