Letzte Gedanken zu „Walkabout“ (Samir)
Der Tod ist allgegenwärtig in dieser ersten Locke-Folge – die toten Passagiere von 815 und deren Bestattung, Gespräche über Walts tote Mutter, das erste Auftauchen vom toten Christian und nicht zuletzt der selbst totgeglaubte Locke. Ob es nun alles von Anfang an geplant war oder nicht, die Autoren haben den Charakter Locke von Anfang an an die Übergänge von Leben und Tod gestellt – eine Rolle, die er vor allem nach seinem Tod in der Manifestation des Monsters bis zum Äußersten ausreizen wird.
Auch die besondere Beziehung zum Monster wird bereits in dieser Folge angerissen – mit den Geräuschen vom Monster, die Lockes Rechengerät verursacht, über seine ominöse Begegnung mit dem Kettenraucher und schließlich der Erscheinung Christians (Smokey), der Jack nachrennt, nur um dann auf Locke zu stoßen.
„Destiny“ ist zum ersten Mal in dieser Folge zu hören und in dieser Folge spielen die Autoren auch zum ersten Mal (von vielen Malen) mit unseren eigenen Erwartungen und vorschnellen Urteilen, nur um uns dann in einen schockierenden WTF-Moment zu führen. In dieser Folge sehen wir in Locke von der ersten Minute einen Army-Schrägstrich-Jäger-Stereotypen, nur um dann am Ende der Folge zu erfahren, dass er eine gepeinigte Seele ist, der sowohl mental als auch physisch gehandicapped war. Gegensätze werden hier groß geschrieben: Nachdem in der letzten Folge der Arzt den ersten Toten zu verantworten hat (Edward Mars), ist nun der Krüppel der große Jäger. Ein Trend, der sich bis zum Ende von Lost kontinuierlich fortsetzen wird.
Und der Satz „Patience is the hallmark of a leader“ ist der vielleicht interessanteste Satz der ersten Hälfte der Staffel, verrät er uns doch so viel über die Geduld, die Ben aufbringen musste, um ein Teil der Others zu werden („you need to be very patient“) oder die Geduld, die sowohl Jacob als auch Samuel an den Tag legen mussten, nachdem sie ihre gottgleichen Rollen eingenommen haben.
Kaum eine Folge der ersten Staffel gibt so viel her wie diese. Und selbst im x-ten Rewatch ist diese Folge immer noch einer meiner absoluten Favoriten. Lost at its best.
Der Tod ist allgegenwärtig in dieser ersten Locke-Folge – die toten Passagiere von 815 und deren Bestattung, Gespräche über Walts tote Mutter, das erste Auftauchen vom toten Christian und nicht zuletzt der selbst totgeglaubte Locke. Ob es nun alles von Anfang an geplant war oder nicht, die Autoren haben den Charakter Locke von Anfang an an die Übergänge von Leben und Tod gestellt – eine Rolle, die er vor allem nach seinem Tod in der Manifestation des Monsters bis zum Äußersten ausreizen wird.
Auch die besondere Beziehung zum Monster wird bereits in dieser Folge angerissen – mit den Geräuschen vom Monster, die Lockes Rechengerät verursacht, über seine ominöse Begegnung mit dem Kettenraucher und schließlich der Erscheinung Christians (Smokey), der Jack nachrennt, nur um dann auf Locke zu stoßen.
„Destiny“ ist zum ersten Mal in dieser Folge zu hören und in dieser Folge spielen die Autoren auch zum ersten Mal (von vielen Malen) mit unseren eigenen Erwartungen und vorschnellen Urteilen, nur um uns dann in einen schockierenden WTF-Moment zu führen. In dieser Folge sehen wir in Locke von der ersten Minute einen Army-Schrägstrich-Jäger-Stereotypen, nur um dann am Ende der Folge zu erfahren, dass er eine gepeinigte Seele ist, der sowohl mental als auch physisch gehandicapped war. Gegensätze werden hier groß geschrieben: Nachdem in der letzten Folge der Arzt den ersten Toten zu verantworten hat (Edward Mars), ist nun der Krüppel der große Jäger. Ein Trend, der sich bis zum Ende von Lost kontinuierlich fortsetzen wird.
Und der Satz „Patience is the hallmark of a leader“ ist der vielleicht interessanteste Satz der ersten Hälfte der Staffel, verrät er uns doch so viel über die Geduld, die Ben aufbringen musste, um ein Teil der Others zu werden („you need to be very patient“) oder die Geduld, die sowohl Jacob als auch Samuel an den Tag legen mussten, nachdem sie ihre gottgleichen Rollen eingenommen haben.
