Freitag, 29. Oktober 2010

2/06 - Abandoned (ReWatch - Ivan)

Alright then, Brother!

Previously on Lost: Der Vorspann zeigt nochmals die Szenen rund um Boones Tod. Das lässt natürlich gleich hoffen, dass ‚Abandoned‘ eine bessere Folge sein wird, als die letzte Folge, die doch ziemlich uninteressant war.

-Whoa, an diese Schockerszene konnte ich mich gar nicht mehr erinnern: Da gucke ich doch nichtsahnend der halbnackten Shannon zu, wie sie glücklich zum Zelt starrt und plötzlich erscheint Walt und spricht wieder unverständliche Sachen. Dabei trieft er wieder von Wasser, wie bei der ersten Folge der zweiten Staffel.
-Lockes Hilfe, das Baby zu beruhigen ist zwar ziemlich erfolgreich, aber auch schräg. Eigentlich hat Locke ja mit seiner Bestimmung, also der Hatch, genug zu tun. Auch dass Locke sich mit dem Wickeln der Babys auskennt, scheint mir irgendwie schleierhaft. Neben den Doch damit wird nun der mühsame Erzählstrang rund um Charlies erneuten Ausbruch der Sucht eingeleitet.
-„What happened to you people?“ Die Frage, die uns wohl alle interessiert, liefert eine erste Antwort zu den Geschehnissen rund um die Tailies. Ana zufolge wurden in der ersten Nacht drei Leute entführt und zwei Wochen später nochmals 9, macht also 12.
-Shannons Verhalten in dieser Folge ist wohl ihre beste Aktion der gesamten Serie. Auch wenn es schliesslich dazu führt, dass sie erschossen wird.
-Whoa, und wieder einmal die Flüsterstimmen, und das gleich nachdem Cindy entführt wurde. Das mysteriöse Verschwinden von Cindy (ohne jeglichen Laut etc.) ist auch irgendwie komisch. Später haben sich die Others nie mehr so verhalten. Aber das habe ich bereits im letzten Recap behandelt: Entweder hatten die Prods ursprünglich eine andere Vorstellung von den Others, oder sie habe es hier einfach ein wenig übertrieben, um die Others ja geheimnisvoll darzustellen.
-Was für eine geile Szene, in welcher es zuerst sehr emotional zu und her geht und danach sowohl Shannon als auch Sayid zuerst die Flüsterstimmen hören und danach Walt sehen. Walt versucht unmissverständlich etwas mitzuteilen, doch Shannon kapiert die Message nicht und rennt ihm nach, was sie direkt zur abgefeuerten Kugel von Ana-Lucia führt. Da Shannon mehrmals lautstark nach Walt geschrien hat, hätten die Tailies mit Michael und Jin merken können, dass es sich hier nicht um die geheimnisvollen keine-Spuren-machenden-und lautlos-gehenden Others handelt. Aber ok, Shannon war ohnehin nicht mehr allzu wichtig für die Serie, ihr Tod an dieser Stelle gerade effektvoll und somit auch gut eingesetzt. Sayids Killerblick kurz vor Schluss kann dann sogar einem Keamy das Blut zu gefrieren bringen…. LOST

Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:

-Nach Anas Angaben wurden 12 Tailies von den Others entführt. Als sie die Rafties mit sich nehmen sind sie noch 5 Leute (Libby, Ana-Lucia, Mr. Eko, Bernie, Cindy aus Marzahn). Macht also eine Differenz von 6 Leuten. Einige wurden wohl noch beim Überfall getötet, aber gleich 6 Leute? Irgendwie stimmt da noch nicht alles zusammen. Die nächste Folge dürfte diesbezüglich Antworten liefern.
- Die Flüsterstimmen erscheinen zwei Mal, wobei diese einmal in Verbindung mit Cindys Verschwinden aufkommen und einmal vor Walts Erscheinung. Beim zweiten Mal macht es eher noch Sinn, da Walt ja special ist und evtl. auch den Draht zu den Untoten auf der Insel hat. Dass gerade bei Cindys Verschwinden diese Flüsterstimmen erscheinen, scheint eine Art Verbindung von Others und mysteriösen Flüsterstimmen nahe zu legen, was mittlerweile ja zu verneinen ist. Auch hier bin ich der Meinung, dass den Prods anfänglich nicht ganz klar war, was genau sie jetzt mit den Flüsterstimmen anfangen wollen…


Fazit:
Die Folge ist alles in allem sicherlich besser als ‚And found‘, aber auch diese Folge ist kein Meilenstein. Dafür wartet sie mit einigen WTF-Momenten auf, durch zweifaches Erscheinen von Walt sowie zweifaches Erscheinen der Flüsterstimmen. Und nicht zu vergessen der Klasse Cliffhanger mit dem Erschiessen von Shannon und dem Todesblick des Folter-Iraki! Schwachpunkte sind die ziemlich langweiligen Flashbacks von Shannon und der mühsame Plot rund um Charlie, Locke, die Heroin-Maria, der Rabenmutter und natürlich Rübennase.

2/05 - ...and found (ReWatch - Ivan)

Alright then, Brohter!

Previously on Lost: Der Vorspann deutet darauf hin, dass wir Antworten über die Geschichte der Tailies erhalten werden, oder zumindest was mit den anderen der 23 Überlebenden passiert ist.

-Die Folge beginnt dann aber ziemlich ereignislos mit der Erkenntnis von Sun, dass sie den einen Ring verloren hat, was uns sogleich zu einem Sun’schen und Jin’schen Flashback führt, der uns aufklärt, wie die beiden sich kennengelernt haben.
-Sawyer äussert den selben Gedanken, den auch ich letzte Folge hatte, nämlich dass es sich bei den Tailies um Kannibalen handelt. Mal sehen, was die heutige Folge an Antworten bietet…
-„Because that’s where THEY come from!“ – Libby spricht hier also erstmals an, dass die Tailies auf die Others gestossen sind. Dies erklärt natürlich auch, weshalb sie die drei Rafties zuerst in ihr Gefangenenloch gesteckt haben, anscheinend war der Kontakt mit den Others nicht sehr friedlich…
-Der erste wirkliche Auftritt von Mr. Eko schlägt ein wie eine Bombe: Anstatt mit seinen Leuten zu gehen, wagt es sich mit dem für ihn fremden Jin in den Dschungel um Michael zu folgen. Dabei stossen sie auf die modernde Leiche von Goodwin, das Pendant von Ethan, wie wir einige Folgen später erfahren werden. Und es deutet sich schon an, dass Jin bereits einiges in englischer Sprache versteht.
-„I’m not LOST anymore!“ – Welch ein herrliches Zitat in dieser herrlichen Szene mit Sun und Locke. Während die Losties alle in ihr früheres Leben zurückwollen und deshalb „lost“ sind, ist Locke zufrieden mit der Situation und eben nicht mehr „lost“. Wenn auch ein kleines Detail, so ist dieser Spruch doch auch ein Plädoyer für den Originalton, denn in der deutschen Sprache wäre mir das bestimmt nicht so offensichtlich vors Auge gesprungen.
-Ziemlich gruselig ist die Szene, in welcher wir die Beine von einigen Others sehen, die anscheinend alle barfuss unterwegs sind, ihre Beine beschmiert haben und einen Teddy mit sich schleifen. Im Nachhinein ist es aber auch eine ziemlich schräge und meines Erachtens auch sinnleere Szene, da die Others später ganz anders dargestellt werden. Was also sollte bloss diese Szene?

Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:

-„Sie hinterlassen keine Spuren.“ Woher haben die Others das bloss gelernt? Schliesslich sind sie ja die einzigen auf der Insel, also ist es gar nicht nötig, keine Spuren zu hinterlassen…
-Da die Folge sonst nicht allzu viel hergibt, nochmals die Szene der Others-Beine. Ich frage mich echt, ob die Prods ursprünglich mal eine andere Idee bezüglich Others hatten. Also statt normaler Menschen irgendwie spezielle Menschen (mit bestimmten Fähigkeiten/Geheimnissen) oder eine Art indigene Bevölkerung (mit mysteriösen Fähigkeiten oder so was in der Art). Das könnte diese Szene dann irgendwie erklären, aber da die Others ja wirklich ganz normale Menschen sind (abgesehen vielleicht von den speziellen Leuten, die von Jacob hergebracht wurden, also bevor Ben die Macht des Herholens für sich beanspruchte), die sonst in normaler Kleidung herumlaufen, macht das echt keinen Sinn.

Fazit:
Eine mittelmässige, teilweise sehr langweilige Folge. Eine erste echt unnötige Nebengeschichte (nicht das letzte Mal wird Sun bei einer solchen nervigen Geschichte dabei sein) wie der Verlust des Eherings hätte man sich sparen können. Auch die Flashbacks sind nicht gerade spannend, ausser man brennt bereits seit Staffel 1 darauf zu wissen, wie sich die beiden kennengelernt haben. Einzig die Szenen rund um Mr. Eko und der kleine Mindfuck rund um die Füsse der Others können die Folge noch retten, zumindest zum Teil. Die erhofften Antworten blieben aus, und die Handlung wurde kaum vorangetrieben.

Samstag, 23. Oktober 2010

2/04 - Everybody hates Hugo (ReWatch - Ivan)

Alright then, Brother!

Previously on Lost: Der Vorspann von ‘Everybody hates Hugo’ deutet darauf hin, dass in dieser Folge aufgeklärt wird, wo die drei Rafties gelandet sind. Daran ist vor allem die Tatsache spannend, dass Ana-Lucia ja auch eine Passagierin von Flug 815 war und demnach auch überlebt hatte. Haben noch mehr Leute überlebt? Wurden sie von den Others geborgen und arbeiten nun für diese? Gibt es überhaupt noch weitere Überlebende? Was sind die Beweggründe der Others? Fragen über Fragen, da scheint eine Hugo-zentrierte Folge gerade richtig…

-Herrlich witzig gleich die erste Szene: Hurley hört sich in der Hatch chilligen Sound an und friss sich dabei durch die Vorräte. In dieser Szene kommt es sogleich zu einem WTF-Mindfuck-Moment, als Jin erscheint und perfekt Englisch spricht, der das aber verneint und meint, dass Hugo perfekt Koreanisch spreche, dann erscheint noch ein als Hühnchen verkleideter Chicken-Food-Verkäufer, und Jin meint andauernd: „Everything is going to change“. Danach klärt sich auch, dass es sich nur um einen Traum handelte und Hurley eigentlich die Zahlen eingeben soll, die auf einem Post-It stehen, welches Hurley jedoch nicht braucht: „yeah, I remember the numbers!“
-„Ain’t life grand“, yeah, was für ein weiterer geiler Spruch von Sawyer. Und dann gleich noch einen drauf: Why don’t you pee on it!“ Einfach Kult!
-Es stellt sich also heraus, dass die Leute um Ana-Lucia weitere Überlebende von Flug 815 sind. Stellt sich die Frage, wie sie bloss auf die Idee gekommen sind, eine solche Grube auszugraben.
-Ein weiterer WTF-Moment bietet die Folge, als Ana-Lucia die Rafties zu ihrem Rastort bringt – die anderen Überlebenden haben also auch eine Station gefunden. Damit haben wir nun bereits zwei Stationen der DI sehen können.
-„I thought you’d sayed you were 23?“ “We were” – Whoa, also wurden die anderen Überlebenden entweder angegriffen und dezimiert, oder aber sie mussten um zu überleben zu Kanibalen warden. Und Sawyers Blick sagt genau das aus.
-Die Szene, in welcher Bernhard zu den Rafties geht und nach Rose fragt, ist echt ergreifend und bietet doch einen grossen Hoffnungsschimmer, der Schnitt hinüber zu Rose ist auch gelungen. Dass die Folge damit endet, bedeutet zwar, dass es keinen Cliffhanger gibt, aber dafür ist es emotional ein gut geglücktes Ende.

Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:
-Was soll bloss diese Traumsequenz von Hurley. Ich meine, das Fressen versteht sich von selbst, aber ein englischsprechender Jin? Was soll die Botschaft dahinter sein? Im Verlauf des Rewatches der ersten Staffel wurde die Funktion des Traums (z.B. bei Locke oder Claire) ebenfalls diskutiert. Ich gehe davon aus, dass dieser Traum sehr wohl bedeutungsvoll ist, eventuell sogar von der Insel „eingegeben“ wurde. Gut, diese These ist schon mal sehr löcherig, weil ich ein paar Folgen davor mal behauptet habe, dass es so etwas wie einen eigenen Sinn/Willen der Insel anscheinend doch nicht gibt. Trotzdem aber diese Erscheinungen wie Walt oder eben diese speziellen Träume, irgendetwas wird also dahinter stecken. Zurück zum Traum: Wenn schon Jin erscheint, weshalb nicht irgendwelche Infos über diese? „Everything is going to change“ ist ja nun wirklich nicht gerade die bedeutungsschwere Botschaft, sie ist nicht konkret und zu weitläufig.
-Interessant ist auch, dass Hurley diese Zahlen eingibt, obwohl er sie für verflucht hält. Eigentlich müsste er den Computer zerstören oder sonst immerhin aus der Hatch flüchten… aber vielleicht sind dafür auch die Vorräte zu verlockend…
-Vielmehr passt Hurleys Entscheidung, was mit den Vorräten zu tun sei, zu seiner Person. Dass er sich dafür entscheidet, alles allen zu verteilen, damit alle immerhin für eine kurze Weile glücklich sind, zeigt erneut seine andere Führungsqualität an, was schliesslich im „New Man in Charge“ endet.


Fazit:
Obwohl ein Cliffhanger fehlt, bietet die Folge einige gute Momente, so z.B. 2-3 hervorragende Sprüche von Sawyer. Hinzu kommt eine neue Station, von der aber noch nichts genauer berichtet wird. Auch die Situation rund um die anderen Überlebenden scheint äusserst spannend, da diese sich anscheinend dazu entschliessen mussten, Menschenfleisch zu essen. Zudem scheint es bei dieser Gruppe Spannungen zu geben, was an den Diskussionen mit Ana-Lucia zu sehen ist. Und wir haben mit Mr. Eko eine neue Figur, die für eine bestimmte Zeit sehr wichtig sein wird für die Inselhandlung.
Alles in allem also eine durchschnittliche Folge mit kleinen Höhepunkten.

Dienstag, 19. Oktober 2010

2/03 - Orientation (ReWatch - Ivan)

Alright then, Brother!

Previously on Lost: ‘Orientation’ beginnt mit der Rückblende in welcher Jack Desmond zum ersten Mal trifft. Nach dem Explodieren der Luke treffen Jack, Locke und Kate auf eben diesen Desmond, von dem wir bisher nur wissen, dass er ursprünglich mal an einem „Rennen um die Welt“ teilnehmen wollte und dass er in der Hatch auf jemanden wartet bzw. jemanden erwartet. In dieser Hatch hat es nicht nur einen komischen alten Computer, den man zu gewissen Zeiten mit der Zahlenfolge zu bedienen hat, die wir von Hurley schon sehr gut kennen, es gibt anscheinend auch irgendein magnetisches Phänomen, da Jacks Schlüssel an die Wand gezogen wird. Und dann war ja noch dieser Cliffhanger mit dem „Others“-schreienden Jin und dem Schnitt auf eine Gruppe von Verfolger. Viele Fragen sind also bereits nach zwei Folgen (wieder oder neu) offen und der Titel der dritten Folge lässt einen hoffen, dass erste Antworten geliefert werden…

-Welch magischer Moment, als Locke den ersten Dharam-Orientierungs-Film aus dem Bücherregal holt. Der herrlich schräge Sound dazu und dann das erste Erscheinen von Dr. Marvin Candle, der eine erste Einführung in die Geschichte der DI gibt. Diese sei demnach in den 1970er von Wissenschaftlern gegründet worden. Es taucht auch bereits der Name Alvar Hanso auf, der uns später noch begegnen wird. Äusserst interessant ist dabei natürlich auch die Information, dass es sich bei der Hatch um Station drei handelt. Von nun an wussten alle Lost-Gucker, dass es noch mehrere solcher Stationen auf der Insel geben muss. Ein immenser WTF-Moment. Gut gemacht ist auch die Tatsache, dass Candle auf die Elektro-magnetischen Spezifikationen eingeht, denn sowohl Jack als auch die Lost-Gucker wissen, dass diese Information sicher richtig ist und diese Station zumindest nicht nur ein psychologisches Versuchskaninchen-Laboratorium ist.
-Nachdem Anna-Lucia sich zu erkennen gibt und Sawyer die Waffe entnimmt, ist klar, dass es sich zumindest bei einem Teil der anderen Leute um andere Insassen von Oceanic 815 handelt. Also weiss man nun, dass es auch andere überlebende gibt.
-„Why is it so hard for you to believe?“ “Why it is so easy for you?” “It’s never been easy!” – Wow, diese Stelle zwischen Jack und Locke ist schauspielerisch echt stark gemacht. Auch wenn Jack immer penetranter und unerträglich wird, diese Szene ist eine kleine Vorschau auf das, was später die unzähligen grandiosen Szenen mit Locke und Ben bieten werden.


Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:
-Desmond sagt im Flashback von Jack sowie auch auf der Insel, dass er auf ein Rennen um die Welt gehen wird. Dieses hat drei Jahre vor dem Absturz von 815 begonnen und ihn irgendwie auf diese Insel gebracht. Diese ganze „Rennen-um-die-Welt-Sache“, die ja irgendwie von Widmore eingefädelt wurde, muss ich in einem späteren Recap mal genauer beleuchten, denn ich bin mir nicht sicher, ob diese Sache wirklich Sinn macht.
-Die Polarbären im Orientierungsfilm geben eine erste Andeutung, was diese mysteriösen Eisbären auf der Insel zu suchen haben. Die genaue Antwort erhielten wir im Bonus „Man in Charge“. Demnach sind die Eisbären also nicht etwa von Walt herbeigedacht, sondern für wissenschaftliche Forschungen von der DI importiert worden.
-Dass Desmond im Angesicht der Tatsache, dass die Hatch explodieren könnte, versucht zu fliehen, macht hier irgendwie keinen Sinn. Er weiss ja, dass es diesen Notfallschalter gibt, den man bedienen kann, was er später ja auch macht. In dieser Folge ist Des aber noch der Mann, der sich um das Wohl der Menschheit sorgt, weshalb also die Flucht in diesem entscheidenden Moment?
-„What am I supposed to do?“ - wen spricht Locke hier eigentlich an? Die Insel? Smokey? Locke geht hier wohl noch davon aus, dass beide irgendwie zusammengehören. Von Jacob weiss er noch nicht, also erwartet er von der Insel irgendwelche Zeichen oder Antworten.
-Da mit dieser Folge der eigentliche Swan-Plot beginnt, möchte ich hier meine Gedanken zur Swan einmal darlegen, damit ich in den kommenden Folgen diese Sache genauer untersuchen kann, die mir seit jeher durch den Kopf schwirrt. Es geht dabei um die Funktion der Hatch: Was genau bewirkt sie, wie bewirkt sie das und was passiert, wenn man die Zahlen nicht eingibt (und auch nicht den Notfallschalter drückt)? Klar, es hat etwas mit dieser elektro-magnetischen Anomalie zu tun. Dass diese Anomalie der Auslöser des Incident war, wissen wir auch. Nur: Weshalb wird diese Station überhaupt von der DI gebaut? Denn erst durch die Tatsache, dass sie gebaut wird, entsteht der Incident und erst dadurch wird die Station nötig. Auch die Möglichkeit des Baus scheint mir irgendwie unklar: Wie konnte die Station nach dem Incident überhaupt gebaut werden? Hätte die Welt nicht zu diesem Zeitpunkt schon untergehen müssen?
Diese Fragen stelle ich mir, weil ich nicht glaube, dass es sich hier um ein reines Experiment handelte. Falls die Hatch aber wirklich eine grosse Bedeutung hat, frage ich mich, weshalb der Macht- und Kontrollfreak namens Linus nicht dafür gesorgt hat, dass diese Stelle von zwei seiner Leute bedient wird? Im Verlaufe des ReWatches werden sich hoffentlich einige Dinge klären, wohl aber werden auch neue Fragen aufgeworfen. Mal sehen…


Fazit:
Eigentlich eine ganz gute Folge. Zentral natürlich die erste Orientierungsschaltung sowie der definitive Entschluss, Desmondos Arbeit zu übernehmen. Allzuviele Fragen wurden hingegen aber nicht wirklich beantwortet. Dennoch bleibt die Spannung auf hohem Level, da ja immer noch nicht klar ist, wer jetzt Michael und Co. aus welchem Grunde entführen liess und vor allem auch wie sich die Situation rund um die Hatch verändert.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

2/02 - Adrift (ReWatch - Ivan)

Alright then, Brother!

Previously on Lost: Die emotionale Abfahrt des Flosses und der Schocker mit der Entführung von Walt sowie der Zerstörung des Flosses werden zu Beginn der Folge wiederholt und deuten darauf hin, dass in ‚Adrift‘ wohl Neues über die „Flossies“ kommen wird. Zudem wurde in der letzten Folge ja noch Desmondo eingeführt, der anscheinend die Hatch bewachte und uns vielleicht Antworten geben wird, worum es sich hier bei dieser Station handelt.

