Mittwoch, 28. Juli 2010

1/07 - The Moth (Ivan)

Alright then, Brother!

Die siebente Folge heisst „The Moth“ und beginnt gleich mit zwei öden Erzählsträngen: Dem schier unendlichen Versuch von Charlies Drogenentzug und der noch unendlicher scheinenden Dreiecksbeziehung Jacky-Katy-Jamesy. Für einmal statt einer Einleitung zur Folge eine Meinungsbemerkung: Beide Erzählstränge sind soooooo öde, besonders im längeren Verlauf. Die Sache mit Charlie war in der ersten Staffel ja ok und machte durchaus Sinn. Aber dass man dann das Ganze nochmals aufgreifen musste, war dann doch unnötig. Noch schlimmer aber die Dreiecksbeziehung, das war doch mit der Zeit echt nervtötend. Auch hier gestatte ich dem Anfang dieses Erzählstranges einen kleinen Sinn, konnte man so doch die Unterschiedlichkeit bzw. den Persönlichkeitskampf der beiden Hauptdarsteller dadurch ein wenig aufheizen. Diese ganze Sache hörte dann aber bis zur sechsten und letzten Staffel nicht auf und ich glaube diese Geschichte war ein weiterer wichtiger Grund, weshalb ich Kate dermassen nicht ausstehen konnte. FeministInnen mögen vielleicht aufschreien, dass das jetzt gemein sei, nur die Frau zu hassen für eine Dreiecksbeziehung, während man die Männer „cool“ findet – aber sorry, Kate stellt sich in dieser ganzen Geschichte doch am dämlichsten an. Zudem mochte ich auch Jack ab etwa dieser Folge nicht mehr (eigentlich fing es schon mit der ganzen „wir-ziehen-in-die-Höhle-Sache“ an), was sich erst in der 6. Staffel ändern sollte, als Jack endlich zum Man of Faith wurde… Ach, und es hat auch nichts damit zu tun, dass ich ein verkorkster Typ bin mit der Meinung, in eine Mystery-Serie gehöre nur Action und Mysteriöses, denn solche Erzählstränge (z.B. Hurley&Libby, Sayid&Blondie oder Desmondo&Penny) haben mir durchaus gefallen – diese Dreiecksbeziehung hatte teilweise aber echt abgrundtiefes Telenovela-Niveau, das wohl nur noch von Suns Sprachverlust und den Widmorons als speziell dumme Spezies über- bzw. unterboten wurde. Aber genug gewettert, zurück zur eigentlichen Folge…

-Locke zeigt in dieser Folge erstmals seine dunkle Seite, indem er Charlie als Köder für seine Wildschweinjagd benutzt. Dieses Verhalten wird später ja auch dazu führen, dass Boone stirbt, und wenn ich mich recht erinnere, hat dieser tödliche Unfall Locke auch nicht gross aus der Bahn geworfen, zu wichtig war ihm „the Hatch“. Später dann noch einmal, als er Sayid niederknüppelt, beim Versuch, das Signal zu orten. Noch weiss das der Zuschauer zwar noch nicht, und wir hatten zu diesem Zeitpunkt ein weiteres Rätsel, da man einfach nicht wusste, wer wohl dafür verantwortlich war…

-„Wir müssten eigentlich tot sein“, sagt Sayid und stärkte damit weiter das Lager derjenigen, die die Theorie aufstellten, dass alle auf der Insel beim Absturz gestorben seien. Im Nachhinein finde ich Sayids Überlegungen sehr interessant, denn irgendwie scheint das Überleben eines solchen Absturzes ja wirklich unrealistisch (man stelle sich einen aus dem Flugzeug herausgeschleuderten und auf einem Bambusfeld landenden Jack vor…). Irgendetwas muss die Losties also vom Tode bewahrt haben, was nichts anderes als die Insel bzw. Jacob selbst gewesen sein kann. So wie Jacob es einrichtete, dass die Schiffe nicht vor der Insel untergingen, sondern an ihr strandeten, so liess Jacob das Flugzeug so abstürzen, dass möglichst viele überlebten. Wiederum frage ich mich dann, weshalb man als Absturzursache neben Jacob auch gleich noch den Vorfall in „the Hatch“ einbauen musste, aber das führt wieder zu weit weg von der Folge. Zum „Hatch“ werden früh genug viele Gedankengänge kommen, denn vieles scheint mir dort noch ungeklärt…

-Als Charlie bei Locke am Feuer steht und die umherfliegende Motte betrachtet, schaut Locke ebenfalls der Motte nach und hat dann wieder diesen Gesichtsausdruck, der ausdrückt, als ob er mehr von der Insel verstünde, als alle anderen. Ähnlich wie Samuel scheint Locke einfach zu wissen, was wie funktioniert und das sieht man auch in seinem Gesichtsausdruck.

Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:
-Lockes Aussage Charlie gegenüber scheint mir im Hinblick auf die letzte Staffel doch interessant: Locke ist es wichtig, dass Charlie selber die Wahl hat, mit den Drogen aufzuhören. Die Alternative wäre der Zwang, wenn keine mehr da wären. Ähnlich ist es mit Jacob und den übriggebliebenen Candidates: Ihm ist es wichtig, dass es freiwillig geschieht, da es dann einfacher ist, die Pflicht zu erfüllen.


Fazit:
Eine mittelgute Folge, die zwar zwei mühsame Erzählstränge eingeleitet hat, dafür aber mit einem neuen Rätsel punkten konnte. Zudem ist die Metapher rund um die Motte und die danach parallele Befreiung von Charlie und Jack schön gewählt und auch durchgeführt.