Samstag, 17. April 2010

6/12 Everybody Loves Hugo (Maike)

1. Everybody loves Hugo ist das Motto von Hugos Flashside-Leben. Er kaufte (durch seinen Lottogewinn) Mr. Clucks und tat viel Gutes, wofür er schon einige Preise einheimsen konnte. So auch jetzt, überreicht von einem sehr jung aussehenden Mr. Chang. Ich glaube nicht, dass er eine Zeitreise unternommen hat. Entweder hat er sich gut gehalten oder man sieht es nicht sehr gut, weil es doch recht dunkel ist bei der Verleihung. Ein paar graue Haare hat er ja.
Nur um Hurleys Liebesleben steht es nicht gut genug, zumindest nach Meinung seiner Mutter: "You´re to scared!". So hat er nun ein Blind Date mit Rosalita *uiui*. Seine Mom hat es sich zur Aufgabe gemacht für ihn die Frau fürs Leben zu finden.
Aber selbst Rosalita scheint Hugo zu versetzen. Er sitzt alleine im Restaurant, als Libby ihn mit seinem Namen anspricht. Davon ausgehend, Rosalita vor sich zu haben, gesteht Hurley, dass er nicht mit jemand so hübsches gerechnet habe. Schon hier gibt es eine Anziehung zu Libby, die nicht nur nicht aussieht wie eine Rosalita, sie ist es auch nicht.
Sie versucht ihm ihr Wissen über ihn zu erklären, auch wenn er sie für verrückt halten wird: "Do you believe two people can be connected? Like soulmates?". Er stimmt zwar ein, doch er erkennt sie nicht. Als Dr. Brooks kommt, um sie von Hugo wegzuholen, bekräftigt sie ihre Aussage nochmal.
Hurley weiß nicht, was er glauben soll, schließlich lebt Libby in Santa Rosa.

Gefrustet holt er sich in einer Mr. Clucks-Filiale viele Hühnerschenkel, bis Desmond sich zu ihm gesellt, um seinen Plan durchzuführen. Zu geil, wie die beiden interagieren, Hurley ist immer noch angepisst wegen dem Blind Date und Des, der ihr Gespräch geschickt in die richtige Richtung lenkt. Hugo erzählt also von Libby, dass sie toll ist, aber verrückt. "Tell me something. Did you believe her what she said?" will Desmond von ihm wissen und so langsam leuchtet es Hugo ein bisschen ein, denn er glaubt ihr wirklich. Er soll es wenigstens versuchen, spricht ihm Desmond gut zu, er soll all dem auf de Grund gehen, bevor er es ganz lässt.
Mit diesen Gedanken lässt er Hurley alleine, seine Nummer wird aufgerufen. Übrigens für mich ein klitzekleiner Hint darauf, dass Hugo nicht mit "den Zahlen" gewonnen hat, denn die Zahl 42 lässt ihn nicht mal mit der Wimper zucken. In der Insel-Realität wäre es ihm vielleicht aufgefallen...

In Santa Rosa will Hurley Libby sehen. Er geht sogar so weit, dass er den Arzt besticht (mit 100.000$!!!!). So kommt es zum erneuten Treffen. Noch kann sich Hugo nicht erinnern, aber er ist trotzdem da. Als Libby Hurley in einer TV-Werbung sah, kamen die Erinnerungen an ein anderes Leben wie ein Schlag auf den Kopf. Der Absturz und die Insel, auf der auch Hurley war. Sogar an Hurley in Santa Rosa kann sie sich erinnern. Nur Hugo kann es nicht: "It´s ok. I´m crazy!" versucht sie es zu erklären. Er findet sie gar nicht so verrückt, sogar eher mutig. Die beiden machen ein Date aus.

Ich war erschüttert, als ich gesehen habe, dass Hugo und Libby am Strand picknicken wollen. Fehlte nur noch ein Schuss und Libbys Tod, aber es ist ja die Flashside-Welt, dort gelingen Picknicks viel besser. Es kommt Libby auch gleich so vor wie ein Date, das sie nie haben konnten. Sie versichert Hurley, dass sie ihn mag und durch den darauffolgenden Kuss wird auch Hurley erleuchtet, dass all ihr Reden keine Illusion war, er erinnert sich an die Insel-Realität.
Zufrieden beobachtet Desmond dieses Geschehen von seinem Auto aus und fährt zum nächsten Passagier: Locke.

2. In der Insel-Realität hat Hurley seine Liebe verloren. An Libbys Grab kann er sich alles von der Seele reden. Er ist traurig, dass er sie noch nicht wieder gesehen hat, denn viele Tote kamen ihn schon besuchen. Ilana kommt hinzu und berichtet, dass sie Dynamit von der Black Rock holen wird, damit das Flugzeug auf der Hydra explodiert: "It´s the only move we have!". Sie fragt nach dem Grab und Hurley erzählt ihr von Libby. Er ist immer noch traurig und hat ihren Tod nie richtig überwunden. Endlich sieht man so etwas bei LOST, manchmal habe ich das Trauern um verlorene Menschen sehr vermisst.
Ilana geht, Michael erscheint: "I´m here to stop you from getting everyone killed.", doch Hurley weiß nicht, ob er dem Verstorbenen trauen kann. Der versichert ihm, dass Hurley der einzige ist, der den Plan aufhalten kann, bevor sehr viele Leute sterben, denn auf ihn hören alle.
Langsam ist es fast gruselig, wie Jack ein Gespür dafür hat, immer dann aufzutauchen, wenn Hugo mit einem Toten spricht. Er teilt ihm mit, dass die Gruppe losziehen will.
Und das soll am besten schnell gehen. Ilana will sich beeilen, sie hat 6 Stangen Dynamit besorgt, sodass das Flugzeug nie wieder fliegen wird. Sie ist sich in ihrem Tun sehr sicher, weil sie ihr ganzes Leben dafür trainiert hat: "To protect you.". Wenn das Flugzeug weg ist, kann "that thing" nicht mehr die Insel verlassen. So stürzt Ilana in ihr Unglück und explodiert. :(
Ganz blöde finde ich das, endlich mal ein Charakter, der noch ein bisschen Licht in die Inselgeschichte und Jacobs Leben geben könnte und nicht vollkommen Redshirtmäßig dumm in der Gegend rumsteht und dann stirbt sie doch so schnell und vor allem im Endeffekt nicht mal spektakulär, alle denken sofort an Leslie Arzt. Da hätten die Autoren ihr wenigstens noch einen anderen Tod schreiben können...

Nach ihrem explosiven Verschwinden geht Hurley zu Ilanas Zelt und findet einen Beutel (wahrscheinlich mit Jacobs Asche). Die anderen zeigen sich nicht sonderlich bestürzt über Ilanas Tod, viel mehr wird das weitere Vorgehen diskutiert. Richard will noch einmal zur Black Rock gehen, um Dynamit zu holen. Hurley ist dafür, er hat einen eigenen Plan.

Während des Marsches erklärt Ben, dass Ilanas Zeit gekommen war, sie hat ihren Part auf der Insel erfüllt: "The island was done with her. Makes me wonder, what happened when it´s done with us.".
Niemanden fällt auf, dass Hurley fehlt, erst als sie bei der Black Rock ankommen, bemerkt es Richard. Zu spät, Hurley kommt angelaufen und die Black Rock geht in die Luft.
Ich persönlich finde es sehr amüsant und musste unwillkürlich darüber lachen, wie Richard sich danach aufregt, sodass seine Stimme fast versagt.
Alle sind verwundert, warum Hurley das tat. Er erzählt Miles, dass Michael ihm die Anweisung gab: "And you just listen to all what they say?" - "Dead people are more reliable than alive people.".

Nun kommt es zur Spaltung der Gruppe. Richard will zu den Baracken, sein Ziel ist immer noch MiB zu stoppen, Hurley stellt sich dagegen. Sie sollen zu Flocke gehen und mit ihm sprechen. Angeblich hat Jacob es ihm aufgetragen. Schnell macht sich Misstrauen bei Richard breit, er will , dass Hurley Jacob nach der Erklärung der Insel fragt, die er einst von ihm bekam, doch Hurley sträubt sich. Er braucht Richard nichts erklären, entweder kommt er mit oder er versucht weiter Dinge in die Luft zu jagen. Richard erkennt, dass Hugo lügt und will trotzdem zu den Baracken. Ben und Miles schließen sich ihm an, die anderen machen sich mit Hugo auf zu Flocke.

Im Dunkeln geht Hurley voran, auf der Suche nach Flockes Camp. Sun und Frank kommen die ersten Zweifel und auch Hurley ist sich unsicher, ob er richtig entschieden hat: "How do we break the ice with the smokemonster?". ;)
Schließlich könnte Smokey sie einfach töten, deswegen sagt er Jack die Wahrheit. Der dachte sich das schon, doch er vertraut Hurley. Er kann nicht immer alles retten, das ist ihm nach Juliets Tod klar geworden. Vielleicht ist es seine Bestimmung, dass er anderen vertraut und ihnen zuhört, sogar mit ihnen geht.
Genau da liegt das Problem, Hugo weiß nicht wo es lang geht. Passenderweise tauchen nun wieder die Whispers auf, deren Bedeutung sich Hurley langsam denken kann. Er trifft erneut auf Michael und erfährt, dass die Toten auf der Insel feststecken und nicht weiter können, weil sie schlimme Dinge auf der Insel taten. Dabei zeigt Michael auch gleich den Weg zu Flockes Camp und gibt Hurley mit auf dem Weg, dass er Libby ausrichten soll, dass es ihm sehr leid tut, falls er sie sieht.

3. Im Camp ist es anfänglich etwas ruhiger. Flocke schnitzt sich etwas, von dem er noch nicht weiß, was es wird. oO
"It´s a difference between doing nothing and waiting.", Flocke gibt sich in dieser Folge wieder von der wissenden Seite, er zeigt sich sicherer als in den letzten folgen.Er erklärt Kate, dass sie alle zusammen die Insel betreten haben und nun auch zusammen verlassen müssen. Die Gegebenheiten sollten die gleichen sein.
Sayid erscheint nach einiger Zeit wieder im Camp und nimmt Flocke mit zu dem, was er auf der Hydra gefunden hat: Desmond.
Da er diesen schnell gefunden hat, gab es keinen Grund Widmore zu töten (vielleicht ein Fehler?).
Desmond ist an einem Baum gebunden, aber nicht böse darüber. Er kennt eh keinen Ort auf der Insel, zu dem er flüchten sollte. So befreit Flocke ihn und stellt ein paar Fragen. Zum Beispiel will er wissen, warum Widmore ihn zur Insel brachte. Ganz brav beantwortet Des alle Fragen. Langsam bekommt es Flocke mit der Angst zu tun, Desmond scheint wirklich eine Gefahr darzustellen: "Do you know, who I am?" - "Of course. You´re John Locke.", sagt Desmond sehr bestimmt. Oder weiß er mehr?
Flocke will ihm etwas zeigen, er schickt Sayid zurück ins Camp und reicht Desmond die Hand. Erstmals ergreift ein Lostie diese (und gibt dadurch Flocke auch die Möglichkeit ihn töten zu können?).