-Tatsächlich beginnt die Folge nach dem Vorspann mit den Floss-Leuten und vor allem mit Michaels berühmten „Waaaaalt!“. Dieser Handlungsstrang (Michael sucht Walt) wird für die gesamte zweite Staffel von zentraler Bedeutung sein… Die spätere „Weisser-Hai“-Szene, in welcher zum ersten Mal der Dharma-Hai auftaucht, wird ersichtlich, wie mühsam Michael in seiner Furcht um seinen Sohn werden sollte.
-Eine witzige Parallele gibt es bei der Wiederbelebungsaktion von Sawyer mit derjenigen von Jack bei Charlie: Während Jack zuerst die normale Wiederbelebung mit Herzmuskelmassage versuchte und danach auf Charlie einhämmerte, beginnt Sawyer mit dem Prügeln und versucht sich danach an der Herzmuskelmassage.
-Interessant gemacht ist auch der Zeitsprung zurück: Während wir in der letzten Folge bereits sehen konnten, wie Jack in die Hatch gekommen ist, so sehen wir in dieser Folge, was Locke kurze Zeit vor ihm erlebte. Auf den interessanten Unterschied zwischen den beiden Polen bezüglich Schuhe-ausziehen bzw. –anlassen werde ich nicht gross eingehen, aber ich finde auch dieses Detail gelungen. Es zeigt doch, wie unterschiedlich die beiden Vorgehen bzw. dass Locke etwas ganz anderes von der Hatch hält bzw. sich erhofft als Jack.
-Kult die Szene, in welcher Kate die gesamten Dharma-Vorräte entdeckt. Zum ersten Mal also ist das Dharma-Logo ersichtlich.
--„How many of your groupe have gone sick?“ Desmond geht mit dieser Frage auf den Infiziert-Erzählstrang ein, der später als Claimed-Strang weitergeführt wurde. Damit wird klar, weshalb auf der Innenseite der Luke „Quarantäne“ steht. Irgendetwas scheint auf der Insel zu sein, dass die Leute krank mache und sterben lässt.
-Dann der legendäre Piep-Ton und der schwarz-weisse Zähler, der nach der Eingabe der 6 verfluchten Zahlen wieder auf die 108 zurückspringt. Whoa, was für ein Mindfuck! Was soll bloss diese Einrichtung.
-Whoa und wie effektvoll ist denn dieser Schluss? Michael und Sawyer erreichen durch die Strömung wieder die Insel und treffen dort auf Jin, der gefesselt in gebrochenem Englisch immer wieder „Others“ ruft – und dann der Switch zu den düsteren Gestalten mit den komischen und noch unkenntlichen Waffen in der Hand…… LOST!


Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:
-„Are you him?“ – Auch wenn die Frage in eine ganz andere Richtung zielt (ob Locke die Dharma-Ablösung ist), ist sie ziemlich interessant, denn schliesslich ist Locke ja der spezielle Mann schlechthin, der Topfavorit als Candidate und dann das pure Gegenteil: Samuel. „Are you him?“ korrespondiert also mit der Frage von Alpert in Staffel 6: „You?“ Und interessanterweise sagt in derselben Folge Jack zu Desmond: „You?“ Schon geil, all diese Zusammenhänge!
-„It wasn’t the flair. (…) He’s what they wanted“ – Oh ja, Sawyer hat verdammt recht. Tatsächlich wollten die Others gewisse Untersuchungen an Walt durchführen. Auch wenn ich nicht mehr so sicher bin, weshalb sie das wollten. Von Walts speziellen Fähigkeiten konnten sie eigentlich gar nicht wissen – und selbst wenn, was hätten sie mit Walt anfangen können? Nichts, abgesehen davon, dass Walt ein potentieller Candidate ist, wovon die Others aber nichts wissen, da Ben ja seine richtige Arbeit gar nicht macht. Also scheint mir so im Nachhinein die Entführung von Walt ein wenig sinnlos. Der einzige sinnvolle Grund könnte darin liegen, dass die Others von Anfang an Michael dazu benutzen wollten, die 4 Personen auf der Liste den Others zu überbringen. Aber das scheint mir ein wenig zu weit weg hergeholt.
-Der von Desmond fortgesetzte Erzählstrang rund um das infiziert bzw. geclaimed werden, entpuppte sich als lahme Ente. Die Dharma-Leute selber wurden verarscht., auf der Insel gibt es keine Seuche oder etwas derartiges. Aber auch das von Rousseau beschriebene infiziert-werden bzw. das geclaimed-werden durch Samuel führte schliesslich irgendwo ins Nirgendwo und wurde zu einer der enttäuschenden Antworten von Lost.


Fazit:
Auch die zweite Folge ist sehr dicht und hochspannend. Sowohl die Handlung rund um die Flossüberlebenden (abgesehen von Michaels Entwicklung hin zum nervenden Walt-Schreier) als auch die Handlung in der Hatch sind äusserst interessant. Und der Schluss bietet mit dem scheinbaren Angriff der Others einen effektvollen Cliffhanger für die nächste Folge.

Freitag, 8. Oktober 2010

2/01 - Man of Science, Man of Faith (ReWatch - Ivan)

Alright then, Brother!

