Letzte Gedanken zu „White Rabbit“ (Samir)
In Vielerlei Hinsicht ist „White Rabbit“ die zweite Hälfte einer Doppelfolge, die mit „Walkabout“ begonnen hat. Beide Folgen stellen die beiden Männer in den Mittelpunkt, die die Geschicke der Insel bis zum Ende der Serie prägen sollten. Beide Männer – Jack und Locke – die als Mann der Wissenschaft und als Mann des Glaubens niemals in dieselbe Richtung geblickt haben, deren Gegenüberstellung man bereits in den Eröffnungen ihrer Episoden erkennt. Beginnt Lockes Folge mit dem Focus auf sein rechtes Auge, beginnt die Jack-Folge mit dessen linkem Auge. Und beide Männer – so unterschiedlich ihre Ausrichtung auch ist – beginnen in diesen Folgen damit, ihre Position als Leader einzunehmen. Sie beide repräsentieren zwei Hälften eines Ganzen, ein Yin und ein Yang – fast wie zwei Zwillinge. Später werden sie dabei in der Tat die Rollen von zwei Zwillingen einnehmen – von Jacob und von Samuel. Und sicherlich ist es kein Zufall, dass Claire in dieser Folge Zwillinge namentlich erwähnt – nämlich bei Kates Sternzeichen. Two players, two sides.
Die Parallelen zwischen beiden Folgen gehen jedoch noch weiter. Der Tod ist allgegenwärtig in beiden Folgen. In beiden Folgen dreht sich das Augenmerk der Überlebenden auf Grundbedürfnisse und während in „White Rabbit“ das Augenmerk der Folge auf Wasser liegt, endet „Walkabout“ hingegen mit einem großen Feuer.
Ging es in der letzten Folge um die Frage des Schicksals, steht dieses Mal die freie Entscheidung im Mittelpunkt. „It’s your choice, man“; „Don’t choose, Jack, don’t decide“; „I decided not to go after her“; „I’m not deciding anything.“ Dieses paradoxe Zusammenspiel von Schicksal und Freiem Willen war es in der Tat, das sie überhaupt erst auf die Insel geführt hat und das bis zu ihrem Tod ihre Leben bestimmen sollte.
Und noch eine interessante Anmerkung: während Jack das Leben von Boone rettet, wird es Locke sein, der für dessen Tod verantwortlich ist.
Diese Folge bildet zusammen mit „Walkabout“ das Epizentrum der charakterlichen Entwicklung der Überlebenden und stellt somit den Kern der gesamten Lost-Geschichte dar.
In Vielerlei Hinsicht ist „White Rabbit“ die zweite Hälfte einer Doppelfolge, die mit „Walkabout“ begonnen hat. Beide Folgen stellen die beiden Männer in den Mittelpunkt, die die Geschicke der Insel bis zum Ende der Serie prägen sollten. Beide Männer – Jack und Locke – die als Mann der Wissenschaft und als Mann des Glaubens niemals in dieselbe Richtung geblickt haben, deren Gegenüberstellung man bereits in den Eröffnungen ihrer Episoden erkennt. Beginnt Lockes Folge mit dem Focus auf sein rechtes Auge, beginnt die Jack-Folge mit dessen linkem Auge. Und beide Männer – so unterschiedlich ihre Ausrichtung auch ist – beginnen in diesen Folgen damit, ihre Position als Leader einzunehmen. Sie beide repräsentieren zwei Hälften eines Ganzen, ein Yin und ein Yang – fast wie zwei Zwillinge. Später werden sie dabei in der Tat die Rollen von zwei Zwillingen einnehmen – von Jacob und von Samuel. Und sicherlich ist es kein Zufall, dass Claire in dieser Folge Zwillinge namentlich erwähnt – nämlich bei Kates Sternzeichen. Two players, two sides.