Auf dem Weg unterhalten die beiden sich. Flocke sagt etwas interessantes, was auch Desmond auffällt: Wenn er es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass die Insel einen Faible für Des hat. Weiß er es wirklich besser? Oder ist Desmond der Part, den MiB (und eventuell auch Jacob) nicht überblicken kann? "There´s nothing special about me, brotha. This island has an end for all of us." lautet die bescheidene Antwort von Desmond. Hoffentlich haben wir sein Ende noch nicht gesehen.
Der blonde Junge taucht wieder auf, auch als Desmond genauer nachfragt, will Flocke ihn einfach ignorieren. Scheinbar kann er nicht gegen ihn agieren. Der Junge grinst, wohl eher zu Desmond als zu Flocke. Vielleicht findet dieser Junge das Auftauchen von Desmond auf der Insel wirklich gut. Mir gefällts auch, also PRO DESMOND! :)

Sie kommen bei einem Brunnen an, der auch recht tief ist, wie Flocke gleich mit einer Fackel beweist. Es ist ein sehr alter Brunnen, von Hand geschaffen. Die Erbauer wollten Antworten, warum ihre Kompanten verrückt spielten. Sie bekamen aber keine Antworten (Smokey hat sie bestimmt vorher erledigt^^). Flocke brachte Desmond zu diesem Ort, damit ihm klar wird, dass Widmore keine Antworten will: "He´s only interested in power." und Desmond soll ihm helfen, diese Power zu finden.
"And that´s the reason you want me to see this?" fragt Desmond. Ahnt er vielleicht schon, was als nächstes folgt? Flocke ist zumindest verwirrt. Warum ist Desmond nicht verängstigt, obwohl die beiden alleine sind und keiner weiß, dass Flocke Desmond hierher gebracht hat. "What is the point in being afraid?" will Desmond im Gegenzug wissen und lächelt immer noch, von Angst keine Spur.
So schubst Flocke Des in den Brunnen. :(

Zurück im Camp versichert Flocke Sayid schnell, dass er nicht mehr über Desmond nachdenken braucht, als Hurley erscheint. Er will, dass sie friedlich mit Flocke reden können und keine der beiden Seiten Gewalt anwendet. Flocke stimmt zu und gibt Hugo sein Messer: "You have my word." und Frank, Sun und Jack kommen ins Camp. Das Aufeinandertreffen von Flocke und Jack ist echt heftig und hat mich an die Szene in Widmores Schlafzimmer (in "The Shape Of Things To Come") erinnert. Auch hier liegt jeweils eine Seite der Gesichter im dunkeln und die andere ist erleuchtet.

4. Desmond geht in den den Flashes weiter nach Plan vor. Er beobachtet Locke nach Schulschluss, bis Ben Dr. Linus an seine Autoscheibe klopft. Er macht sich etwas Sorgen, weil Desmond hier schon eine Weile steht. Durch eine Lüge kann sich Desmond herausreden, angeblich sucht er eine Schule für seinen Sohn Charlie.
Dann macht er etwas oberheftiges und überfährt Locke.
Schwerverletzt liegt er am Boden und erinnert dadurch an den Locke direkt nach dem Fall aus dem Fenster in der Insel-Realität. Vielleicht erinnert er sich jetzt auch an ein anderes Leben.

Theorien

Hurley loves his life

Ganz im Gegensatz zur Insel-Realität wirkt Hurley in den Flashes sehr zufrieden mit seinem Leben. Das einzige, was ihm wirklich fehlt ist eine Frau. Etwas Entscheidenes sagt er selbst, als er Libby in Santa Rosa besucht: er war nie dort. Daraus schließe ich, dass das schreckliche Erlebnis im Hafen nie passierte. Es starben keine Leute in seiner Gegenwart, wofür er sich die Schuld geben könnte. Was wäre also, wenn dort Jacob seine Finger im Spiel hatte und Hugo getouchted hatte, bevor das Podest zusammenstürzte? So kam Hugo nach Santa Rosa in der Insel-Realität, in der FS-Welt jedoch nicht.

Das Kind ist wohl in den Brunnen gefallen

Für Desmond sieht es in beiden Realitäten ab jetzt nicht mehr sehr gut aus:
- Flashes: Er ist Unfallverursacher und begeht Fahrerflucht. Da muss er schon Kates Anwalt aus Eggtown haben, um da wieder rauszukommen. :(
- Insel: Sturz in den Brunnen. Überleben ungewiss, aber denkbar. Das werden wir sicherlich frühestens übernächste Folge sehen.

Fazit:
Eigentlich eine klasse Folge. Leider machen es mir persönlich die Autoren nicht leicht, indem sie erst Ilana so unvorhersehbar und meiner Meinung nach grundlos sterben lassen und dann auch noch Desmond in den Brunnen geschubst wird, bzw. eiskalt einen Autounfall verursacht.
Es passiert viel und schnell, Antworten werden auch geliefert, sodass die Folge auch bei mir trotz Rückschlägen ein gut verdient hat.

6/12 – EVERYBODY LOVES HUGO (Samir)

Ladies and Gentlemen. Our Man of the Year: Hugo Reyes.

Manchmal schafft es Lost, im ganz großen Stil eine Überraschung zu liefern. Diese Folge ist eine solche Überraschung. Ich habe mich darauf eingestellt, eine vergnüglich-kurzweilige typische Hurley-Folge zu sehen – und wurde mit dem radikalen Gegenteil davon überrascht: nämlich einer explosiven Folge, die uns mehr als nur einen WTF-Moment an den Kopf geschleudert hat und darüberhinaus die Serie endgültig auf Finalkurs bringt. Solche Überraschungen muss man einfach lieben – Let’s Go Back!

YOU’VE GOT SOME ILANA ON YOU
Oh, ihr Lost-Autoren. Uns mit der gleichen Arzt-Masche ein zweites Mal unvorbereitet vor den Kopf zu stoßen. Um so schlimmer, dass es beim zweiten Mal für mich sogar noch unvorbereiteter kam als bei Arzt. Naja, ich denke zumindest, hiermit können wir aufhören, auf eine Ilana-zentrierte Folge zu warten.
Es ist aber interessant zu sehen, dass Jacob und die Insel nicht zwangsläufig den gleichen Plan verfolgen. Jacob holt Ilana zum Schutz der Kandidaten auf die Insel; die Insel jedoch entscheidet, dass ihre Zeit abgelaufen ist, nachdem sie die Kandidaten über deren Bestimmung aufgeklärt hat. Oder?
Deuten wir das ganze mal etwas anders: wie genau hätte denn Ilana überhaupt jemals die Kandidaten schützen sollen? Mit einem Gewehr? Damit wir die 1000. Szene bei Lost haben, in der jemand auf Rauch schießt? Ilana wusste doch de facto überhaupt nichts – nicht, wie sie die Losties beschützen solle, geschweigedenn, auf welche Art MIB aufzuhalten sei. Ich erinnere an das ziellose Umhergeirre vom Team Ilana, bevor sie sich auf den Strand geeinigt haben. Ilana wusste ja noch nicht einmal, dass MIB die Kandidaten benötigt, um die Insel überhaupt verlassen zu können. Warum also hat Jacob Ilana zum SCHUTZ hergeholt? Möglicherweise – möglicherweise – um die Kandidaten genau in diesem einen Moment zu schützen: damit sie, und kein Kandidat, durch Dynamit in die Luft fliegt.
Ihr seht schon, dass ich hier versuche, diese „die Insel hat einen Willen“-Thematik mit Gegenargumenten zu untergraben. Angesichts der Tatsache, wie stark diese Thematik in dieser (und der letzten) Folge war, weiß ich zwar nicht, inwieweit es sinnvoll ist, sich dieser Thematik zu verschließen, aber ich kann mit einer „denkenden Insel“ einfach nichts anfangen... und selbst wenn die Insel einen Willen haben sollte – ich denke kaum, dass es der Wille der Insel ist, in einer alternativen Zeit auf dem Meeresboden vor sich hinzurosten...



YOU’VE GOT SOME BLACK ROCK ON YOU
Nachdem die Ilana-Stückchen von den T-Shirts bereinigt wurden, geht es weiter mit Plan B. Plan B ist im Grunde genommen Plan A, nur mit einem anderen Dummen, der das Dynamit tragen soll. An dieser Stelle frage ich mich auch ernsthaft, wieso nicht von vornherein Richard das Dynamit eingesteckt hat – zumal er ja nicht nur ganz klar und deutlich weiß, dass Jacob (oder die Insel?) ihn nicht einfach so sterben lässt, sondern vor allem, weil er erst vor ein paar Folgen genau mit Dynamit erfolglos versucht hat, sich zu töten... Richard ist wohl ein echter Gentleman, dass er Ilana so generös den Vortritt gelassen hat...
Zurück zu Plan „B“. Schnell noch die Jacob-Asche eingesteckt (wenn die mal nicht nützlich wird beim Aufeinandertreffen mit Locke) und auf geht’s zur Black Rock. Hurley hat an der Art, wie Ilana ver-Arzt-et wurde, eindrucksvoll gesehen, dass Michael mit seiner Warnung Recht hatte. Demzufolge endet auch Plan B in einer Explosion. The Island is done with the Black Rock...
Zum Glück fasst Richard schnell einen genialen Plan C. Zu den Baracken und Granaten holen... der Junge ist kreativ, das muss man ihm lassen. Und auch, wenn ich dem Team Richard-Ben-Miles einige lustige Einzeiler zutraue – ich glaube nicht, dass die drei Stooges es tatsächlich bis zum Ajira-Flieger schaffen werden...



DID WE MAKE A MISTAKE WITH A SUN-SUBPLOT? PROBABLY
Ich muss sagen: was Lost angeht, habe ich ein enzyklopädisches Wissen und kann mir kleinste Kleinigkeiten über mehrere Staffeln hinweg merken. Aber Suns Sprachverlust, der vor nur zwei Folgen passiert ist, habe ich komplett vergessen. Ich habe mir ernsthaft für ein, zwei Minuten mein Gehirn zermartert, wieso Sun ihren kleinen Einzeiler aufgeschrieben hat und Frank nicht einfach gefragt hat. Aber dann ist mir die ganze furchtbare Storyline wieder eingefallen... naja, zum Glück hat sie nicht auf den Block geschrieben „I have to find Jin.“ Hätte sie das getan, hätte Frank ihr wahrscheinlich (zurecht) die Fackel ins Gesicht gedrückt.



WHISPERING SUCKS
Es gibt an dieser Folge eigentlich nur einen einzigen Punkt, den ich zu kritisieren habe – und das ist die Auflösung der Whispers. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass ein 6 Staffeln altes Mysterium meiner Meinung nach nicht meinem „Dude, ich weiß was das ist“ abgehandelt werden sollte – und ganz abgesehen von der Tatsache, dass wir damit de facto die Fegefeuer-Theorie teilweise bestätigt haben, die die Produzenten seit 6 Staffeln verneint haben – viel gravierender ist aber der Fakt, dass diese Antwort leider nicht den geringsten Sinn ergibt. Um das zu demonstrieren, gehen wir hier mal durch, wann wir die Whispers bei Lost gehört haben.

Zunächstmal hier die Theorie, die durch die Folge aufgeworfen wurde: die Whispers tauchen als eine Art Portal zur „toten Seite der Insel“ auf. Für Hurley, der mit Toten kommunizieren kann, sind die Verstorbenen kurzzeitig sichtbar. Der Zweck der Whispers ist es, den Lebenden den Weg zu weisen oder sie zu warnen. Es handelt sich dabei nur um Leute, die für ihre negativen Taten büßen sollen – weshalb es auch Sinn macht, dass die Whispers im Tempel gehört wurden, der Brutstätte des Personfizierten Bösen.

Soweit die Theorie. Jetzt die Probleme, die sich daraus ergeben:

Problem 1: Die Whispers tauchten auch in Szenen auf, in denen weder Jemand zwingend gewarnt werden musste oder ihm unbedingt der Weg gewiesen werden musste. So in „Solitary“ und „Outlaws“ - oder in dieser Folge bei der zweiten Vision von Michael.

Problem 2: Die Whispers tauchten auch in Verbindung mit Leuten auf, die nicht tot waren. Selbst, wenn wir jetzt gnädigerweise akzeptieren, dass Harper in „The Other Woman“ schon tot gewesen sein könnte – und selbst, wenn wir die Visionen Christians einfach mit einem Toten abtun sollten. Es gibt KEINE Erklärung, dass wir VIERMAL gesehen haben, wie Walt zusammen mit den Whispers aufgetaucht ist („Man of Science, Man of Faith“, zweimal in „Abandoned“, „Through The Looking Glass“).

Problem 3: Die Whispers scheinen den Lebenden nicht immer zu helfen – um genau zu sein, führen erst die Whispers die Lebenden häufig erst in eine Dilemma-Situation. Zum Beispiel die Whispers in „The Other 48 Days“, die zum Tod von Shannon geführt haben.

Problem 4: Die Whispers waren häufig begleitet von Visionen von Verstorbenen, die von anderen Leuten gesehen wurden. Sprich: nicht NUR von Jemandem, der special ist wie Hurley, sondern von JEDEM. Zum Beispiel Libby in „Meet Kevin Johnson“, Bens Mutter in „The Man Behind The Curtain“ etc.

Problem 5: Die Whispers tauchen mit Visionen von Leuten auf, die zum Teil NICHT auf der Insel gestorben sind. Die gleichen Beispiele wie bei Problem 4.

Problem 6: Die Whispers tauchen mit Visionen von Leuten auf, die keine schlechten Taten verübt haben. Wieder die gleichen Beispiele wie bei Problem 4.

Problem 7: Es wurde seit Staffel 1 (!) impliziert, dass die Others die Verursacher der Whispers seien. Und die Tatsache, wie wenig sich die Others durch die Whisper beeindrucken lassen – und diese anscheinend sogar teilweise kontrollieren können (paralleles Erscheinen von Whispers und Others-Angriffen in „Live Together, Die Alone“ und „There’s No Place Like Home“), sowie die Kommentare von Ben und Rousseau, dass die Whispers mit den Others in Verbindung stehen, lässt für mich die Vermutung aufkommen, dass ursprünglich eine andere Lösung für die Whispers vorgesehen war.

Sieben Probleme zu einer (wahrscheinlich) endgültigen Antwort. Wow! Und das – wohlgemerkt – OHNE, dass ich auch nur einen der Millionen von Widersprüche erwähnt habe, die in den Whisper-Transkripten zum Vorschein kommen. Wer auf Spurensuche gehen will, die Transkripte sind hier zu finden:
http://lostpedia.wikia.com/wiki/Whisper_transcripts

Und hier mal eine Frage, die einem aber wirklich zu denken geben sollte: die Toten, die im Leben schlechte Taten verübt haben, scheinen auf der Insel festzuhängen (was durchaus Sinn macht – denn die Insel ist ja ein „Korken“ - und zwar für ALLES, was Böse ist). Aber jetzt die kleine Mindfuck-Frage: ist es nicht in gewisser Weise so, dass auch Jacob als Toter auf der Insel festhängt? Wäre es nicht das Ironischste überhaupt, wenn im Endeffekt SOWOHL Jacob als auch MIB böse wären und der Korken BEIDE auf der Insel hält?



ARTS & CRAFTS
Nach kurzem Hin und Herüberlegen bin ich zum Entschluss gekommen, dass es mir egal ist, woran Locke da so Eko-mäßig schnitzt. Viel interessanter wird sowieso werden, wer durch Lockes Schnitzarbeit getötet werden wird...
In dieser Szene erfahren wir aber endlich, was es mit dieser Ajira-Flucht-Nummer auf sich hat. Die Oceanic 6 haben Flug 815 nachgestellt, um mit Ajira 316 zurückzukehren. Und jetzt muss Ajira 316 nachgestellt werden, damit man von der Insel verschwinden kann. Ich wollte nämlich schon fragen, wieso Flocke nicht einfach Widmores U-Boot nimmt. Die Nachstellungs-Nummer bedeutet wohl auch, dass unser Frank als Pilot nicht ganz irrelevant werden dürfte (bis jetzt dachte ich ernsthaft, MIB wird das Ding mit Gedankenkraft fliegen können).
Und möglicherweise, vielleicht und unter Umständen, haben wir mit dieser Nachstellungs-Nummer auch eine Antwort darauf erhalten, wer die Ajira-Redshirts abgemetzelt hat. Denn, um die Ex-Others an Bord bringen zu können, müssen erstmal einige Sitzplatz-Reservierungen der Ajira-Leute gecancelled werden, oder? Eine „Nachstellung“ wäre schließlich ziemlich sinnlos, wenn in der „nachgestellten“ Maschine doppelt so viele Leute sitzen würden. Und da Locke erst kürzlich noch so bedeutungsschwanger gesagt hat, dass es im Flugzeug ausreichend Platz für alle gäbe, ist er im Augenblick der einzige Verdächtige für die Ermordung der Redshirts. Trotz allem wüsste ich nicht mal im Ansatz, WIE (und wann) er das gemacht haben soll – auf der anderen Seite jedoch: wir wissen eigentlich so gut wie nichts über MIBs Fähigkeiten.



DES ILLUSIONIERT
Oh Shit. Mir ist in der letzten (verwirrenden) Folge überhaupt nicht aufgefallen, dass Desmond ein weinrotes Hemd trägt... ROT!!! Ich hoffe nicht, dass das ein böses Omen ist für Desmonds Brunnen-Tauchen am Ende der Folge... mehr zu Desmonds Well-Dive später.
An dieser Stelle muss ich mal kurz loswerden: Zombie-Sayid ist unfassbar creepy!!! Hut ab an Naveen Andrews. Seine monotone, dumpfe Stimme ist unheimlicher als jede Zombie-Version, die ich je irgendwo gesehen habe.

Aber zurück zu Desmond. Locke war auffallend interessiert daran, zu erfahren, was es mit Desmond und den Magnet-Annomalien auf sich hat. Zuerst fragt Locke ganz spezifisch nach, ob Des sich denn sicher sei, dass es Magnetismus war, der auf ihn eingewirkt habe. Kurz darauf will Locke wissen, wie lange genau Desmond in der Swan-Station verbracht hat. Und letztlich führt er ihn sogar zu einer Magnet-Quelle hin. Für mich schreit das ganze förmlich heraus: richtig eingesetzte Magnet-Kräfte und MIB sind nicht die besten Freunde – und es ist vielleicht tatsächlich der einzige Weg, MIB aufzuhalten (oder gar zu zerstören). Ist es demnach nicht aber blöd, dass er Desmond direkt zu einer Magnet-Quelle hingeführt hat? Auf die Frage gehe ich später ein.



