Alright then, Brother!
Previously on Lost: Die erste Staffel endete mit einem dreiteiligen Staffelfinale namens ‚Exodus‘. Dieser Dreiteiler war wohl etwas vom Besten, was je auf der TV-Landschaft lief. Gleich mehrere Cliffhanger erhöhten die Spannung und erschwerten damit das Warten auf die zweite Staffel: Michael und die anderen konnten mit ihrem Floss keine Rettung finden, im Gegenteil, mussten sie doch Walt an den mysteriösen bärtigen Mann abgeben und von dem explodierenden Floss springen. Was ist mit Michael, Jin und dem angeschossenen Sawyer geschehen? Wohin bringen die Männer Walt und weshalb wollten sie gerade diesen Jungen? Wissen sie etwa, dass irgendetwas bei Walt nicht stimmt bzw. dass er irgendeine Fähigkeit hat?
Derweil Jack und Locke die Hatch endlich öffnen konnten, obwohl Hurley Locke noch vehement davon abbringen wollte. Was kommt nun, was verbirgt diese sonderbare Luke? Birgt sie wirklich Hoffnung, wie Locke das vermutet, oder haben Walt und Hurley recht und in der Luke befindet sich etwas Schreckliches?
Und dann sind ja noch diese „Anderen“ auf der Insel, von denen wir bis auf diesen komischen Ethan noch nichts gehört bzw. gesehen haben. Oder gehört dieser bärtige Mann vom Schiff etwa auch zu diesen „Anderen“? All diese Fragen sind nur die Spitze des Eisbergs jedwelcher Fragen, die die erste Staffel aufwarf. Voller Spannung durfte man also der ersten Folge der zweiten Staffel entgegen warten, die mit der Bezeichnung ‚Man of Science, Man of Faith‘ eine weitere geniale Folge ankündigt.
-Nach dem kurzen Vorspann beginnt die zweite Staffel erstens mit einem schrägen Piepston, zweitens mit einer Augen-Fokussierung, eine kleine Reminiszenz an den Pilotfilm. Sogleich wird klar, dass das Piepsen von einem alten Computer stammt und durch einen bis dato unbekannten Mann durch irgendeine Eingabe gestoppt wird. Die meisten Zuschauer gingen hier wohl davon aus, dass es sich um einen Flashback handelt, bis man merkt, dass es sich um einen Insassen der Hatch handelt, die gerade von den Losties gesprengt wurde. Whoa, was für ein genialer Start!
-Gleich zu Beginn wird erneut klar, dass der Konflikt zwischen Jack und Locke, der Konflikt zwischen dem Mann der Wissenschaft und dem Mann des Glaubens diese Staffel bestimmen wird. Für mich war diese Folge wohl endgültig der Moment, von dem ab ich Jack je länger je mehr nicht mehr ausstehen konnte. Und Hurley bringt das in einem späteren Gespräch herrlich auf den Punkt: „Yeah, Man. You suck dude!“
-„There’s no one coming!“. Dass Charlie das sagt ist einerseits schon verständlich, da er ja gesehen hat, dass der schwarze Rauch und alles drum herum von Rousseau selbst eingerichtet worden war. Dennoch ist es wieder komisch, denn gerade Charlie selbst weiss ja nur zu gut, dass es auch andere Menschen auf der Insel gibt, einen von ihnen hat er ja auf dem Gewissen.
-„Quarantine“ steht auf der Innenseite der Luke. Demzufolge sollte also nicht das was in der Luke ist gefährlich sein, sondern das, was ausserhalb ist. Geht es also wieder um das „infiziert sein“, wovon Rousseau ja immer wieder spricht?
-Die Szene, in welcher Vincent mitten im Dschungel sitzt, ist echt unheimlich. Und dann der Schocker: Shannon sieht einen tropfnassen Walt mitten im Dschungel, der ihr irgendetwas zuflüstert und danach wieder verschwunden ist.
-Es ist interessant, dass Christian in Jacks Flashback zu ihm sagt, dass die Menschen Hoffnung brauchen, denn das ist ja genau das, was Locke sich in der Hatch erhofft.
-Die Szene in der Kate heruntergelassen wird und dann plötzlich der Lichtstrahl angeht und Kate weggerissen wird, ist echt hochspannend und geil gemacht.
-Der Flashback von Jack im Stadion, in dem Desmond zum ersten Mal richtig vorkommt, ist wohl der beste FB von Jack in allen 6 Staffeln! Dass eben dieser Desmond auch der Mann ist, der in der Hatch lebt, ist dann einfach genial gemacht. Und mit dieser Figur ist zugleich eine der interessantesten und wichtigsten Charaktere eingeführt.
-Legendär auch Jacks erste Erkundung der Hatch: Wie er so in den Computerraum kommt, der echt uralt und Star Wars-mässig aussieht, ist wirklich ergreifend und überwältigend. Und dann das Wiedersehen und Erkennen von Desmond: „You?!“ …… LOST!
Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:
-In Staffel 6 wurden leider die Christian-Erscheinungen mit Smokey gleichgesetzt. Samuel hat den Körper Christians benutzt, so wie später den von Locke. So unsinnig das bei Christian ist, so unklar wird es dann bei den Walt-Erscheinungen. Soll das etwa auch Samuel sein? Kann irgendwie ja nicht sein, da Walt ja noch am Leben ist. Ist es also Walt selbst, der irgendwie als Geist auf der Insel erscheinen kann? Weshalb tut er es dann nicht öfters? Oder handelt es sich hier um eine Erscheinung der Insel, die halt Walts Erscheinung dafür nutzt, um irgendwelche Botschaften („you’ve got work to do“) zu vermitteln? Ein ganz grosses Mysterium, das hier in dieser Folge eingeleitet wurde und doch nie aufgeklärt worden ist.
Fazit:
Eine sensationelle Folge. Zwar wurde der Handlungsstrang rund um das Floss nicht aufgegriffen, abgesehen vielleicht von der Walt-Erscheinung, dennoch bietet die Folge Hochspannung und einen total neuen Handlungsstrang rund um Desmond bzw. das Innere der Hatch. Mit der Walt-Erscheinung gab es bereits wieder einen neuen Mindfuck und dieser komische Computer-Raum der Hatch setzt dem ganzen die Krone auf. Ein verheissungsvoller Start in die zweite Staffel.
Freitag, 8. Oktober 2010
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