Die Parallelen zwischen beiden Folgen gehen jedoch noch weiter. Der Tod ist allgegenwärtig in beiden Folgen. In beiden Folgen dreht sich das Augenmerk der Überlebenden auf Grundbedürfnisse und während in „White Rabbit“ das Augenmerk der Folge auf Wasser liegt, endet „Walkabout“ hingegen mit einem großen Feuer.
Ging es in der letzten Folge um die Frage des Schicksals, steht dieses Mal die freie Entscheidung im Mittelpunkt. „It’s your choice, man“; „Don’t choose, Jack, don’t decide“; „I decided not to go after her“; „I’m not deciding anything.“ Dieses paradoxe Zusammenspiel von Schicksal und Freiem Willen war es in der Tat, das sie überhaupt erst auf die Insel geführt hat und das bis zu ihrem Tod ihre Leben bestimmen sollte.
Und noch eine interessante Anmerkung: während Jack das Leben von Boone rettet, wird es Locke sein, der für dessen Tod verantwortlich ist.
Diese Folge bildet zusammen mit „Walkabout“ das Epizentrum der charakterlichen Entwicklung der Überlebenden und stellt somit den Kern der gesamten Lost-Geschichte dar.
PARALLELEN ZU STAFFEL 6
- Christians Satz an Jack („You just don’t have what it takes“) wurde in Staffel 6 von Jacob (durch Hurley) verwendet, um Jack zum Leuchtturm zu ködern
- Boone fragt Jack: „Who appointed you our saviour?“ In Staffel 6 erfahren wir, dass Jack von Jacob als einer der Kandidaten in der Tat als Retter vorgesehen war
- Locke überzeugt Jack, dass er der Anführer sei. In Staffel 6 wird Jack seinen Endkampf gegen Locke (oder Flocke) kämpfen
- Jack führt ein Gespräch mit Locke über die Visionen von Christian – eine Parallele zum Gespräch, dass die beiden in Staffel 6 führen
- Der leere Sarg ist eine Parallele zur Kirchszene im Serienfinale, wodurch Jack sein Tod vor Augen geführt wurde
UNVERGESSLICHE MOMENTE
- Jacks erster Kontakt mit Christian (oder Fchristian^^), mit der ungläubigen Frage „Dad?“
- Jack und Lockes Gespräch („What if everything happened for a reason?“)
- Jacks „Live Together, Die Alone“-Rede
Q & A
Hier versuche ich (nach meiner Interpretation) die verbliebenen offenen Fragen der Folge für mich zufriedenstellend zu klären.
→ Welchen Zweck hatte Smokeys Auftauchen in dieser Folge?
Wenn ich das nur wüsste... wie ich bereits gesagt habe, ist Christian ein ganz großes Hindernis, wenn man versucht, die 6 Staffeln von Lost logisch zu einem Ganzen zusammenzufügen. Wollte er hier die Losties also nur zum Wasser führen, wie er es Jack später gesagt hat? Möglich, aber den Sinn davon würde ich einfach nicht sehen. Wollte er Jack abstürzen lassen? Schon wahrscheinlicher, denn dadurch wäre einer der Kandidaten aus dem Weg geräumt worden. Allerdings taucht Christian nochmals auf, um Jack zum Wasser zu führen. Oder wollte Christian Jack weder zum Abstürzen, noch zum Wasser führen, sondern einzig und allein zu seinem Skelett (dem Skelett von Adam)? Wieso er das machen sollte, wüsste ich zwar nicht, aber wer weiß schon, wie ein Rauchmonster denkt?
Wie man es dreht und wendet, macht es einfach nicht viel Sinn. Vielleicht wäre die plausibelste Erklärung, dass Smokey einfach etwas langweilig war und er deshalb ein bisschen mit den dummen Menschen spielen wollte...
→ Was meinte Locke, dass er wüsste, wo er nach Wasser suchen müsste?