OH BOY!
Im Dschungel sehen wir den kleinen Jungen wieder, den wir bereits in „The Substitute“ gesehen haben. Und es ist interessant, dass nicht nur die Kandidaten den Jungen sehen können, sondern auch Desmond. Wobei es nicht zweifellos klar ist, ob damit der selbe Junge dargestellt werden soll, denn seine Haare wirken dunkler als bei seiner ersten Erscheinung. Aus diesem Grund spekulieren Einige, dass wir in „The Substitute“ Little-Jacob gesehen haben, jetzt aber BIB (Boy in Black). Ich halte davon aber nichts und sage: beide Male war es Little Jacob. Denn unabhängig von der Logik-Frage (wie jemand, der (irgendwie) nicht tot ist, als Vision auftauchen kann) – vor allem jedoch ist die Reaktion von MIB auf beide Visionen exakt gleich abweisend. Und selbst das Personifizierte Böse wäre ja wohl nicht abweisend gegen sich selbst, oder?
Was sagt uns aber das verschmitzte Grinsen des Bengels? Meine erste Intuition war, dass Jacob Desmond angrinst, da dieser eines seiner Asse im Ärmel ist, die von MIB leichtfertig unterschätzt werden. So wie Kate als geheime Kandidatin von Jacob ein uneinschätzbarer Faktor ist, genauso sind die Magneto-Fähigkeiten von Desmond unkalkulierbar. Ich vermute, Jacob grinst, weil er sieht, wie MIB genau in die von ihm gestellten Fallen läuft, die er bei einem geringfügig anderen Vorgehen jedoch komplett umschiffen könnte.
Wobei mir gerade aber auffällt, dass der kleine Junge in exakt dem Moment auftaucht, als Desmond und MIB sich über den Willen der Insel unterhalten. Ob der kleine Junge womöglich also vielleicht gar nichts mit Jacob zu tun hat – sondern im Endeffekt eine Personifizierung der Insel darstellt? Da ich vom Insel-Willen nichts halte, setze ich mein Geld jedoch lieber darauf, dass es Jacob ist.



R-E-S-P-E-C-T, FIND OUT WHAT IT MEANS TO ME...
Wenn es in dieser Folge einen Satz gibt, mit dem eine ganze Menge über MIB preisgegeben wurde, dann ist es dieser: „Why aren’t you afraid?“
In gewisser Weise ist DAS doch das Wesen von MIB. Ihm geht es darum, Angst zu verbreiten. Oder besser gesagt: Respekt. Diese Manie scheint ihren Ursprung zu haben in den Mommy Issues, die er Kate gegenüber erwähnt und an denen er offensichtlich schon mehrere Jahrhunderte zu knabbern hat. Vielleicht wurde MIB sogar überhaupt nicht in die Rolle des Rauchmonsters gezwungen – vielleicht war das eine Form, die er sich selber gegeben hat, um sich endlich den Respekt Anderer zu verschaffen, den er sich vorher in Gestalt eines Menschen möglicherweise nicht verschaffen konnte.

Wie sehr es MIB wichtig ist, respektiert zu werden, zeigt seine Reaktion auf Desmonds Antwort „What’s the point in being afraid?“, eine Frage mit der das komplette Wesen vom Rauchmonster per se in Frage gestellt wurde. Die Reaktion von MIB folgt prompt: in einer Kurzschlussreaktion schmeißt er Desmond in den Brunnen. Ich bin überzeugt davon, dass es tatsächlich eine Kurzschlussreaktion war – sprich, dass MIB Desmond nicht zum Brunnen geführt hat, in der Absicht, ihn dort hineinzuschmeißen. Er wollte Desmond ja davon überzeugen, dass er der Vertrauenswürdige sei, während Widmore ein falsches Spiel treibt – deswegen hat er ihn ja zum Brunnen mitgenommen, um Widmores vermeintlich fehlgeleitete Interessen zu demonstrieren. Erst die Tatsache, dass Desmond ihm keinen Respekt und keine Angst entgegengebracht hat, hat MIB zu seinem kleinen Ausraster bewogen.

Wir haben bei Lost bereits dreimal gesehen, dass Leute MIB keinen Respekt entgegengebracht haben. Der erste war Locke selbst in „Walkabout“ - die Reaktion: in „Exodus“ versucht MIB, Locke in eine Höhle zu ziehen und vermutlich zu töten. Der zweite war Mr Eko – die Reaktion: Eko wurde gekillt. Der dritte war in gewisser Weise Sawyer – und ich weiß, dass MIB ihm am Liebsten einmal quer über die Insel schmeißen möchte – nur dummerweise kann er das nicht, denn Sawyer ist ein Kandidat. Und tötet er einen Kandidaten, wars das mit seinen schönen Fluchtplänen. Technisch gesehen haben wir sogar bei einer vierten Person gesehen, dass diese MIB keinen Respekt entgegengebracht hat: Jacob. Und was MIB von Jacob hielt, das wissen wir ja.

Achtet auch darauf, wie häufig MIB den Leuten die Hand ausstreckt. Aber keiner hat nach MIBs Hand gegriffen. Sun ist sogar weggerannt. Einer jedoch hat nach seiner Hand gegriffen: Desmond. Und das, obwohl er ganz genau wusste, dass Locke nicht Locke ist – so deutlich wie er zögert, bevor Desmond sagt „You’re John Locke“ und so sehr, wie er später scheinheilig Locke fragt „do you know better“, ob die Insel etwas mit ihm vorhabe – letztlich auch Desmonds Bemerkung an Locke „You’ve read my mind.“ Es ist eindeutig, dass Desmond weiß, wer oder was John Locke ist. Ob er es von Widmore weiß oder durch seine ominöse Erleuchtung, ist mir aber noch nicht ganz klar.

Diese Szene gibt vielleicht noch etwas Wichtiges her: nämlich die Art und Weise, wie detailliert MIB Desmond erklärt hat, wie der Brunnen gebaut wurde, dass dieser „sehr alt“ sei, und dass die Suchenden nach keinen Antworten gefunden haben – das alles klingt für mich danach, als wäre MIB aus eben jener Zeit. Verdammt, vielleicht war er sogar einer der Leute, die mit bloßen Händen an eben jenem Brunnen gearbeitet haben.



WELL DONE
Zunächstmal vorweg: Nein, der Brunnen, in den Desmond hineingeflogen ist, ist NICHT der Brunnen vom Frozen Donkey Wheel. Dieses befand sich nicht nur in einer anderen Location, sondern hatte vor allem kein Wasser auf dem Grund. Dass sich im Desmond-Brunnen jedoch Wasser befindet, kann man deutlich hören, als Locke die Fackel hineinwirft. Und wenn Locke einen Sturz in einen tiefen Brunnen ohne Wasser überlebt, dann wird Desmond einen Sturz in einen tiefen Brunnen mit Wasser erst recht überleben. Zumal uns immer wieder gesagt wurde, dass die Insel noch nicht fertig mit ihm sei. Ich glaube kaum, dass mit „nicht fertig“ gemeint war, ihn einfach kurz wieder zur Insel zu holen, kurz mit Magnetwellen beschießen und dann killen. Von daher bin ich zu 100 % davon überzeugt, dass Desmond nicht tot ist. Dummerweise hilft ihm das momentan recht wenig, angesichts der isolierten Position seines Gefängnisses.

Aber: obwohl der Desmond-Brunnen nicht der FDW-Brunnen ist, hat diese Folge einen massiven Logikfehler, was den FDW-Brunnen angeht. Denn MIB sagt, dass diese zahlreichen Brunnen (unter ihnen also wohl auch der FDW-Brunnen) gegraben wurden, da sich unter ihnen magnetische Annomalien befinden, die die Kompassnadeln haben ausschlagen lassen. Das Problem ist Folgendes: Kompasse gibt es frühestens seit dem 2. Jahrhundert n.Chr. In der Kammer vom Frozen Donkey Wheel jedoch haben wir Hieroglyphen gesehen, die nur bis ins 7. Jahrhundert v.Chr. verwendet worden sind. Damn you, Continuity Errors...



AND THE WINNER IS...
Ich habe es schon in Staffel 5 gesagt, dass ich der Meinung bin, dass Hurley eine entscheidende Rolle zuteil kommen wird. Als dann die Sache mit den Kandidaten aufkam, hab ich gehofft, dass er es wird, der Rennen für sich entscheiden wird. Und nach einigen Hints in dieser Folge sieht es tatsächlich danach aus – achtet darauf, was über Hurley gesagt wird in dieser Folge: „Man of the year“, „beacon of light for all who crossed his path“, „people are listening to you“. Es ist Hurley, durch den Jacob spricht. Es ist Hurley, der einen friedvollen Weg sucht – ohne Explosionen (vgl. „they destroy, they corrupt“). Und es war Hurley, der zuerst vom Team Jacob mit MIB in Kontakt getreten ist – er ist der De-facto-Anführer der Jacob-Leute. Und der Anführer der Jacob-Leute ist doch prädestiniert dazu, noch einen weiteren Schritt zu gehen – und zum Nachfolger Jacobs zu werden. Trotz all dieser Punkte lebt die Furcht weiter, dass ausgerechnet Mr Jackface der Auserwählte sein wird.



STALKABOUT
Desmond ist im Loop. Kein Anderer in der alternativen Zeit (Eloise mal außen vor gelassen), weiß soviel über die vorhergegangene Timeline wie unser Scotty. Bewaffnet mit Oceanic-Manifest macht er sich also auf den Weg, den Losties einen Push zu geben – mal im übertragenen Sinn wie bei Hurley, mal im wahrsten Sinne des Wortes – wie bei Locke.
Alle anderen Losties haben bestenfalls kleine Erinnerungsfetzen, die sie nicht wirklich einordnen können. Desmond jedoch scheint ALLES zu wissen. Achtet darauf, dass Desmond bei Mr Cluck’s die Nummer 42 hat, während Hurley die 38 hat – Desmond ist im Besitz vorherigen Wissens, Hurley jedoch steht (noch) außerhalb. Mit seinem grenzenlosen Wissen ist er natürlich auch ein heißer Anwärter auf den Thron Jacobs. Da er aber auf keiner der beiden Kandidaten-Listen steht, halte ich das für ausgeschlossen.
Mir ist nicht ganz klar, woher Desmond weiß, welche Methode er bei welchem Lostie anzuwenden hat, um den erwünschten Effekt zu erzielen. Mir ist auch nicht klar, was überhaupt der gewünschte Effekt für ihn ist.
Sehr mysteriös ist auch die Tatsache, dass sich die Losties unter komplett unterschiedlichen Umständen an ihre vorherigen Leben erinnern. Für Charlie war es eine Nahtod-Erfahrung. Desmond brauchte Magnet-Strahlen. Hurley brauchte einen Kuss. All diese Dinge haben einen gewissen Bezug zu den Insel-Erfahrungen jener Losties. Es wäre also nicht zu weit hergolt, zu vermuten, dass Desmond Locke deshalb über den Haufen gefahren hat, um ihm eine Unfall-Situation zu geben – jene Art von Situationen, die ja im originalen Leben von Locke omnipräsent gewesen sind. Zugegeben – die Erinnerungs-Auslöser von Libby (über den Fernseher) und Daniel (durch einen Museumsbesuch) passen nicht so richtig ins Konzept. Aber wie wir bei den Whispers gesehen haben: Theorien müssen nicht wasserdicht sein, um bei Lost als Antwort durchzugehen ;)

Natürlich kann man hier auch sagen, dass Desmond mit der Anfahr-Aktion von Locke sich an MIB erinnert und nicht an John Locke – und dementsprechend für das pure Böse hält. Was in meinen Augen dagegen spricht, sind Desmonds Abschiedsworte an Hurley: „It was nice bumping into you“ - bei Hurley war das „bumping“ im übertragenen Sinn, bei Locke im wortwörtlichen Sinn. Und da er Hurley bei seinem „Bump“ geholfen hat, sich zu erinnern, gehe ich davon aus, dass auch das Anfahren von Locke lediglich dazu dient, ihm zu einem Erinnerungsmoment zu verhelfen.



