Alright then, Brother!
Previously on Lost:
Die letzte Folge vor dem zweiteiligen Staffelfinale hatte es mächtig in sich. Michael musste mit allen Finessen daran arbeiten, dass er genau die vier Losties dazu bringen kann, ihm zu folgen, die Miss Klugh ihm auf einer Liste notierte. Da nun statt dem kriegserprobten Folter-Iraki der durchtrainierte und kampfwillige Hurley mitkommen muss, wurde es immerhin einem klar, dass da was faul an der Sache ist. Und dann war da ja noch der überraschende Cliffhanger, als Sun während der Beerdigung ein Boot am Strand entdeckt. Der Vorspann zum Staffelfinale mit dem kongenialen Titel „Live together – die alone“ konzentriert sich vorerst aber auf einen ganz anderen Plot: Zuerst wird gezeigt, dass selbst Desmondo immer zweifelte, ob das Eingeben der Zahlen wirklich so wichtig ist. Danach die Szene, in welcher Locke preisgibt, dass er auch nicht mehr an die Bedeutung der Hatch glaubt. Dieser Plot birgt Zündstoff, der im Staffelfinale im wahrsten Sinne des Wortes explodieren sollte…
Live together… – Part I
-Die Spannung rund um das Boot wird rasch beseitigt. Entgegen aller Hoffnungen bringt das Boot nicht die gewünschte Rettung, sondern nur Desmond zurück, der anscheinend vergeblich versucht hatte, mit dem Schiff von der Insel wegzukommen.
-Interessanter sind dann hingegen Desmonds Schilderungen seines Fluchtversuches: „I was sailing for two and a half weeks, bearing due west and making nine knots. I should’ve been in Fiji in less than a week. But the firs piece of land I saw wasn’t Fiji, was it? No, it was here. This… this island. (…) Because this is it. This is all there is left. This ocean and this place here.“ Allein diese Aussage gibt schon enorm zu denken. Immerhin muss man davon ausgehen, dass Desmond etwas vom Segeln versteht. Weshalb also konnte er nicht von der Insel weg? Eines der zentralen Rätsel von Lost wird hiermit eingeführt: Die spezielle Lage der Insel bzw. die Insel als solche wird zum Rätsel erhoben.
-Desmonds erster Flashback ist schon alleine deshalb interessant, weil in diesem zum ersten Mal eine entscheide Figur für die gesamte Handlung auftaucht: Widmore.
-Das Boot ist die Initialzündung für Sayids Masterplan: Er möchte damit die Truppe um Michael überholen und dann irgendwo an einer Stelle schwarzen Rauch in die Luft steigen lassen. Erneut also ist schwarzer Rauch ein zentrales Thema im Staffelfinale.
-Locke ist erstmals seit der vermeintlichen Entdeckung, dass die Swan nur ein psychologisches Experiment ist, wieder aktiv und möchte das Eingeben der Zahlen unterbinden. Eko antwortet ihm ironischerweise mit einem ähnlichen Satz, den wir so gut von John kennen.
-Neben Sayid scheint endlich auch mal ein anderer Lostie seinen Verstand zu gebrauchen, denn Kate kommt endlich in den Sinn, dass irgendetwas faul an der Sache ist: „All that stuff we found in the medical station. Costumes, makeup, fake beards. They want us tot hink they’re hillbillies.“ Doch diese Bedenken werden mit einem Sawyer-Spruch gleich wieder weggewischt…
-„Off to see the hostiles, are you?“ Diese Aussage von Desmondo ist erneut sehr interessant, macht sie nämlich nun eindeutig klar, dass die Others nicht mit den Dharma-Leuten gleichzusetzen sind. Und wir erfahren auch, dass die DI anscheinend im Clinch oder gar Kampf mit den Others war, da diese als „Feindselige“ betitelt werden.
-Auch der zweite Flashback von Des kann überzeugen: Erstens trifft er dort auf Libby und zweitens erfahren wir, weshalb er mit diesem Segelboot unterwegs war und von wem er es erhalten hatte. Dieser Widmore veranstaltet also eine Segelregatta rund um den Globus. Erst später werden wir erfahren, weshalb dieser kalte Mensch überhaupt so etwas organisierte…
-Der grosse Auftritt des Hurley-Birds! Wer hätte damals gedacht, dass das Hurley-Bird zu einer der vielen Legenden von Lost wird… Zugleich merkt Michael, dass er eine ungeladene Waffe in den Händen hält.
-Auf der Fahrt zur nördlichen Seite der Insel entdecken Sayid und die beiden Koreaner einen einzelnen riesigen Fuss mit vier Zehen, der wohl zu einer enorm grossen Statue gehört haben muss. Was für ein Mysterium! Ich weiss noch, wie ich baff vor dem Fernseher sass und nicht glauben konnte, was die Prods da aus dem Ärmel zückten. Und immerhin sollte es ein Mysterium bleiben, das erst in der letzten Staffel gelüftet wurde.
-Der vierte Flashback von Desmondo zeigt uns, wie er auf die Insel kam. Dabei erfahren wir, dass Inman der Vorgänger von Des war. Auch Inman glaubte zu diesem Zeitpunkt, dass man sich auf der Insel mit irgendetwas infizieren kann. Dieser Plot wird also erneut angedeutet, obwohl zu diesem Zeitpunkt wohl viele nicht mehr wirklich an irgendetwas wie einer Infizierung glaubten.
-Der Schluss des ersten Teils ist oberdramatisch. Nachdem Team Michael einen Other killte, wurde Michaels Vorhaben offengelegt und dabei kommt auch heraus, dass Michael die beiden Frauen getötet hatte. Jack hindert den aufgebrachten Hurley daran, zurückzukehren, da er sich durch den Plan mit Sayid sicher fühlt. Dieser erreicht zu eben diesem Zeitpunkt die Stelle, an der sie die Others und Walt vermuten….. LOST!
… die alone! – Part II
-Gleich zu Beginn des zweiten Teils gibt es die zweite Reminiszenz an das Finale der ersten Staffel: Eko und Charlie holen das Dynamit und Charlie berichtet sogleich von der Arzt-Erfahrung…
-Der nächste Flashback scheint ein dunkler Fleck in meinem Erinnerungsvermögen zu sein. Weder beim ReWatch von ‚Lockdown‘ noch in der anschliessenden Forumsdiskussion (und dem Hinweis, dass Radzinsky und Inman die unsichtbare Karte gemalt hatten – und ich das anschliessend als unlogisch deklarierte) noch jetzt beim ReWatch dieser Folge ist mir diese Szene bekannt. Doch wie auch immer, dieser Flashback birgt Diskussionsstoff, der im Gedanken-Abschnitt erörtert werden muss…
-Derweil sorgen Charlie und Eko gleich für die nächste Parallele zum ersten Staffelfinale: Erneut will jemand unbedingt etwas in die Luft sprengen (Locke=Eko) und jemand dies verhindern (Hurley=Charlie) – eine gelungene Idee.
-„What’s behind that wall, Kelvin? What was the incident?“, fragt Des den betrunkenen Inman. Dieser gibt eine interessante Antwort: „Electromagnetism. Geologially unique. The incident? It was a leak. So now the charge builds up and every time we push the button, it discharges it. Before it gets too big.“ Seit dem Incident also scheint diese elektromagnetische Quelle unstabil zu sein. Trotzdem scheint sich diese Quelle aus irgendeinem Grund durch die Hatch beherrschen zu lassen – wie genau das funktionieren soll, wissen wohl selbst die Prods nicht. Es kommt aber noch besser: Es gibt tatsächlich einen Fail-Safe, also eine Art Notfall-Massnahme. Doch hier gibt es bereits das nächste Problem, das nun aber definitiv in den Gedanken-Abschnitt gehört.