Kaum eine Folge der ersten Staffel gibt so viel her wie diese. Und selbst im x-ten Rewatch ist diese Folge immer noch einer meiner absoluten Favoriten. Lost at its best.
PARALLELEN ZU STAFFEL 6
Überraschenderweise keine
Überraschenderweise keine
UNVERGESSLICHE MOMENTE
- Lockes Begegnung mit dem Monster
- Das gesamte letzte Flashback im Walkabout-Büro mit dem darauffolgenden Schnitt zur Wiederauferstehung von Locke
Q & A
Hier versuche ich (nach meiner Interpretation) die verbliebenen offenen Fragen der Folge für mich zufriedenstellend zu klären.
→ Warum konnte Locke nach dem Flugzeug-Absturz wieder laufen?
Die Heilungskapazität der Insel alleine dafür verantwortlich zu machen, wäre vielleicht etwas zu einfach, denn, wie Richard später erwähnte: jemandem im Rollstuhl wieder zum Laufen zu bringen, passiert selbst auf der Insel nicht alle Tage. Weshalb ist es also Locke passiert? Weil er ein Kandidat war? Oder weil er special war? Und inwiefern war er denn überhaupt special? War womöglich er es, in den Jacob anfangs seine größte Hoffnung gesetzt hat, ihn als Inselhäuptling abzulösen? Oder war er etwas profaner betrachtet einfach nur als der neue Anführer der Others vorgesehen? Hmmm... soviel zum Thema, dass ich hier versuche, Antworten auf Fragen zu geben...
→ Was ist mit Locke bei seiner Begegnung mit dem Monster passiert?
Ist überhaupt etwas mit ihm passiert? Meiner Meinung nach ja. War er vorher nur ein unfassbar passiver Teil der Gruppe, der mit niemandem kommunizieren konnte (siehe die Szene mit Charlie in der Vorfolge, das emotionslose Gespräch mit Walt etc.), wird er nach seiner Begegnung mit Smokey zum Meister der Kommunikation, der scheinbar alles über die anderen Losties wusste und sich genau darüber im Klaren war, wie er zu ihnen vordringen konnte.
Ich sage nicht, dass Smokey Locke hier in irgendeiner Form übernommen hat, aber ich bin der Meinung, dass Locke in der nächsten Zeit seine Informationen über die Mit-Losties in Form von Träumen empfangen hat, die wohl von Smokey initiiert worden sind – einen dieser Träume werden wir später in „Deus Ex Machina“ bildhaft sehen. Natürlich kann man auch argumentieren, dass es die Insel war, die ihm diese Informationen/Träume hat zukommen lassen, aber ich versuche, wo es nur geht, davon wegzukommen, dass die Insel ein eigenes Bewusstsein haben könnte.
→ Was hat Locke bei seiner Begegnung mit dem Monster gesehen?
Seiner späteren Darstellung nach hat er ein helles Licht gesehen. Ich habe in Recaps zur 6. Staffel ja bereits argumentiert, dass Smokey ein Teil des Lichts in sich getragen haben könnte, nachdem er im gelben Urinbecken der Insel zum Rauchmonster geworden ist. Damit könnte ziemlich gut erklärt werden, wieso er (als teilweise Quelle des Lichts) nicht die Insel verlassen durfte und weshalb er seine übermenschlichen Kräfte verloren hat, nachdem Desmond den Stöpsel gezogen hatte. Unter diesem Aspekt betrachtet, wäre es demnach durchaus denkbar, dass Locke hier zwar das Rauchmonster gesehen hat, aber durch seinen „geöffneten Geist“ als Einziger in der Lage gewesen ist, das Licht zu erblicken, dass in seinem Inneren erstrahlte.
→ Wieso tauchte das Monster (Christian) am Strand auf?
Smokey wollte auch an der Bestattungszeremonie der Losties teilnehmen... Nein, ernsthaft – ich weiß es nicht. Es macht keinen Sinn, diese Vision von Christian mit Smokey in einen Topf zu werfen. Die Visionen von Christian sind sowieso einer der ganz großen Stolpersteine, wenn man versucht, die gesamte Lost-Story plausibel zu einem Ganzen zusammenzufügen. Dabei ist die Erscheinung in dieser Folge keine Ausnahme.
Hier versuche ich (nach meiner Interpretation) die verbliebenen offenen Fragen der Folge für mich zufriedenstellend zu klären.
→ Warum konnte Locke nach dem Flugzeug-Absturz wieder laufen?
Die Heilungskapazität der Insel alleine dafür verantwortlich zu machen, wäre vielleicht etwas zu einfach, denn, wie Richard später erwähnte: jemandem im Rollstuhl wieder zum Laufen zu bringen, passiert selbst auf der Insel nicht alle Tage. Weshalb ist es also Locke passiert? Weil er ein Kandidat war? Oder weil er special war? Und inwiefern war er denn überhaupt special? War womöglich er es, in den Jacob anfangs seine größte Hoffnung gesetzt hat, ihn als Inselhäuptling abzulösen? Oder war er etwas profaner betrachtet einfach nur als der neue Anführer der Others vorgesehen? Hmmm... soviel zum Thema, dass ich hier versuche, Antworten auf Fragen zu geben...
→ Was ist mit Locke bei seiner Begegnung mit dem Monster passiert?
Ist überhaupt etwas mit ihm passiert? Meiner Meinung nach ja. War er vorher nur ein unfassbar passiver Teil der Gruppe, der mit niemandem kommunizieren konnte (siehe die Szene mit Charlie in der Vorfolge, das emotionslose Gespräch mit Walt etc.), wird er nach seiner Begegnung mit Smokey zum Meister der Kommunikation, der scheinbar alles über die anderen Losties wusste und sich genau darüber im Klaren war, wie er zu ihnen vordringen konnte.
Ich sage nicht, dass Smokey Locke hier in irgendeiner Form übernommen hat, aber ich bin der Meinung, dass Locke in der nächsten Zeit seine Informationen über die Mit-Losties in Form von Träumen empfangen hat, die wohl von Smokey initiiert worden sind – einen dieser Träume werden wir später in „Deus Ex Machina“ bildhaft sehen. Natürlich kann man auch argumentieren, dass es die Insel war, die ihm diese Informationen/Träume hat zukommen lassen, aber ich versuche, wo es nur geht, davon wegzukommen, dass die Insel ein eigenes Bewusstsein haben könnte.
→ Was hat Locke bei seiner Begegnung mit dem Monster gesehen?
Seiner späteren Darstellung nach hat er ein helles Licht gesehen. Ich habe in Recaps zur 6. Staffel ja bereits argumentiert, dass Smokey ein Teil des Lichts in sich getragen haben könnte, nachdem er im gelben Urinbecken der Insel zum Rauchmonster geworden ist. Damit könnte ziemlich gut erklärt werden, wieso er (als teilweise Quelle des Lichts) nicht die Insel verlassen durfte und weshalb er seine übermenschlichen Kräfte verloren hat, nachdem Desmond den Stöpsel gezogen hatte. Unter diesem Aspekt betrachtet, wäre es demnach durchaus denkbar, dass Locke hier zwar das Rauchmonster gesehen hat, aber durch seinen „geöffneten Geist“ als Einziger in der Lage gewesen ist, das Licht zu erblicken, dass in seinem Inneren erstrahlte.
→ Wieso tauchte das Monster (Christian) am Strand auf?
Smokey wollte auch an der Bestattungszeremonie der Losties teilnehmen... Nein, ernsthaft – ich weiß es nicht. Es macht keinen Sinn, diese Vision von Christian mit Smokey in einen Topf zu werfen. Die Visionen von Christian sind sowieso einer der ganz großen Stolpersteine, wenn man versucht, die gesamte Lost-Story plausibel zu einem Ganzen zusammenzufügen. Dabei ist die Erscheinung in dieser Folge keine Ausnahme.
RECAP RELOADED
→ Ich hatte die Theorie, dass möglicherweise Jacob UND Samuel in der Form von Christian auf der Insel umherstreifen.
Es wäre wesentlich plausibler gewesen, als die Antwort, dass es NUR Samuel gewesen sein soll. Die Prods hätten mir einen Job als Lost-Autor geben sollen, verdammt nochmal...
→ Ich hatte die Theorie, dass möglicherweise Jacob UND Samuel in der Form von Christian auf der Insel umherstreifen.
Es wäre wesentlich plausibler gewesen, als die Antwort, dass es NUR Samuel gewesen sein soll. Die Prods hätten mir einen Job als Lost-Autor geben sollen, verdammt nochmal...
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