Wie ich es immer wieder vermute: Locke weiß diese Dinge (in Staffel 1) über Träume, die ihm entweder Jacob, Smokey, die Insel oder Mikhails Kuh „gesendet“ hat. Über diese Träume erfährt er Dinge, die er unmöglich wissen könnte – und einen dieser Träume sehen wir später in „Deus Ex Machina“. Der einzige Grund, weshalb wir all die anderen Träume nicht gesehen haben, ist, dass es nunmal keine Locke-Folgen waren.
→ Ist es Zufall, dass Locke unmittelbar nach der Vision Smokeys an der Klippe auftaucht?
Meiner Meinung nach nein. Die Autoren mögen wohl nicht von Anfang gewusst haben, wie die ganzen Puzzleteile bei Lost zusammenzufügen sind, aber ich denke, sie wussten von Vornherein, dass Locke in einer besonderen Beziehung zu Smokey stehen wird. Wie bereits in Tabula Rasa (durch die Smokey-Geräusche zum Schluss der Folge, als die Kamera auf Locke schwenkt) und in Walkabout (als Christian auftaucht und kurz danach Locke aus dem Dschungel kommt), ist hiermit nun in der dritten Folge hintereinander eine Parallele zwischen Locke und Smokey angedeutet. Ich sage nicht, dass die beiden hier bereits eine gemeinsame Entität gebildet haben, sondern, dass für den Zuschauern impliziert werden sollte, dass der Charakter Locke „special“ ist und er in einem besonderen Verhältnis zu den mysteriösen Dingen auf der Insel steht.
→ Was meinte Locke, als er sagte, er habe das Auge der Insel gesehen?
Instinktiv müssen wir dabei sofort an die komische Urinhöhle denken (und wieder eine Parallele zwischen Locke und Smokey – Locke über das Auge der Insel: „It was beautiful“; Samuel über das Licht der Insel: „It’s beautiful“).
Hat Smokey ihm also das Licht gezeigt? Unwahrscheinlich, denn Smokey fand ja den Weg zur Lichtquelle nicht. Wahrscheinlicher ist da für mich, dass er das Licht im Inneren Smokeys erkannt hat und dieses als das wahre Wesen des Rauchmonsters angesehen hat.
Falls ihr jetzt fragt, wieso Smokey ein Licht im Inneren haben sollte – ich habe das in meiner Abschlussbetrachtung zu „Walkabout“ dargestellt.
→ Wieso war Christians Sarg leer?
Nun, wenn man sich ansieht, dass irgendjemand die Leichen von Rousseau und Karl verscharrt hat und auch Alex begraben wurde – wo sich dann Richard als Verantwortlicher geoutet hat, würde ich mal darauf tippen, dass es die Others waren, die Christians Leiche entdeckt und ihn vergraben haben. Es wäre eine relativ plausible Erklärung. Allerdings wird diese Antwort-Möglichkeit leider wieder etwas unplausibel, wenn man bedenkt, dass die Others die Leiche von Yemi einige Jahre lang ignoriert haben und die Leichen von Samuel und Mutter sogar einige Jahrtausende... Damn it, diese Antwort ist leider doch nicht so plausibel beantwortbar, wie ich es zunächst dachte. Aber eine bessere Antwort fällt mir leider nicht ein.
Hier versuche ich (nach meiner Interpretation) die verbliebenen offenen Fragen der Folge für mich zufriedenstellend zu klären.
→ Welchen Zweck hatte Smokeys Auftauchen in dieser Folge?
Wenn ich das nur wüsste... wie ich bereits gesagt habe, ist Christian ein ganz großes Hindernis, wenn man versucht, die 6 Staffeln von Lost logisch zu einem Ganzen zusammenzufügen. Wollte er hier die Losties also nur zum Wasser führen, wie er es Jack später gesagt hat? Möglich, aber den Sinn davon würde ich einfach nicht sehen. Wollte er Jack abstürzen lassen? Schon wahrscheinlicher, denn dadurch wäre einer der Kandidaten aus dem Weg geräumt worden. Allerdings taucht Christian nochmals auf, um Jack zum Wasser zu führen. Oder wollte Christian Jack weder zum Abstürzen, noch zum Wasser führen, sondern einzig und allein zu seinem Skelett (dem Skelett von Adam)? Wieso er das machen sollte, wüsste ich zwar nicht, aber wer weiß schon, wie ein Rauchmonster denkt?