-Ohnehin geht es bei der Inselhandlung hochspannend weiter: Sayid stürmt das Nordlager der Others und findet dieses verlassen vor. Befremdend ist dann vor allem die Entdeckung, dass hinter der Dharma-Türe, welche in Michaels Flashback noch von zwei Others bewacht wurde, nur blanker Felsen ist. Was soll das denn? Die ganze Show bloss für Michael, der ohnehin mit den Others kooperieren sollte? Macht irgendwie auch keinen Sinn. Für die Inselhandlung hingegen bedeutet dies ein wichtiger Wendepunkt: Es ist nun klar, dass die Others ebenfalls etwas geplant haben und Sayid am falschen Ort ist…
-Team Michael stösst derweil auf eine nächste befremdende Entdeckung: Mitten im Dschungel ragt ein Rohr aus dem Boden und drum herum türmen sich Behälter mit Tagebücher sowie Lockes Zeichnung der geheimen Karte. Wer ist nun das Experiment, die Hatch oder die Beobachter der Hatch? Zeit um darüber nachzudenken bleibt jedoch nicht, denn nachdem die mysteriösen Flüsterstimmen erklingen, werden Sawyer und co. von den (nun wieder übermächtig scheinenden) Others angegriffen.
-Der nächste Flashback räumt mit einem Mysterium auf: Inman gab immer nur vor, sich mit der offiziellen Quarantäne-Bekleidung nach draussen zu begeben. Denn dieser hatte nichts anderes vor, als mit Desmondos Boot zu fliehen. Also scheint das mit der Quarantäne echt nur Bockmist gewesen zu sein. Weshalb sich Des weiterhin brav impfte, ist mir hingegen schleierhaft. Interessant hingegen der Switch zur aktuellen Inselhandlung, denn dort erkennt Des gerade, dass der Absturz von 815 wohl sein Verschulden war, weil er zu lange brauchte, um die Zahlen einzugeben.
-Sawyer und co. werden zu einem Steg geführt. Dann kommt der grosse Auftritt des Henry Gale alias Ben Linus, der also doch nicht bloss ein Lakai ist, sondern das Sagen hat.
-Nachdem Des den Fail-Safe getätigt hat, wird die ganze Insel in gleissendes Weiss getaucht und ein Schall ist zu hören… die Welt jedoch scheint nicht unterzugehen, denn nach einer kurzer Zeit nimmt alles seinen normalen Lauf…
-Interessant sind dann Bens Anweisungen an Michael. Dieser muss einen bestimmten Kurs einhalten, um gerettet werden zu können. Dies verweist wieder auf die wohl spezielle Lage der Insel. Dies wird dann vor allem durch dieses Zitat bekräftigt: „Once you leave, you’ll never be able to get back here.“ Nicht minder interessant dann die letzte Antwort von Ben auf die Frage, wer die Others den seien: „We’re the good guys.“ Die Others sind also angeblich die Guten. Gibt es denn auch noch Böse? Naja, abgesehen von Samuel, von dessen Existenz Ben nicht wusste, gibt es nicht wirklich eine zweite, böse Macht, wie Ben uns das versucht weiss zu machen…
-Während man schon denkt, dass das Staffelfinale mit dem Strandgeplänkel rund um Charlie und Claire endet, kommt es zu einem unerwarteten Schnitt und einer bizarren Szene: Plötzlich sind zwei Männer in einem Schneesturm erkennbar, die anscheinend in irgendeiner wissenschaftlichen Station arbeiten. Als der Computer eine elektromagnetische Anomalie zeigt, ticken die beiden beinahe aus und rufen niemand geringerem als Penny Widmore an... LOST!
Roll-back – Gedanken/Ideen/Theorien:
-„We are stuck in a bloody snow globe!“ – Whoa, das ist also Desmonds Vorstellung von der Insel. War das ein Hinweis auf die Lösung des Insel-Rätsels? Eine Theorie war von da an, dass sich diese Insel gar nicht auf der realen Welt befindet, sondern irgendwie ausserhalb – sei das jetzt räumlich oder zeitlich.
-„I don’t know what is more disquieting, the fact that the rest of the statue is missing, or that it has four toes.“ Sayids Aussage verschärfte die Wirkung, die alleine schon das Bild des Fusses erzeugte. Eine meiner Überlegungen war ganz am Anfang noch, dass es sich bei den Others evtl. doch um etwas anderes handelt, als bloss schauspielernde Menschen. Dass es sich möglicherweise um Ausserirdische handelt. Und in der Tat spricht auch Sawyer diesen Gedanken aus. Nun ja, das hat sich dann mit der Zeit ja auch als falsch herausgestellt.
