Alright then, Brother!
Previously on Lost: Bei „Lockdown“ darf man schon alleine deshalb eine gute Folge erwarten, da es sich um eine Locke-zentrierte Folge handelt, welche Staffel für Staffel jeweils zu den besten Folgen der gesamten Serie gezählt werden dürfen. Zudem weist der Schluss des Vorspanns auf den kleinen Cliffhanger der letzten Folge hin, in welchem Henry Gale diabolisch erläuterte, dass es ein Glück sei, dass er kein Other sei, denn sonst hätte er sie in eine Falle geschickt. Gerade auch dieser Plot steigert die Erwartungen an diese Folge.
-„Why do you let him talk to you like that?“ Ben nützt den Alpha-Tier-Kampf zwischen Locke und Jack erbarmungslos aus. Er scheint dabei erkannt zu haben, dass John hier einen wunden Punkt zu haben scheint. Mehr dazu im Gedankenabschnitt…
-Derweil hat Sayid die Suche aufgegeben und ist sich nun sicher, dass der Ballon nicht existiert. Just in diesem Moment findet Charlie ein Grab und danach Ana-Lucia den Ballon. Henry Gale scheint also doch die Wahrheit gesagt zu haben und somit kein Other zu sein… Was für ein Einstieg in diese Folge.
-Eine interessante Episode beginnt, als Locke in der Hatch plötzlich schräge Geräusche aus der Lautsprecheranlage hört. Plötzlich ist ein Countdown zu hören und nach Ablauf des Countdowns fallen rings um John schwere Eisentüren runter.
-Derweil spielt sich beim Camp eine witzige Szene ab: Sawyer fordert Jack zum Pokerspiel auf.
-Auch die Flashbacks sind in dieser Folge interessant. Nach dem vermeintlichen Tod von Lockes Vater sehen wir zuerst, wie Locke bei der Arbeit auf Nadja trifft, und danach, dass Anthony Cooper doch noch am Leben ist und Dreck am Stecken hat.
-Locke scheint Henry Gale wohl bereits zu trauen, denn er befreit ihn aus dem Gefängnis, damit dieser ihm bei den Eisentüren helfen kann. Es kommt, wie es kommen musste: Locke wird von der Tür eingeklemmt und kann sich nicht mehr bewegen. Lockes grösste Furcht jedoch ist die Tatsache, dass niemand den Code eingibt und beauftragt daher Henry damit. Die Spannung wird dabei in die Höhe getrieben, indem Henry stürzt und bewusstlos wird, während der Alarm bereits losgeht.
-Nachdem Henry den Code eingegeben hat, erscheint in Lockes Raum ein blaues Licht, das an der Falltür über John mysteriöse Skizzen in und um ein Achteck preisgibt.
-Auf dem Weg zur Hatch (muss ja auch mitten in der Nacht sein…) entdecken Kate und Jack ein Leuchten, das von einem Fallspring stammt, der anscheinend eine riesige Ladung an Dharma-Food auf die Insel gebracht hat. Gleich danach kehrt endlich auch der Tross um Sayid zurück.
-Während Henry dem verletzten John hilft, kommt die Gruppe sogleich zur Hatch und stellt Henry zur Rede. Dabei erfahren wir, dass Sayid das Grab öffnete und darin einen Mann namens Henry Gale fand..…. LOST!
Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:
-Johns Verhalten in der Hatch ist interessant für die gesamte Inselhandlung. Er, der den Standpunkt des Glaubens hat (im Gegensatz zu Jack), hat mehr Mühe, seinen Standpunkt zu verteidigen. Deshalb ist er für Ben auch das leichtere Opfer. Denn sowohl Locke als auch Jack haben wunde Punkte (welche wir in den Flashbacks kennen lernen), die zu einer grundtiefen Unsicherheit führen, wenn die Person selbst hinterfragt/kritisiert/angegriffen/manipuliert/etc./etc./etc. wird. Locke lässt sich aber einfacher verunsichern, da sein Standpunkt (Man of Faith) eben halt auch extrem unsicher ist. Daher ist es auch logisch, dass schliesslich Locke das Opfer, der ideale Substitute für Samuel wird. Erst später gerät auch Jack in diese Locke’sche Unsicherheit, nämlich ab dem Zeitpunkt, in welchem er merkt, dass sein Standpunkt (Man of Science) eben auch nicht abgesichert und somit hinterfragbar ist.
-Weshalb bloss passiert ohne scheinbaren Grund plötzlich dieser Lockdown? Das ist irgendwie komisch. Genau so unklar ist auch, dass die Falltüren nach Eingabe des Codes von alleine aufgehen. Zur ersten Frage: Kann es sein, dass der Lockdown von den Others (z.B. Mikhail) initiiert wurde? Was sollte der Grund dafür sein? Bens Flucht ermöglichen? Macht eigentlich keinen Sinn, denn wenn sich Locke gescheit verhalten hätte, dann hätte er Ben gar nicht befreien müssen. Er hätte ja selber durch den Schacht klettern können, dann den Code eingeben und nachher die anderen Losties holen gehen können. Also scheint der Lockdown bloss zufällig gesehen zu sein. Weiter frage ich mich, was der Sinn der Geheimschrift sein soll. Die Dharma-Leute, die wissen mussten, wo sich die Stationen befinden, die werden dafür ja nicht einen solchen Geheimplan gebraucht haben müssen. --> mittlerweile wurde auch ich aufgeklärt: der Lockdown hängt mit dem Paketwurf zusammen, was wir von der geheimnisvollen Karte auf der Falltür ablesen können. Trotz dieser Erklärung macht es nachwievor keinen Sinn, dass dann die Falltüren runtergehen...
-Dass Ben nicht flüchtet, deutet daraufhin, dass Ben tatsächlich als Spion in den Reihen der Losties bleiben wollte, schliesslich dachte er, dass sein Alibi durchkommen würde. Das passt insofern auch, da Ben ursprünglich wohl nicht als hohes Tier der Others gedacht war. Denn dass sich der höchste der Others mitten in die Gefahr begibt, ist einfach nicht wahrscheinlich. Da wäre eine Entführung von Jack (ganz im Stile von der Entführung Walts) wohl die logischere Lösung gewesen. Nun ja, die Others sind und bleiben eine etwas unklare Gruppe mit unklarem bzw. teilweise unlogischem Verhalten.
Fazit:
Eine ausgezeichnete Folge. Das Geheimnis um Henry Gale wird gelüftet und die Art und Weise, wie die Prods das machten, ist sensationell. Auch die Handlung des Lockdowns ist spannend und interessant, wenn auch teilweise unklar bzw. unlogisch. Die Folge besteht nicht nur aus guten, abwechslungsreichen Szenen, sondern bietet auch zwei neue Mysterien: Die rätselhafte Geheimschrift auf der Falltür sowie der Fallschirm mit dem Dharma-Food. Und sie hat auch einen exzellenten Cliffhanger: Henry Gale wurde überführt und es ist nun klar, dass es sich um einen Other handelt. Klar, dass sich nun alle die Frage stellen, wie es denn nun weitergeht. Somit wohl eine der besten Folge der zweiten Staffel.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen