Donnerstag, 7. Oktober 2010

1/24&25 - Exodus 2&3 (ReWatch - Ivan)

Alright then, Brother!

Exodus, Part I:
Previously on Lost: „We’re not the only people on this island and we all know it!“ – Boah, mit dieser Rückblende beginnt der zweite Teil von ‘Exodus’. Und gleich weiter: “They’ve attacked us, sabotaged us, abducted us, murdered us. Maybe it’s time we start worrying about them!” Und Locke liegt damit ja auch voll richtig, wissen wir ja dank Rousseau, dass der schwarze Rauch als Zeichen des Angriffs der “Anderen” zu deuten ist. So gut die einleitende Folge war, so hoch sind die Erwartungen in diese Folge, nicht zuletzt weil es ja zu dieser Zeit immer noch sehr unklar ist, was es mit den anderen Inselbewohner auf sich hat.

-Arzt’s Vortrag und die anschliessende Explosion ist echt bei jedem Mal wieder sehenswert – schockierend und witzig zugleich. Passend dazu Hurleys obligatorisches „Dude!“
-Whoa, was für ein Mindfuck, als Claire Rousseaus Kratzwunden sieht und dann einen Erinnerungsfetzen hat. Echt unheimlich.
-Indem Charlie beim Drogenflugzeug Heroin findet, beginnt einer der unnötigsten Handlungsstränge von Lost, der uns in der zweiten Staffel richtig nervte.
-“Whoever named this place ‚dark territory‘ – genius!”, meint Hurley, nachdem das Hurleybird für einen kurzen Schockmoment sorgte.

Exodus, Part II:

-Whoa, Smokey ist zu Beginn des dritten Teils von ‚Exodus‘ ja brutal böse und reist die Bäume gleich einzeln aus. Am Anfang der Serie war Smokey halt noch etwas anderes, als später. Doch dann kommt es zu dieser interessanten Szene: Locke möchte dem Rauchmonster entgegenlaufen, da dies seiner Meinung nach ja etwas Schönes ist. Merkwürdig dann die deutlich zu hörenden Knattergeräusche und dazu das schrille Aufhornen bzw. Heulen oder wie immer man das auch nennen will. Dieser zweite Anblick scheint aber dieses Mal nicht so toll zu sein wie beim ersten Mal, zumindest rennt Locke mit Furcht und Entsetzen in den Augen davon und wird dabei von Smokey verfolgt. Das Rauchmonster packt Locke an den Beinen und möchte ihn in ein Erdloch (zum Tempel?) ziehen, was Jack verhindern kann, ohne dass Locke dabei seine Arme verliert, was ja dem Franzosen in der Vergangenheit passiert war.
-Locke’s Reaktion darauf ist hingegen wieder speziell, bittet er Jack doch darum, ihn fallen zu lassen: „Just let me go, I’ll be allright!“ Was erhoffte sich Locke bloss? Weshalb rannte er zuerst davon? Und wie konnten Jack und Kate bloss so sicher sein, dass es sich hier nicht bloss um ein zwei Meter langes Loch handelt, was zur Folge gehabt hätte, dass Locke gleich mit explodiert wäre?
-Hahaha, Hurleys Flughafenszene ist einfach herrlich köstlich, ich könnte sie immer wieder schauen. „This is your lucky day!“ Ja genau, und dieser Tag bringt ihn auf die Insel.
-I believe that I was been tested”. Das also ist Locke’s Begründung. Und sogleich erörtert er die beiden Haltungen, für die er und Jack in den folgenden Staffeln stehen werden: „You’re a man of science – me, I am a man of faith. Do you really think this was an accident? (…) We were brought here, for a reason, all of us!“ Das sind Worte, für die ich Locke geliebt habe. Auch wenn er danach falsch liegt: Boone war kein nötiges Opfer und die Luke erst recht nicht das Ziel, was er in Staffel 2 auch früh genug erkennen musste.
-Genial dann auch das Gespräch zwischen Sawyer und Michael, welches dann von diesem Radarton unterbrochen wird, was die Spannung in die Höhe treibt.
-Derweil wird die Sache mit Rousseau aufgeklärt. Die „Anderen“ sind nicht gekommen, obwohl sie das den Flüsterstimmen entnommen habe.
-Dann die nächste Monsterszene: Während Jack Kate auf seiner Seite wissen möchte, da er überzeugt ist, dass sie nach dieser Nacht ein „Locke-Problem“ haben werden, entdeckt Hurley die verfluchten Zahlen auf der Hatch und möchte Locke davon abbringen, diese zu sprengen. Obwohl Locke genügend Zeit gehabt hätte, sich mit Hurley zu besprechen, zündet er die Zündschnurr an. Ein weiteres Indiz dafür, dass Locke sich hier auf dem falschen Weg befindet, da er nicht mehr dazu fähig ist, eine Leaderfigur zu sein.
-Schlag auf Schlag geht es weiter: Michael und co. haben also ein Radarsignal und lotsen mit ihrer Signalkanone das Schiff zurück. Doch die vermeintliche Rettung stellt sich als Katastrophe heraus: „Only the thing is, we gonna have take the boy.“ – Was für ein Schocker! Dann der bedrohliche Sound und dann kurze Totenstille. Was war das für ein Mindfuck! Unglaublich.
-Dann die bewegenden Szenen in der Höhle bzw. im Flugzeug kurz vor dem Abflug. So schön gemacht und das kurz bevor es zum letzten Cliffhanger kommt: Das Öffnen der Luke hat funktioniert: Jack und Locke schauen im Fackellicht einer langen Militärleiter hinab…. LOST!

Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:

-Nach dieser Folge ist also klar, dass Rousseau sich die Idee mit dem schwarzen Rauch nur einfallen liess, um Aaron entführen zu können. Da die Stelle wo der schwarze Rauch entsteht doch ein gutes Stück vom Strandcamp entfernt ist, scheint mir diese ganze Sache aber unmöglich. Zuerst warnt Rousseau die Losties. Eine Weile später kommt dann der schwarze Rauch. Kurz später ist Rousseau wieder vor Ort, geht dann später mit Jack und co. mit, obwohl sie ja eigentlich am Baby interessiert ist. Irgendwie passt das nicht vollständig.
-„Ein Tsunami könnte es landeinwärts geschleppt haben, oder?“ – Man, Arzt ist ja ein verdammter Prophet und hat die Lösung aus Staffel 6 vorweggenommen. Warum bloss frage ich mich gerade, dass diese Arzt-Aussage damals als falsch gedacht war, die Prods also ursprünglich eine andere Idee mit dem Schiff hatten? Anyway, es wurde nun mal so aufgelöst wie Arzt es hier gerade sagt.
-„Do you think all this, all we’ve been through – do you think we’ve been punished?” Eine zentrale
Frage, die uns auch bis zur letzten Staffel beschäftigte: Weshalb sind alle auf dieser Insel?
Mittlerweile wissen wir, dass Jacob selber Schicksal gespielt hat und seine Candidates auf die Insel brachte.
-„Hope. I think hope’s inside.“ Während Hurley sich auf Essen aus den 50er Jahren freut, geht Locke davon aus, dass die Luke Hoffnung in sich birgt. Hier handelt es sich natürlich um eine Referenz an die Büchse der Pandora, in der am Schluss nachdem alles Üble aus ihr entronnen ist, auch Hoffnung übrig bleibt. Wenn man diese Analogie aber zu Ende denkt, dann muss logischerweise auch bei der Luke zuerst alles Üble hinaus. Deshalb ist es ja auch so verdammt interessant, als man zu Beginn der zweiten Staffel, dass auf der Innenseite der Luke „Quarantäne“ drauf steht.
-Dank dem ‚New Man in Charge‘-Zusatz, wissen wir nun auch, dass es das Hurleybird tatsächlich gibt. Nicht dass das irgendwie für die Serienhandlung entscheidend ist, aber es soll dennoch erwähnt sein…
-Laut Locke war es der Wille der Insel, der die Losties auf die Insel geholt hat. Nun, da hat er sich getäuscht. Den Willen der Insel mag es vielleicht in einigen Momenten geben, entscheidend bei solchen Dingen, wie z.B. Leute auf die Insel bringen, ist jedoch Jacob. Dafür hat Locke mit seiner Einschätzung von Jack recht: Nachdem Jack die Insel verlassen hatte, begann er tatsächlich, an das Schicksal zu glauben. Durch diesen Sinneswandel, den Locke hier eingeleitet hat und mit seinem Tod endgültig besiegelte, konnte Jack erst zu dem Menschen werden, der er sein musste um Jacobs Nachfolger werden zu können.


Fazit:

Der mittlere Teil des dreiteiligen Staffelfinales ist klar der schwächste. Die Spannung ist zwar konstant hoch, da man nach Arzt’s Explosion immer damit rechnen muss, dass irgendetwas passieren könnte. Zudem hat die Handlung eine interessante Wendung genommen, da Rousseau sich die Geschichte mit dem schwarzen Rauch anscheinend von alleine einfallen liess. Die Szene kurz vor der Entführung bietet zudem einen Mindfuck, da Claire und Rousseau anscheinend irgendwann mal aufeinandergetroffen sind, wobei Claire sich überhaupt nicht mehr daran erinnern konnte, bis zu dieser Folge zumindest. Auch im dritten Teil von ‚Exodus‘ nicht. Das ist hier aber auch gar nicht mehr das Thema. Der dritte Teil ist dermassen dramatisch und hochspannend, dass einem fast die Luft weg bleibt. Besser kann ein Staffelfinale wohl nicht machen, als mit dieser rätselhaften Entführung von Walt oder der Sprengung der Luke. Als Gesamtes ist ‚Exodus‘ daher Lost vom Feinsten! Viele Mindfucks, sauspannende Szenen und viele offene Fragen für die kommenden Staffeln. Insgesamt
eine perfekte Abrundung einer fast perfekten ersten Staffel der wohl besten Serie aller Zeiten. Mehr gibt’s da wohl auch nicht mehr zu sagen.

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