-Was schon bei der ‚Lockdown‘-Folge besprochen wurde, wird hier bestätigt: Inman und Radzinsky haben die geheime Karte auf die Falltüre gemalt. So klug Radzinsky anscheinend war, er war anscheinend nicht imstande, auch für Blaulicht zu sorgen, so dass man nicht aus der blossen Erinnerung die Stelle finden musste, wo man weiterzeichnen kann. Doch eigentlich ist das nebensächlich. Vielmehr beharre ich darauf, dass es totaler Schwachsinn ist, dass Radzinsky sich eine solche Karte zeichnen musste. Er war ja ein hohes Tier der DI und unter anderem für den Bau der Hatch zuständig. Und für wen zeichnet er diese Karte? Irgendwie macht das alles keinen Sinn. Abgesehen davon macht es auch überhaupt keinen Sinn, dass Radzinsky in der Hatch arbeitet, sollte es sich tatsächlich nur um ein psychologisches Experiment handeln.
-Beim nächsten Flashback erfahren wir durch Inman, weshalb die Zahlen eingegeben werden müssen. Anscheinend handelt es sich also doch nicht um ein psychologisches Experiment. Ausrufezeichen? Fragezeichen! Klar ist gar nichts. Wie die Hatch funktioniert? Keinen blassen Schimmer. Handelt es sich bloss um ein psychologisches Experiment? Keine klare Antwort möglich. Der Film in der Überwachungsstation legt dies zwar nahe, aber wir wissen ja auch, dass die Überwachungsstation selbst auch nicht von allen Zweifeln erhaben ist. Inmans Antwort in diesem Flashback deutet darauf hin, dass das Eingeben der Zahlen tatsächlich nötig ist. Total wirr wird es jetzt aber durch diesen Fail-Safe: Das Eingeben der Zahlen lässt den Druck des Elektromagnetismus fallen (durch Abgabe einer gewissen elektromagnetischen Menge???). Falls man die Zahlen nicht eingibt, dann wird der Druck zu gross und...??? explodiert die Hatch? Und was soll dann der Fail-Safe? Bewirkt dieser nicht dasselbe wie wenn man darauf wartet, was passiert, wenn die Zahlen nicht eingegeben werden? Wenn es einen solchen Fail-Safe gibt, weshalb sich überhaupt die Mühe machen, eine solche enorme Station zu bauen? Oder wollte man mit dem Elektromagnetismus etwas anfangen? Es handelt sich hier ja wohl nicht um die einzige solche Quelle, weshalb also der immense Aufwand? Ganz ehrlich, ich kann keine befriedigende Antwort geben – auch nach Ende der gesamten Serie nicht. Wahrscheinlich ist es, dass die Hatch gar nicht so wichtig ist, wie die Prods ursprünglich dachten. Denn es macht auch keinen Sinn, dass die Others, die so feinsäuberlich alle DI-Leute umgebracht haben, gerade diese ach so wichtige Station der DI überliessen. Dass die Rettung der Welt von der Hatch abhängt, das wird in Staffel 3 ebenfalls dementiert, denn die Welt gibt’s auch nach der Implosion der Hatch noch. Dass es sich bloss um ein Experiment handelt, muss ich aber alleine schon deshalb ausschliessen, weil Radzinsky in der Hatch arbeitet. Da steh ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor!
-In dieser Folge wird das Mysterium der Flüsterstimmen eindeutig mit den Others in Verbindung gebracht – auch wenn wir mittlerweile wissen, dass ein solcher Zusammenhang gar nicht besteht. Naja, egal, der Effekt war immerhin ganz gut.
-Wurden die Losties jetzt wegen Desmonds zu spätem Eingeben der Zahlen auf die Insel gespült oder war es doch Jacob, der die Losties zur Insel brachte? Eine kleine Gedankenspielerei…
-Was für ein verstörender Schluss! Weshalb sind diese Männer irgendwo in einem Gebiet wo es gerade schneit und finden von dort aus die elektromagnetische Anomalie von der Insel? Und was hat Penny mit der Insel zu tun? Weiss sie, dass Des auf dieser ist? Woher sollte sie das wissen? Kann sie gar nicht. Äusserst schräge. Immerhin konnte man durch diese Szene irgendwie das Mysterium der Eisbären aufklären, zumindest dachte man das mal. Die Erklärung war ja schlussendlich eine andere. Zurück zu Penny: Gut möglich, dass es weitere Flashbacks oder Szenen gibt, an die ich mich überhaupt nicht mehr erinnern kann, aber ich habe hier das Gefühl, dass das eine solche Sache ist, die man nicht erklären kann. Meiner Ansicht nach kann Penny nicht von der Insel wissen, nicht davon wissen, dass sie nach elektromagnetischen Anomalien suchen muss und schon gar nicht, dass dies alles in Verbindung mit Desmond steht.
Fazit:
Der erste Teil des Staffelfinale ist einfach abartig gut. Wohl eine der besten Folgen überhaupt. Da sind einerseits die äusserst interessanten Flashbacks von Desmond, die einige spannende Informationen liefern. Dann der Plot in der Hatch und die Spannung, ob es jetzt tatsächlich zum Weltuntergang kommt oder nicht, oder ob es Eko doch noch gelingt, die Zahlen einzugeben. Dann die Gänsehaut erzeugende Szene, in der Sayid und co. den Fuss mit den vier Zehen entdecken. Und schliesslich natürlich auch die Handlung rund um Michael, welche die Spannung in die Höhe treibt.
Der zweite Teil scheint mir ebenfalls gut gelungen, abgesehen von der äusserst unglücklichen Abfolge der Szenen. Eigentlich hätte man nach der Explosion der Hatch die Folge beenden müssen… und dann in einer Mobisode zwischen Staffel 2 und 3 die Szene mit den beiden Forschern. Oder halt nach dem Vorfall in der Hatch gleich auf die Szene mit den beiden Forschern switchen. So aber verpufft die Wirkung, dass die Hatch explodiert ist und wird beinahe schon nebensächlich.
Alles in allem aber ein guter Abschluss einer guten Staffel. Gerade im Nachhinein ist es schon frappant, wenn man merkt, wie hochstehend gerade die ersten beiden Staffeln waren. Man spührt förmlich, dass da noch die Magie einer völlig neuartigen Serie vorhanden war. Ab Staffel 3 wurde es nicht unbedingt schlechter, aber diese magische Grundstimmung des Anfangs war nicht mehr in dem Masse vorhanden wie noch zu Beginn.
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Hallo Ivan, ich wünsche Dir ein frohes neues Jahr! :-)
AntwortenLöschen„Und dann war da ja noch der überraschende Cliffhanger, als Sun während der Beerdigung ein Boot am Strand entdeckt.“
=> Die Kwons haben ein Patent darauf erhalten. Nur sie dürfen „Boat!“ sagen!
„Doch diese Bedenken werden mit einem Sawyer-Spruch gleich wieder weggewischt…“
=> Sawyer wirkt auf mich seit dem Tod von Ana Lucia (und Libby) ungewöhnlich rachedurstig. Das paßt irgendwie gar nicht zu ihm. (Jaja, er sucht seit der Kindheit den Mann, der seine Eltern auf dem Gewissen hat, aber man hat ihn deshalb nie rumlaufen und sagen sehen/hören: „Den schieß ich jetzt mal ordentlich über den Haufen!“)
„Erstens trifft er dort auf Libby“
=> Beide übrigens mit üblen Perrücken!
„Ich weiss noch, wie ich baff vor dem Fernseher sass und nicht glauben konnte, was die Prods da aus dem Ärmel zückten.“
=> Noch cooler wäre es ja gewesen, wenn man daneben einen blonden Mann in weißem Leinenhemd gesehen hätte, der sich gerade einen Fisch aus seiner Reuse holt.
„Weshalb sich Des weiterhin brav impfte, ist mir hingegen schleierhaft.“
=> Ich denke, aus dem gleichen Grund, warum er auch immer wieder die Zahlen eingetippt habt. Denn was wäre, wenn er trotz seiner Überzeugung falsch gelegen hätte: er hätte sich infiziert. Darum impft er sich vorsichtshalber weiter, sicher ist sicher!
„Eine meiner Überlegungen war ganz am Anfang noch, dass es sich bei den Others evtl. doch um etwas anderes handelt, als bloss schauspielernde Menschen. Dass es sich möglicherweise um Ausserirdische handelt.“
=> Meiner Meinung nach ist das einer der Gründe, warum man die Others in dieser Staffel andauernd barfuß laufen sieht. Damit eindeutig klar ist, daß ihre Füße nicht nur vier Zehen haben und daß es mit der Statue eine andere Bewandtnis haben muß.
„So klug Radzinsky anscheinend war, er war anscheinend nicht imstande, auch für Blaulicht zu sorgen, so dass man nicht aus der blossen Erinnerung die Stelle finden musste, wo man weiterzeichnen kann.“
=> Vielleicht war es für Radzinsky unerheblich, ob das Schwarzlicht nun an ist oder nicht. Da er ja ein fotografisches Gedächtnis besaß, wußte er sowieso genau, wo er jetzt weiterzeichnen muß.
(Für Inman gilt das natürlich nicht, aber vielleicht wußte der nur einfach nicht, wie man das Schwarzlicht einschalten kann.)
„Er war ja ein hohes Tier der DI und unter anderem für den Bau der Hatch zuständig.“
=> War er wirklich ein hohes Tier? Er war zuständig für den Bau des Schwans und hat durch Sayid einen ordentlichen Grad an Größenwahn und Schizophrenie erlangt. Aber das eigentliche Sagen hatten doch weiterhin Goodspeed und Chang (und letzterer hat sogar so niedere Arbeiten wie die Aufnahme neuer Rekruten durchgeführt, weil Amy gerade Ethan geboren hat).
Spätestens seit dem Incident wird Radzinskys Stern am Sinken gewesen sein. Denn er hat immer weiter gebohrt, obwohl Chang in mehrfach und eindringlich darauf hingewiesen hat, daß er die Bohrung stoppen soll. Und da mit Sawyer, Juliet & Co. die anderen wichtigen Verantwortlichen beim Vorfall „gestorben“ sind, wurde Radzinsky sicher erst recht die Hauptschuld am ganzen Desaster zugeschoben!
„Falls man die Zahlen nicht eingibt, dann wird der Druck zu gross und...??? explodiert die Hatch? Und was soll dann der Fail-Safe? Bewirkt dieser nicht dasselbe wie wenn man darauf wartet, was passiert, wenn die Zahlen nicht eingegeben werden?“
=> Ich denke, durch den Failsafe-Mechanismus konnte man eine Implosion herbeiführen, die das Leck der Energietasche ein für alle mal verschließen konnte. Freilich mußte dem Menschen, der den Fail Safe Key benutzt klar sein, daß damit auch endgültig die Station (und das eigene Leben) verloren geht!
„Wenn es einen solchen Fail-Safe gibt, weshalb sich überhaupt die Mühe machen, eine solche enorme Station zu bauen?“
AntwortenLöschen=> Ich stelle mir das so vor. Nach dem Vorfall wurde die Stelle erst mal tschernobylmäßig mit Zement zugeschüttet, sodaß man für eine kleine Zeit Ruhe vor der Energie hatte und die Hoffnung, eine Station dort bauen zu können, noch nicht aufgeben mußte. Während des Baus und der Fertigstellung des Schwans kam es trotz der Versiegelung vielleicht immer wieder zu kleineren und größeren Vorfällen, sodaß irgendwann klar war, daß Forschung hier definitiv nicht möglich ist, sondern man stattdessen eine Möglichkeit finden mußte, die Energietasche unter Kontrolle zu halten → das „Protokoll“ wurde eingeführt! Und auch danach kam es immer wieder zu kleineren Vorfällen, z.B. 1985, wie auch auf der Blast Door Map vermerkt wurde.