Previously on Lost: Die erste Staffel endete mit einem dreiteiligen Staffelfinale namens ‚Exodus‘. Dieser Dreiteiler war wohl etwas vom Besten, was je auf der TV-Landschaft lief. Gleich mehrere Cliffhanger erhöhten die Spannung und erschwerten damit das Warten auf die zweite Staffel: Michael und die anderen konnten mit ihrem Floss keine Rettung finden, im Gegenteil, mussten sie doch Walt an den mysteriösen bärtigen Mann abgeben und von dem explodierenden Floss springen. Was ist mit Michael, Jin und dem angeschossenen Sawyer geschehen? Wohin bringen die Männer Walt und weshalb wollten sie gerade diesen Jungen? Wissen sie etwa, dass irgendetwas bei Walt nicht stimmt bzw. dass er irgendeine Fähigkeit hat?
Derweil Jack und Locke die Hatch endlich öffnen konnten, obwohl Hurley Locke noch vehement davon abbringen wollte. Was kommt nun, was verbirgt diese sonderbare Luke? Birgt sie wirklich Hoffnung, wie Locke das vermutet, oder haben Walt und Hurley recht und in der Luke befindet sich etwas Schreckliches?
Und dann sind ja noch diese „Anderen“ auf der Insel, von denen wir bis auf diesen komischen Ethan noch nichts gehört bzw. gesehen haben. Oder gehört dieser bärtige Mann vom Schiff etwa auch zu diesen „Anderen“? All diese Fragen sind nur die Spitze des Eisbergs jedwelcher Fragen, die die erste Staffel aufwarf. Voller Spannung durfte man also der ersten Folge der zweiten Staffel entgegen warten, die mit der Bezeichnung ‚Man of Science, Man of Faith‘ eine weitere geniale Folge ankündigt.

-Nach dem kurzen Vorspann beginnt die zweite Staffel erstens mit einem schrägen Piepston, zweitens mit einer Augen-Fokussierung, eine kleine Reminiszenz an den Pilotfilm. Sogleich wird klar, dass das Piepsen von einem alten Computer stammt und durch einen bis dato unbekannten Mann durch irgendeine Eingabe gestoppt wird. Die meisten Zuschauer gingen hier wohl davon aus, dass es sich um einen Flashback handelt, bis man merkt, dass es sich um einen Insassen der Hatch handelt, die gerade von den Losties gesprengt wurde. Whoa, was für ein genialer Start!
-Gleich zu Beginn wird erneut klar, dass der Konflikt zwischen Jack und Locke, der Konflikt zwischen dem Mann der Wissenschaft und dem Mann des Glaubens diese Staffel bestimmen wird. Für mich war diese Folge wohl endgültig der Moment, von dem ab ich Jack je länger je mehr nicht mehr ausstehen konnte. Und Hurley bringt das in einem späteren Gespräch herrlich auf den Punkt: „Yeah, Man. You suck dude!“
-„There’s no one coming!“. Dass Charlie das sagt ist einerseits schon verständlich, da er ja gesehen hat, dass der schwarze Rauch und alles drum herum von Rousseau selbst eingerichtet worden war. Dennoch ist es wieder komisch, denn gerade Charlie selbst weiss ja nur zu gut, dass es auch andere Menschen auf der Insel gibt, einen von ihnen hat er ja auf dem Gewissen.
-„Quarantine“ steht auf der Innenseite der Luke. Demzufolge sollte also nicht das was in der Luke ist gefährlich sein, sondern das, was ausserhalb ist. Geht es also wieder um das „infiziert sein“, wovon Rousseau ja immer wieder spricht?
-Die Szene, in welcher Vincent mitten im Dschungel sitzt, ist echt unheimlich. Und dann der Schocker: Shannon sieht einen tropfnassen Walt mitten im Dschungel, der ihr irgendetwas zuflüstert und danach wieder verschwunden ist.
-Es ist interessant, dass Christian in Jacks Flashback zu ihm sagt, dass die Menschen Hoffnung brauchen, denn das ist ja genau das, was Locke sich in der Hatch erhofft.
-Die Szene in der Kate heruntergelassen wird und dann plötzlich der Lichtstrahl angeht und Kate weggerissen wird, ist echt hochspannend und geil gemacht.
-Der Flashback von Jack im Stadion, in dem Desmond zum ersten Mal richtig vorkommt, ist wohl der beste FB von Jack in allen 6 Staffeln! Dass eben dieser Desmond auch der Mann ist, der in der Hatch lebt, ist dann einfach genial gemacht. Und mit dieser Figur ist zugleich eine der interessantesten und wichtigsten Charaktere eingeführt.
-Legendär auch Jacks erste Erkundung der Hatch: Wie er so in den Computerraum kommt, der echt uralt und Star Wars-mässig aussieht, ist wirklich ergreifend und überwältigend. Und dann das Wiedersehen und Erkennen von Desmond: „You?!“ …… LOST!


Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:

-In Staffel 6 wurden leider die Christian-Erscheinungen mit Smokey gleichgesetzt. Samuel hat den Körper Christians benutzt, so wie später den von Locke. So unsinnig das bei Christian ist, so unklar wird es dann bei den Walt-Erscheinungen. Soll das etwa auch Samuel sein? Kann irgendwie ja nicht sein, da Walt ja noch am Leben ist. Ist es also Walt selbst, der irgendwie als Geist auf der Insel erscheinen kann? Weshalb tut er es dann nicht öfters? Oder handelt es sich hier um eine Erscheinung der Insel, die halt Walts Erscheinung dafür nutzt, um irgendwelche Botschaften („you’ve got work to do“) zu vermitteln? Ein ganz grosses Mysterium, das hier in dieser Folge eingeleitet wurde und doch nie aufgeklärt worden ist.

Fazit:
Eine sensationelle Folge. Zwar wurde der Handlungsstrang rund um das Floss nicht aufgegriffen, abgesehen vielleicht von der Walt-Erscheinung, dennoch bietet die Folge Hochspannung und einen total neuen Handlungsstrang rund um Desmond bzw. das Innere der Hatch. Mit der Walt-Erscheinung gab es bereits wieder einen neuen Mindfuck und dieser komische Computer-Raum der Hatch setzt dem ganzen die Krone auf. Ein verheissungsvoller Start in die zweite Staffel.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

1/24&25 - Exodus 2&3 (ReWatch - Ivan)

Alright then, Brother!

Exodus, Part I:
Previously on Lost: „We’re not the only people on this island and we all know it!“ – Boah, mit dieser Rückblende beginnt der zweite Teil von ‘Exodus’. Und gleich weiter: “They’ve attacked us, sabotaged us, abducted us, murdered us. Maybe it’s time we start worrying about them!” Und Locke liegt damit ja auch voll richtig, wissen wir ja dank Rousseau, dass der schwarze Rauch als Zeichen des Angriffs der “Anderen” zu deuten ist. So gut die einleitende Folge war, so hoch sind die Erwartungen in diese Folge, nicht zuletzt weil es ja zu dieser Zeit immer noch sehr unklar ist, was es mit den anderen Inselbewohner auf sich hat.

-Arzt’s Vortrag und die anschliessende Explosion ist echt bei jedem Mal wieder sehenswert – schockierend und witzig zugleich. Passend dazu Hurleys obligatorisches „Dude!“
-Whoa, was für ein Mindfuck, als Claire Rousseaus Kratzwunden sieht und dann einen Erinnerungsfetzen hat. Echt unheimlich.
-Indem Charlie beim Drogenflugzeug Heroin findet, beginnt einer der unnötigsten Handlungsstränge von Lost, der uns in der zweiten Staffel richtig nervte.
-“Whoever named this place ‚dark territory‘ – genius!”, meint Hurley, nachdem das Hurleybird für einen kurzen Schockmoment sorgte.

Exodus, Part II:

-Whoa, Smokey ist zu Beginn des dritten Teils von ‚Exodus‘ ja brutal böse und reist die Bäume gleich einzeln aus. Am Anfang der Serie war Smokey halt noch etwas anderes, als später. Doch dann kommt es zu dieser interessanten Szene: Locke möchte dem Rauchmonster entgegenlaufen, da dies seiner Meinung nach ja etwas Schönes ist. Merkwürdig dann die deutlich zu hörenden Knattergeräusche und dazu das schrille Aufhornen bzw. Heulen oder wie immer man das auch nennen will. Dieser zweite Anblick scheint aber dieses Mal nicht so toll zu sein wie beim ersten Mal, zumindest rennt Locke mit Furcht und Entsetzen in den Augen davon und wird dabei von Smokey verfolgt. Das Rauchmonster packt Locke an den Beinen und möchte ihn in ein Erdloch (zum Tempel?) ziehen, was Jack verhindern kann, ohne dass Locke dabei seine Arme verliert, was ja dem Franzosen in der Vergangenheit passiert war.
-Locke’s Reaktion darauf ist hingegen wieder speziell, bittet er Jack doch darum, ihn fallen zu lassen: „Just let me go, I’ll be allright!“ Was erhoffte sich Locke bloss? Weshalb rannte er zuerst davon? Und wie konnten Jack und Kate bloss so sicher sein, dass es sich hier nicht bloss um ein zwei Meter langes Loch handelt, was zur Folge gehabt hätte, dass Locke gleich mit explodiert wäre?
-Hahaha, Hurleys Flughafenszene ist einfach herrlich köstlich, ich könnte sie immer wieder schauen. „This is your lucky day!“ Ja genau, und dieser Tag bringt ihn auf die Insel.
-I believe that I was been tested”. Das also ist Locke’s Begründung. Und sogleich erörtert er die beiden Haltungen, für die er und Jack in den folgenden Staffeln stehen werden: „You’re a man of science – me, I am a man of faith. Do you really think this was an accident? (…) We were brought here, for a reason, all of us!“ Das sind Worte, für die ich Locke geliebt habe. Auch wenn er danach falsch liegt: Boone war kein nötiges Opfer und die Luke erst recht nicht das Ziel, was er in Staffel 2 auch früh genug erkennen musste.
-Genial dann auch das Gespräch zwischen Sawyer und Michael, welches dann von diesem Radarton unterbrochen wird, was die Spannung in die Höhe treibt.
-Derweil wird die Sache mit Rousseau aufgeklärt. Die „Anderen“ sind nicht gekommen, obwohl sie das den Flüsterstimmen entnommen habe.
-Dann die nächste Monsterszene: Während Jack Kate auf seiner Seite wissen möchte, da er überzeugt ist, dass sie nach dieser Nacht ein „Locke-Problem“ haben werden, entdeckt Hurley die verfluchten Zahlen auf der Hatch und möchte Locke davon abbringen, diese zu sprengen. Obwohl Locke genügend Zeit gehabt hätte, sich mit Hurley zu besprechen, zündet er die Zündschnurr an. Ein weiteres Indiz dafür, dass Locke sich hier auf dem falschen Weg befindet, da er nicht mehr dazu fähig ist, eine Leaderfigur zu sein.
-Schlag auf Schlag geht es weiter: Michael und co. haben also ein Radarsignal und lotsen mit ihrer Signalkanone das Schiff zurück. Doch die vermeintliche Rettung stellt sich als Katastrophe heraus: „Only the thing is, we gonna have take the boy.“ – Was für ein Schocker! Dann der bedrohliche Sound und dann kurze Totenstille. Was war das für ein Mindfuck! Unglaublich.
-Dann die bewegenden Szenen in der Höhle bzw. im Flugzeug kurz vor dem Abflug. So schön gemacht und das kurz bevor es zum letzten Cliffhanger kommt: Das Öffnen der Luke hat funktioniert: Jack und Locke schauen im Fackellicht einer langen Militärleiter hinab…. LOST!

Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:

-Nach dieser Folge ist also klar, dass Rousseau sich die Idee mit dem schwarzen Rauch nur einfallen liess, um Aaron entführen zu können. Da die Stelle wo der schwarze Rauch entsteht doch ein gutes Stück vom Strandcamp entfernt ist, scheint mir diese ganze Sache aber unmöglich. Zuerst warnt Rousseau die Losties. Eine Weile später kommt dann der schwarze Rauch. Kurz später ist Rousseau wieder vor Ort, geht dann später mit Jack und co. mit, obwohl sie ja eigentlich am Baby interessiert ist. Irgendwie passt das nicht vollständig.
-„Ein Tsunami könnte es landeinwärts geschleppt haben, oder?“ – Man, Arzt ist ja ein verdammter Prophet und hat die Lösung aus Staffel 6 vorweggenommen. Warum bloss frage ich mich gerade, dass diese Arzt-Aussage damals als falsch gedacht war, die Prods also ursprünglich eine andere Idee mit dem Schiff hatten? Anyway, es wurde nun mal so aufgelöst wie Arzt es hier gerade sagt.
-„Do you think all this, all we’ve been through – do you think we’ve been punished?” Eine zentrale
Frage, die uns auch bis zur letzten Staffel beschäftigte: Weshalb sind alle auf dieser Insel?
Mittlerweile wissen wir, dass Jacob selber Schicksal gespielt hat und seine Candidates auf die Insel brachte.
-„Hope. I think hope’s inside.“ Während Hurley sich auf Essen aus den 50er Jahren freut, geht Locke davon aus, dass die Luke Hoffnung in sich birgt. Hier handelt es sich natürlich um eine Referenz an die Büchse der Pandora, in der am Schluss nachdem alles Üble aus ihr entronnen ist, auch Hoffnung übrig bleibt. Wenn man diese Analogie aber zu Ende denkt, dann muss logischerweise auch bei der Luke zuerst alles Üble hinaus. Deshalb ist es ja auch so verdammt interessant, als man zu Beginn der zweiten Staffel, dass auf der Innenseite der Luke „Quarantäne“ drauf steht.
-Dank dem ‚New Man in Charge‘-Zusatz, wissen wir nun auch, dass es das Hurleybird tatsächlich gibt. Nicht dass das irgendwie für die Serienhandlung entscheidend ist, aber es soll dennoch erwähnt sein…
-Laut Locke war es der Wille der Insel, der die Losties auf die Insel geholt hat. Nun, da hat er sich getäuscht. Den Willen der Insel mag es vielleicht in einigen Momenten geben, entscheidend bei solchen Dingen, wie z.B. Leute auf die Insel bringen, ist jedoch Jacob. Dafür hat Locke mit seiner Einschätzung von Jack recht: Nachdem Jack die Insel verlassen hatte, begann er tatsächlich, an das Schicksal zu glauben. Durch diesen Sinneswandel, den Locke hier eingeleitet hat und mit seinem Tod endgültig besiegelte, konnte Jack erst zu dem Menschen werden, der er sein musste um Jacobs Nachfolger werden zu können.


Fazit:

Der mittlere Teil des dreiteiligen Staffelfinales ist klar der schwächste. Die Spannung ist zwar konstant hoch, da man nach Arzt’s Explosion immer damit rechnen muss, dass irgendetwas passieren könnte. Zudem hat die Handlung eine interessante Wendung genommen, da Rousseau sich die Geschichte mit dem schwarzen Rauch anscheinend von alleine einfallen liess. Die Szene kurz vor der Entführung bietet zudem einen Mindfuck, da Claire und Rousseau anscheinend irgendwann mal aufeinandergetroffen sind, wobei Claire sich überhaupt nicht mehr daran erinnern konnte, bis zu dieser Folge zumindest. Auch im dritten Teil von ‚Exodus‘ nicht. Das ist hier aber auch gar nicht mehr das Thema. Der dritte Teil ist dermassen dramatisch und hochspannend, dass einem fast die Luft weg bleibt. Besser kann ein Staffelfinale wohl nicht machen, als mit dieser rätselhaften Entführung von Walt oder der Sprengung der Luke. Als Gesamtes ist ‚Exodus‘ daher Lost vom Feinsten! Viele Mindfucks, sauspannende Szenen und viele offene Fragen für die kommenden Staffeln. Insgesamt
eine perfekte Abrundung einer fast perfekten ersten Staffel der wohl besten Serie aller Zeiten. Mehr gibt’s da wohl auch nicht mehr zu sagen.