A TALE OF TWO REALITIES – DAS FURIOSE COMEBACK
Willkommen zu meiner Sideflash-Theorie der Woche. So sehr ich auch alle Theorien vor und zurückdrehe, ich komme immer wieder zu einer Version meiner Theorie „A Tale of Two Realities“ zurück, die ich in „LA_X“ aufgestellt habe. Zwar mit leichten Variationen, aber im Kern doch dieselbe gute alte Theorie. In einem Satz erklärt: die Losties „wandern“ nach ihrem Tod auf der Insel in die „alternative Timeline“.

Anfangs hatte diese Theorie noch das Element Jacobs Touch in sich, aber ich denke, mittlerweile kann man diesen Faktor außen vor lassen.

Ich weiß zwar nicht genau, wie diese Timeline entsteht (ich habe aber eine Idee – die ist aber momentan noch unreif... die poste ich dann im nächsten Recap), aber wir haben in dieser Folge einige Hints darauf erhalten, dass es wirklich der Tod ist, der die Schnittstelle zwischen „originaler Zeit“ und „alternativer Zeit“ darstellt.
Hint Nr. 1: Hurleys Satz „Dead people are more reliable than alive ones“ (in der alternativen Zeit kam es ZUERST bei Leuten zu „Erinnerungen“, die auf der Insel bereits tot waren: Charlie, Daniel, Libby...).
Hint Nr. 2: Doctor Brooks sagte über Libby: „She just wandered off“ - darauf Hurley: „Wandered off from where?“ - zum Beispiel aus einer anderen Zeit. ;)
Hint Nr. 3: Hurley ist auf der Insel nicht in der Lage, die tote Libby zu sehen, da diese nicht für ihre Taten büßen müsse. Diesen Fakt müsste Michael kennen. Trotzdem sagt er Hurley: „If you ever do see Libby again, tell her I’m really sorry.“ Entweder bezog sich Michael hiermit also auf den Himmel oder auf die Sideflash-Welt. Ich tendiere zur zweiten Option, denn:
Hint Nr. 4: Michael ist STUCK on the island. Oder wie er es sagt: „we are the ones who can’t move on“. Move on – weiterbewegen in eine andere Realität? Es ist ein beeindruckender Zufall, dass dieser Satz von Jemandem kam, der in der alternativen Zeit auffällig abwesend ist. Als wäre er nicht in der Lage gewesen, sich in die alternative Zeit weiterzubewegen.
Hint Nr. 5: Pierre Chang sagt in seiner Rede: „It wasn’t the end, it was the beginning“. In der Rede ging es zwar um finanziellen Erfolg – bezieht man den Satz jedoch ausschließlich auf finanziellen Erfolg, steht dieser Satz ohne wirkliche Verbindung zu den Sätzen, die er vorher und nachher sagt. Dieser Satz sticht eindeutig hervor – Captain Subtext brüllt uns hiermit förmlich entgegen: „DEATH wasn’t the end, it was the beginning.“ Das passt auch zur Tatsache, dass die Gala, in der Hurleys Leben geehrt wird, anfangs eher wirkt wie ein Nachruf.

Ich will aber auch nicht verschweigen, dass Michael, der in dieser Folge gleich zwei Mal eindringlich vor dem Tod gewarnt hat, ein kleiner Dämpfer für diese so hübsch zusammengestellten Hints ist.



DID YOU NOTICE?
  • In der Sideflash-Welt scheint der Spitzname „Hurley“ unbekannt zu sein. Er wird immer nur als Hugo bezeichnet
  • Die Sideflash-Welt scheint bizarrer zu sein, als ich dachte, wenn Hurley als Gutmensch-Multimillionär einfach keine Frau findet...
  • Im Video der Eröffnungsrede sehen wir Mr Cluck’s Filialen vor den Pyramiden in Gizeh – sowie an den anderen Lost-relevanten Orten Paris und Japan
  • Hurley bekommt einen Preis, der die Form eines Dinosauriers trägt. In Staffel 1 war er der Meinung, dass das Monster ein Dinosaurier sei
  • Dr Brooks war in Staffel 2 als Hurleys Psychiater zu sehen, der Hurleys Realitätsverlust (Dave) heilen wollte
  • Auf der Insel hatte Hurley in Staffel 2 die Decken für das Picknick vergessen, weshalb sie überhaupt erst von Michael getötet wurde. In der Sideflash-Welt hat er glücklicherweise an die Decken gedacht
  • Im Santa Rosa Mental Health Institute sehen wir wieder das Vier Gewinnt-Spiel, an dem Lenny so gern gespielt hatte – derjenige, von dem Hurley überhaupt erst die Zahlen erhalten hat
  • Pierre Chang scheint 2004 in der ALT-Zeit verwirrenderweise so alt zu sein wie 1977 in der originalen Zeit
  • Das Buch von Ilana ist „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ von Dostoyevsky

DEATH WATCH „THE LAST RECRUIT“
Damn it, Ilana hab ich letzte Woche nur als „leicht gefährdet“ vermerkt. Aber jetzt sind Konflikte angesagt – deshalb ist mein Death Watch so vollgepackt wie schon lange nicht mehr
Stark gefährdet – Zoe, Seamus, Cindy,
Leicht gefährdet – Miles, Ben, Richard, Claire, Kate, Desmond

FAZIT
Everybody Loves This Episode – eine ganze Reihe von WTF-Momenten; eine Sideflash-Welt, die allmählich beginnt, logisch zu werden und endlich eine sich abzeichnende Finalstimmung. Eine der ganz großen Folgen dieser Staffel.