„Denn es macht auch keinen Sinn, dass die Others, die so feinsäuberlich alle DI-Leute umgebracht haben, gerade diese ach so wichtige Station der DI überliessen.“
=> Vielleicht war ja auch den Others klar, wie wichtig die Arbeit der Schwan-Leute für das Abwenden des Weltendes war, sodaß man die da unten lieber in Ruhe gelassen hat und auf ihre Ablösung warten lassen.
„Wurden die Losties jetzt wegen Desmonds zu spätem Eingeben der Zahlen auf die Insel gespült oder war es doch Jacob, der die Losties zur Insel brachte?“
=> Beides stimmt ja irgendwie. Der Luftbruch des Flugzeugs geht wohl auf Desmonds Konto. Daß das Flugzeug aber stundenlang einen falschen Kurs flog und deshalb überhaupt an dieser Insel vorbeikam, ist dann eher Jacob zu verdanken. (Und daß es Desmond mit seinem Boot an die Gestade dieser Insel verschlug, sicher auch!)
„Weshalb sind diese Männer irgendwo in einem Gebiet wo es gerade schneit und finden von dort aus die elektromagnetische Anomalie von der Insel?“
=> Vielleicht ist ja so eine abgelegene Station dann von anderen EM-Wellen unbeeinflußter, sodaß man die gesuchte Anomalie dadurch besser orten kann? Vielleicht spielt ja auch das Ozonloch eine Rolle, da es ihre Arbeit womöglich begünstigt. (Ich gebe zu, das sind jetzt nur vage Mutmaßungen!)
„Meiner Ansicht nach kann Penny nicht von der Insel wissen, nicht davon wissen, dass sie nach elektromagnetischen Anomalien suchen muss und schon gar nicht, dass dies alles in Verbindung mit Desmond steht.“
=> Es sei denn, es wurde ihr in Träumen vermittelt, daß sie sowas tun soll.
hey kai, vielen dank für die teils ziemlich erhellenden Antworten...
AntwortenLöschen"Noch cooler wäre es ja gewesen, wenn man daneben einen blonden Mann in weißem Leinenhemd gesehen hätte, der sich gerade einen Fisch aus seiner Reuse holt."
--> oh ja, verdammt richtig. Das wäre echt gelungen gewesen. Alle hätten dann wohl gedacht, dass es sich um einen Other handelt. Dann hätte man Sayid mal in Staffel drei Ben oder sonst einen Other (Mikhail) danach fragen müssen, was denn das für einer sei - die Reaktion der Others wäre sehr witzig gewesen und auch wir Zuschauer wären geplättet gewesen ("was, da gibts noch irgendjemanden auf der Insel??")
"Meiner Meinung nach ist das einer der Gründe, warum man die Others in dieser Staffel andauernd barfuß laufen sieht. Damit eindeutig klar ist, daß ihre Füße nicht nur vier Zehen haben und daß es mit der Statue eine andere Bewandtnis haben muß."
--> ein interessanter Gedanke. Aber haben die Lost-Gucker dann sofort gewusst, ne, kann nicht von den Others sein, die haben ja alle 5 Zehen? Mir zumindest war das damals nicht so bewusst...
--> deine Überlegungen zu Rady machen Sinn. Und da ich mittlerweile wieder der Ansicht bin, dass die Hatch trotzdem nicht so unwichtig war, macht es für mich auch Sinn, das Rady dort positioniert war.
--> auch mit dem Fail-Safe hast du mich überzeugt (zusammen mit der Anfangsszene von 3/01). Ohne den Fail-Safe wäre es wohl zu einer extrem hohen Druckbelastung und dann wohl zu einer Explosion (statt Implosion mit verschliessendem Effekt) gekommen, welche die ganze Insel zerstört hätte... Wie genau der Mechanismus funktioniert... naja, ein bisschen Fantasie braucht es halt auch bei Lost ;)
--> das mit dem Verhalten der Others gegenüber den Swan-Leuten ist mir hingegen nicht einleuchtend. Ben ist ja der ober Kontroll-Freak. Wenn die Bedeutung der Swan so gross war, dann wäre es nur zu logisch gewesen, wenn Ben diese Station mit seinen Leuten bedient hätte. Insbesondere ab dem Zeitpunkt, ab dem nur noch jemand alleine die ganze Arbeit zu verrichten hatte...