Dienstag, 14. September 2010

1/19 Deus ex Machina (Ivan)

Alright then, Brother!

Nach der letzten Überfolge “Numbers” kommt mit “Deus ex Machina” gleich der nächste Knaller. Denn das kann ich als Fazit schon vorweg nehmen: Die Folge gehört mithin zum Besten, was LOST je herausgebracht hat. Keine Überraschung handelt es sich hier wieder um eine Locke-Folge, die eigentlich immer nur gute Folgen sind.

-In dieser Folge erfahren wir interessante Aspekte aus Johns Vergangenheit vor der Insel. So ist z.B. die Szene mit der Mutter ziemlich strange, da diese betont, wie special er sei – was wir bis jetzt ja auch wissen, da er sich auf der Insel auch ziemlich speziell verhält. Dass seine Mutter aber von einer unbefleckten Empfängnis spricht und Locke auf der Insel von einem Test des Glaubens spricht, brachte nicht nur Verwirrung ins Spiel, sondern auch christliche Theorien über die Insel als Paradies, als Hölle oder als Vorhölle. Klar wird sie im nächsten FB als Verrückte dargestellt – die christlichen Konnotationen blieben jedoch an Locke bzw. an der Insel haften.
-Whoa, an diese Szene konnte ich mich so gar nicht mehr erinnern und war deshalb wieder kurz geschockt, als Locke in seinem Traum die Vision des toten Boone hat. Echt gruselig, aber sau gut gemacht. Fragt sich nur, woher John diese Träume hat, die ihm wichtige Dinge preisgeben. Vor allem dass es Theresa wirklich gibt und sie ein Thema von Boone ist, von dem Locke gar nichts wissen konnte.
-„Was macht ein nigerianischer Priester auf der Insel?“ – „Ich bin mir nicht sicher ob es ein Priester war.“ Was für eine Antwort auf diese doch wichtige Frage. Grandios. Gleichzeitig bleibt die Frage aber bestehen: Was zum Teufel macht dieser Leichnam hier auf der Insel? Und später: Was hat das verdammte Flugzeug auf dieser Insel verloren? Und weshalb haben es die Others nicht schon lange geborgen?
-Unvergesslich die Brillen-Szene. Ich muss immer wieder lachen, wenn ich diese Szene sehe oder an sie denke.
-Dass Boone eine Verbindung herstellen kann macht eigentlich keinen Sinn, denn laut Mikhail soll es ja doch gar nicht möglich sein, Kontakt mit der Aussenwelt aufzunehmen.
-Ergreifend auch die Szene, in welcher Locke von seiner Mutter erfährt, dass sein Vater ihn nur benutzt hat und er das nicht glauben will. Und dann der Schnitt zur Szene auf der Insel in der Locke verzweifelt auf die Luke einredet bis schliesslich ein Licht innerhalb der Luke erscheint… LOST! Wow, was für ein Ende, was für eine geniale Folge.

Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:
-„This was supposed to work“. Irgendwie ein kryptischer Satz. Mit einem selbstgebastelten Trebuchet (dass John so etwas einfach so machen kann, soll anscheinend der erste Flashback darstellen) soll das Fenster der Luke zerstört werden können, was aber nicht der Fall ist. Johns Satz kann man aber auch mit meiner These, John ist wie Samuel special und weiss, wie gewisse Dinge funktionieren, verstehen.
-Interessant ist dann auch gleich die folgende Szene: Dass John sich gerade am Bein verletzt, konnte man durchaus als Zeichen verstehen, dass die Insel nicht zufrieden ist mit Lockes eingeschlagenem Weg. So etwas ähnliches meint ja auch Eko zu ihm. In Anbetracht der 6. Staffel wissen wir jedoch, dass es so etwas wie einen eigenen Willen der Insel gar nicht wirklich gibt. Nicht die Insel hat die Losties auf die Insel gebracht, sondern Jacob.
-„Then the Island will tell us what to do“, oder „the Island will send us a sign“ –was für mystischer Sätze, für die ich Locke immer liebte. Auch hier bleibt im Nachhinein die nüchterne Erkenntnis, dass die Insel selber nicht imstande war bzw. ist, sich irgendwie mitzuteilen.

Fazit:

Schon mehrmals gesagt: Eine ausgezeichnete Folge, wohl eine der besten in Staffel eins, wohl eine der besten der gesamten Serie. Spannend von A-Z, dazu gute und bedeutende Flashbacks (man bedenke dass es sich um Mr. Cooper handelt…), witzige Zwischenszenen mit Michael oder Sawyer und ein höchst dramatischer Schluss mit dem Unfall von Boone und dem Erscheinen des Lichts in der Luke.