Dienstag, 28. September 2010

1/23 - Exodus 1 (ReWatch - Ivan)

Alright then, Brother!

Previously on Lost: Die Rückschau macht deutlich, dass es bei der drittletzten Folge der ersten Staffel um Rousseau oder die Flüsterstimmen gehen wird, was beides schon einmal auf eine interessante Folge hindeutet. Klar ist auch, dass der Floss-Plot dank Arzt in die entscheidende Phase getreten ist, also wird es wohl auch hier spannend weiter gehen. Dann war doch noch die unheimliche Szene mit Walt und Locke, welche die Spannung bezüglich der Hatch noch mehr in die Höhe schnellen liess. Und nicht zuletzt die hammermässige Bezeichnung der letzten drei Folgen: Exodus! Ich weiss noch, als ich die Folge zum ersten Mal sehen wollte und auf der DVD den Titel der Folge gelesen habe, ich war mir da schon sicher, dass „Exodus“ einfach eine Hammer-Folge werden musste…

-Sensationell die erste Insel-Szene: Walt läuft zu einem Baum um sein Geschäft zu verrichten und erblickt dabei Rousseau, die gerade zum Camp läuft. Whoa, Gänsehautfaktor hoch sieben! Und dann der folgenschwere Satz: „The Others are coming.“ Kurz, trocken, dramatisch. „You have only three choices: Run, hide or die.“
-O Herr, so viele geile Szenen, ich komme gar nicht nach. Erst der Versuch, das Floss auf die See zu schieben, dann der bedrohliche Sound und das Wegzoomen der Kamera, so dass man alle Losties zum Horizont starren sehen kann, dann der schwarze Rauch, Jack und Locke, die sich vielsagend anschauen, dann die Einstellung auf die Hatch mit noch bedrohlicherem Sound und dann Hurley, der im Anblick der Hatch nur sagen kann: „Dude! Wow.“ Auch Sayid ist herrlich, als er darauf hinweist, dass die Losties nicht einmal wissen, ob die vermeintliche Zufluchtsstätte vor den Others nicht sogar den Others gehört.
-Der darauf folgende Flashback scheint beim ersten Sehen als total unnötig und langweilig, angesichts der Tatsache, wie spannend gerade die Inselhandlung ist. Darüber hinweg können auch nicht die beiden Sitzplätze 23 und 42 den Flashback gross aufwerten, auch wenn es zu Beginn der Serie noch interessant war, zu verfolgen wo und in welchem Zusammenhang die Zahlen auftauchen.
-Kurz später gleich nochmals eine Hammer-Szene, in welcher Sawyer über seinen Schatten springt und Jack über das Treffen mit Christian berichtet. Eines der wenigen der unzähligen Jack-Faces, die echt unter die Haut gingen.
-Hochspannend dann die Szenen der „Dynamit-Gruppe“, die durch den Dschungel laufen und das „dunkle Territorium“ betreten, was immer das auch ist. Und auch wenn Arzt als bekennender Fachmann fürs Dynamit dabei ist, frage ich mich doch, weshalb derwirkliche Spezialist fürs Grobe, Sayid, nicht auf diesem Treck dabei ist. Okay, er erklärt den Floss-Guys noch, wie man diese technischen Dinge benutzt, das hätte er aber auch vorher machen können. Lockes Wissen, dass Smokey in eine andere Richtung geht und sie nur stehen bleiben müssen, ist auch sehr verwirrend. Aus einer späteren Folge wissen wir ja, dass er das Gefühl hat, Smokey will ihm nichts zu Leide tun, worin sich Locke ja mächtig geirrt hat.
-„We are here, this is the Black Rock“ – und dann der Schnitt zu diesem alten Holzschiff das mitten im Dschungel steckt. WTF!!! Was für ein Mindfuck! Wie lange haben wir uns über dieses Schiff den Kopf zerbrochen. Was für eine Idee der Prods!
-Ein ergreifender Moment auch, als das Floss endlich ins Meer treibt und Vincent verzweifelt versucht, Walt nachzuschwimmen. Dann der kurze Schnitt auf den schwarzen Rauch – LOST!

Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:

-„It’s a security-system, it protects the Island“. Von Rousseau erhalten wir also den ersten Vorschlag (neben Locke‘s “Auge der Insel”), was dieses Rauchmonster sein könnte. Ein paar Staffeln später scheint auch Ben Smokey als eine Art Sicherheitssystem zu gebrauchen. Ganz am Schluss ist aber klar: Smokey ist weder ein Sicherheitssystem (das auch keineswegs begrenzt ist, was zu vielen Komplikationen führt [z.B. Smokey nicht gleich alle Losties, die keine Candidates sind, niedermetzelte etc.], noch ist Smokey daran interessiert, die Insel zu beschützen. Ganz im Gegenteil, versucht doch Samuel im grossen Finale die Insel zu zerstören.
-Das Geheimnis der Black Rock wurde in der letzten Staffel gelüftet. Dabei wurden gleich drei grosse Fragen auf einen Schlag geklärt: Wie kann ein solches Schiff mitten im Dschungel stecken? Dank einer Riesen-Mörder-Tsunami-Welle. Wie wurde die Statue zerstört? Durch die Black Rock, ohne dass diese dabei irgendwie zu Brüche ging oder in der Küstenregion stecken blieb. Und ohne das hochexplosive Dynamit zu beschädigen. Armer Arzt, wäre beim Aufprall mit der Statue alles mit richtigen Dingen zu und her gegangen, hätte Arzt evtl. überlebt. Und nicht zu vergessen: Mit der Black Rock kam Richard Alpert (auch er lange Zeit ein Mysterium der Serie) auf die Insel. Andere brennende Fragen in Verbindung zum Schiff stellten sich als nicht so wichtig dar, z.B. was der Besitzer Hanso mit der Hanso-Foundation bzw. der Dharma zu tun hat etc.

Fazit:
Mit den Worten von Hurley lässt sich die Folge hervorragend bezeichnen: „Dude! Wow.“ Allerdings ist diese Folge echt atemberaubend. Unzählige unvergessliche Szenen, schöne, lustige, traurige und spannende. Ein Feuerwerk seinesgleichen. Besser konnte das Staffelfinale nicht eingeleitet werden. Der letzte Schnitt auf den schwarzen Rauch bleibt dabei als Drohung in Erinnerung: Die Others kommen. Erfolgt jetzt die Rache auf Ethans Ermordung? Was hat es mit den Anderen überhaupt auf sich? Sind die so eine Art „Urbevölkerung“ der Insel, die indianermässig mit Rauchzeichen spielen (und ein schwarzes Rauchmonster als Securitysystem haben, sofern Smokey überhaupt zu den Others gehört)? Gelingt es den Losties, die Luke zu öffnen? Und wenn ja, was verbirgt sich darin – ist das wirklich eine Rettungsmöglichkeit oder doch eine Bedrohung, worauf ja Walts Verhalten hindeutet. Und gelingt es Michael und co. mit dem Floss Rettung zu finden? All diese Fragen wirft diese Folge auf und setzt die Spannungslatte auf den wohl maximalen Punkt. Lost at it’s best. Ausgezeichnete Folge.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen