Alright then, Brother!
Ah, und nach einer Kate-zentrierten Folge die erste Locke-Folge – eine von jenen also, in der Locke allen die Show spielt, sowohl auf schauspielerischer Ebene als auch innerhalb der Storyline. Wie er da das Messer neben Sawyer einschlagen liess war einfach nur gut. Herrlich aber auch Sawyers Meinung zur Idee von Locke. „Mit diesem kleinen Messer in den Märchenwald gehen“, und dann Locke, der den Koffer hebt und sein Messerarsenal zeigt… eine sensationelle Szene, die zugleich auch das Niveau der ganzen Folge widerspiegelt.
-Der erste FB von Locke scheint noch harmlos, zuerst versucht man den Zuschauer hinters Licht zu führen durch das militärische Rollenspiel, das Locke während seiner Arbeitszeit macht. Doch dann arbeitet er weiter am Computer und tippt zweimal etwas in einen Rechner ein, wobei ein penetrantes Geräusch ertönt, das irgendwie an Smokies Scanngeräusche erinnert. Strange.
-Welch schöne Szene, in der Jack und Rose zusammen am Strand sitzen und aufs Meer hinaus starren. Wer hätte damals gedacht, dass Rose eine der wenigen Überlebenden auf der Insel bleibt…
-Die Verschonung Lockes ist eines der grossen Mysterien der ersten Staffel. Mehr dazu im Roll-back-Abschnitt.
-Das zweite folgt sogleich: Jack sieht seinen Vater Christian im Anzug, der kurz daraufhin verschwindet. Dieses Mysterium wurde erst in der 6. Staffel geklärt und ist daher weiter unten nochmals zu behandeln. Als er Christian zum zweiten Mal sieht und ihm nachläuft, erscheint dann plötzlich Locke, der spätere Stellvertreter – holy Shit, ist das jetzt echt nur Zufall, oder was?
Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:
-Entweder interpretiere ich viel zu viel in dieses schräge Geräusch im ersten FB, oder es soll tatsächlich schon darauf hingewiesen werden, dass Locke etwas mit Smokie gemeinsam hat, oder Locke eben zu Smokie wird. Andererseits scheint mir diese Voraussicht doch ein wenig zu verwegen. Hingegen spricht für diese Annahme die spätere Szene, in welcher Locke auf Smokie trifft, jedoch von ihr verschont wird. Evtl. weil Locke gescannt wurde und Smokie erkannte, dass er Locke für seinen Loophole-Trick brauchen könnte. Wobei Smokey Locke ja in einer anderen Folge doch noch an die Gurgel will, ach es ist komplex…
-In der sechsten Staffel erfahren wir von Samuel, dass er für die Erscheinung Christian verantwortlich ist, bzw. dass er die Erscheinung selbst ist. Im Nachhinein betrachtet würde das ein wenig auch das Verschonen von Locke in der gleichen Folge erklären: Samuel/Smokie hat sich beide Kontrahenten ausgesucht, um seinen Masterplan durchführen zu können. Vieles spricht aber dagegen, denn ich bezweifle doch sehr, dass die Lost-Macher von Anfang an die Erscheinung Christians mit dem Rauchmonster gleichsetzten. Hier frage ich mich auch, ob Samuel seinen Plan nicht ebenso mit der Hülle von Christian hätte durchführen können. Der von Selbstzweifel und Machtgier zerfressene Ben wäre durchaus auch von einem auferstandenen Christian überzeugt worden. Ja auch in der richtigen Samuel-Gestalt hätte er Ben überzeugen können. Schliesslich ist Samuels Loophole ja eigentlich nicht, dass er in einem toten Körper auftreten kann, sondern dass er jemanden dazu bringt, Jacob umzubringen. Mittlerweile scheint mir die ganze Locke-als-Substitute-Sache doch sehr fragwürdig…
Fazit:
Eine ausgezeichnete Folge mit vielen WTF-Momenten und verschiedenen Erzählsträngen. Wohl eine der besten Folgen der ersten Staffel und mitunter wohl eine der besten Folgen der gesamten Serie.
Dienstag, 13. Juli 2010
1/03 - Tabula Rasa (Ivan)
Alright then, Brother!
„So we lie“ – Wow, die Lüge-Thematik, welche im Erzählstrang rund um die Oceanic 6 dermassen zentral ist, kommt bereits in der ersten regulären Folge vor. Nicht unbedingt eine bahnbrechende Erkenntnis, dennoch faszinierend, was einem in einem ReWatch so auffallen kann. Wenn das so weitergeht…
Ansonsten bietet diese Folge nicht allzuviel, es ist schliesslich auch eine Kate-Folge, wobei es sich hier wohl noch um die beste Kate-Folge handelt, da ihr Schicksal am Anfang noch interessierte. Grossartig hingegen Sawyer, der hier schon die Komplexität dieser Figur aufzeichnet – der Wechsel von Überlegenheits-Mimik („ich bin derjenige, der das getan hat, was getan werden musste“) zur Versager-Mimik mit dem anschliessenden erfolgslosen Zigarettenanzünden ist einfach genial.
Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:
-„Three days ago we all died“ – whoa, das hab ich ja damals voll nicht gecheckt! Jack selber sagt etwas, das gleich eine Theorie der ganzen Serie ist, nämlich das eben alle beim Absturz gestorben sind. Ich bleibe nachwievor der Meinung, dass diese Theorie nicht stimmt, aber doch zeigt mir dieses Detail, was ich anfänglich verpasst habe, denn aktiv im Lost-Forum habe ich erst ab der dritten Staffel mitgemacht, das ganze Diskutieren und Theoretisieren in der Gruppe etc. Und gerade dass mir dieses Detail damals nicht aufgefallen ist, zeigt doch wie wichtig solche Lost-Communities wohl für alle Lost-ZuschauerInnen war, die sich wirklich voll und ganz mit der Serie auseinandersetzten und sie nicht nur konsumierten.
-Der Schluss der Folge ist ja voll schräg: Zuerst feine Musik mit beruhigenden und fröhlich stimmenden Bildern und dann der Schwenk zur bedrohlichen Musik und einem finster dreinblickenden Locke… wer da nicht gleich an die Szene nach dem Absturz von Ajira denken musste… Was aber haben sich die Lost-Macher vor 6 Jahren überlegt? War es wirklich schon klar, dass Locke einmal das Böse bzw. der Stellvertreter für „evil incarnate“ sein wird? Oder wollte man hier bloss das Mysterium John Locke mit dieser Szene aufbauschen, dessen Geheimnis man zu dieser Zeit ja immer noch nicht wissen konnte…
„So we lie“ – Wow, die Lüge-Thematik, welche im Erzählstrang rund um die Oceanic 6 dermassen zentral ist, kommt bereits in der ersten regulären Folge vor. Nicht unbedingt eine bahnbrechende Erkenntnis, dennoch faszinierend, was einem in einem ReWatch so auffallen kann. Wenn das so weitergeht…
Ansonsten bietet diese Folge nicht allzuviel, es ist schliesslich auch eine Kate-Folge, wobei es sich hier wohl noch um die beste Kate-Folge handelt, da ihr Schicksal am Anfang noch interessierte. Grossartig hingegen Sawyer, der hier schon die Komplexität dieser Figur aufzeichnet – der Wechsel von Überlegenheits-Mimik („ich bin derjenige, der das getan hat, was getan werden musste“) zur Versager-Mimik mit dem anschliessenden erfolgslosen Zigarettenanzünden ist einfach genial.
Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:
-„Three days ago we all died“ – whoa, das hab ich ja damals voll nicht gecheckt! Jack selber sagt etwas, das gleich eine Theorie der ganzen Serie ist, nämlich das eben alle beim Absturz gestorben sind. Ich bleibe nachwievor der Meinung, dass diese Theorie nicht stimmt, aber doch zeigt mir dieses Detail, was ich anfänglich verpasst habe, denn aktiv im Lost-Forum habe ich erst ab der dritten Staffel mitgemacht, das ganze Diskutieren und Theoretisieren in der Gruppe etc. Und gerade dass mir dieses Detail damals nicht aufgefallen ist, zeigt doch wie wichtig solche Lost-Communities wohl für alle Lost-ZuschauerInnen war, die sich wirklich voll und ganz mit der Serie auseinandersetzten und sie nicht nur konsumierten.
-Der Schluss der Folge ist ja voll schräg: Zuerst feine Musik mit beruhigenden und fröhlich stimmenden Bildern und dann der Schwenk zur bedrohlichen Musik und einem finster dreinblickenden Locke… wer da nicht gleich an die Szene nach dem Absturz von Ajira denken musste… Was aber haben sich die Lost-Macher vor 6 Jahren überlegt? War es wirklich schon klar, dass Locke einmal das Böse bzw. der Stellvertreter für „evil incarnate“ sein wird? Oder wollte man hier bloss das Mysterium John Locke mit dieser Szene aufbauschen, dessen Geheimnis man zu dieser Zeit ja immer noch nicht wissen konnte…
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