Wie man es dreht und wendet, macht es einfach nicht viel Sinn. Vielleicht wäre die plausibelste Erklärung, dass Smokey einfach etwas langweilig war und er deshalb ein bisschen mit den dummen Menschen spielen wollte...
→ Was meinte Locke, dass er wüsste, wo er nach Wasser suchen müsste?
Wie ich es immer wieder vermute: Locke weiß diese Dinge (in Staffel 1) über Träume, die ihm entweder Jacob, Smokey, die Insel oder Mikhails Kuh „gesendet“ hat. Über diese Träume erfährt er Dinge, die er unmöglich wissen könnte – und einen dieser Träume sehen wir später in „Deus Ex Machina“. Der einzige Grund, weshalb wir all die anderen Träume nicht gesehen haben, ist, dass es nunmal keine Locke-Folgen waren.
→ Ist es Zufall, dass Locke unmittelbar nach der Vision Smokeys an der Klippe auftaucht?
Meiner Meinung nach nein. Die Autoren mögen wohl nicht von Anfang gewusst haben, wie die ganzen Puzzleteile bei Lost zusammenzufügen sind, aber ich denke, sie wussten von Vornherein, dass Locke in einer besonderen Beziehung zu Smokey stehen wird. Wie bereits in Tabula Rasa (durch die Smokey-Geräusche zum Schluss der Folge, als die Kamera auf Locke schwenkt) und in Walkabout (als Christian auftaucht und kurz danach Locke aus dem Dschungel kommt), ist hiermit nun in der dritten Folge hintereinander eine Parallele zwischen Locke und Smokey angedeutet. Ich sage nicht, dass die beiden hier bereits eine gemeinsame Entität gebildet haben, sondern, dass für den Zuschauern impliziert werden sollte, dass der Charakter Locke „special“ ist und er in einem besonderen Verhältnis zu den mysteriösen Dingen auf der Insel steht.
→ Was meinte Locke, als er sagte, er habe das Auge der Insel gesehen?
Instinktiv müssen wir dabei sofort an die komische Urinhöhle denken (und wieder eine Parallele zwischen Locke und Smokey – Locke über das Auge der Insel: „It was beautiful“; Samuel über das Licht der Insel: „It’s beautiful“).
Hat Smokey ihm also das Licht gezeigt? Unwahrscheinlich, denn Smokey fand ja den Weg zur Lichtquelle nicht. Wahrscheinlicher ist da für mich, dass er das Licht im Inneren Smokeys erkannt hat und dieses als das wahre Wesen des Rauchmonsters angesehen hat.
Falls ihr jetzt fragt, wieso Smokey ein Licht im Inneren haben sollte – ich habe das in meiner Abschlussbetrachtung zu „Walkabout“ dargestellt.
→ Wieso war Christians Sarg leer?
Nun, wenn man sich ansieht, dass irgendjemand die Leichen von Rousseau und Karl verscharrt hat und auch Alex begraben wurde – wo sich dann Richard als Verantwortlicher geoutet hat, würde ich mal darauf tippen, dass es die Others waren, die Christians Leiche entdeckt und ihn vergraben haben. Es wäre eine relativ plausible Erklärung. Allerdings wird diese Antwort-Möglichkeit leider wieder etwas unplausibel, wenn man bedenkt, dass die Others die Leiche von Yemi einige Jahre lang ignoriert haben und die Leichen von Samuel und Mutter sogar einige Jahrtausende... Damn it, diese Antwort ist leider doch nicht so plausibel beantwortbar, wie ich es zunächst dachte. Aber eine bessere Antwort fällt mir leider nicht ein.
RECAP RELOADED
Keine Anmerkungen
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