Samstag, 3. April 2010

3/19 The Brig (Maike)

1. Es ist wirklich klasse, dass es in dieser Folge keine Flashbacks gibt. So erfahren wir was mit Locke in den letzten Tagen passiert ist (z.B. wo er seine Wunde an der Hand her hat). Dies vermischt mit den jetztigen Handlungen ist schon ein stilistisches Meisterwerk!
Bleiben wir bei den letzten Tagen und deren Geschehnissen. Locke wird sein Vater auf dem Silbertablett serviert und es scheint so einfach bald der Anführer werden zu können, muss Cooper doch nur noch aus dem Weg geräumt werden. Hier liegt die Chance für Ben und der Abgrund für Locke.
Ben fühlt sich langsam wieder in einer höheren Position, läuft es im Moment auch recht gut für ihn. Seitdem er die Baracken verlassen hat, geht sein Heilungsprozess sehr schnell voran, sodass er schon wieder gut zu Fuß ist und nicht mehr auf den Rollstuhl angewiesen. Selbst diesen Punkt nutzt er zu seinem Vorteil, denn er lässt Locke glauben, dass er ihn noch mehr von solchen Besonderheiten der Insel zeigen möchte, müsse John nur zuerst seinen Vater töten. Das zählt er zu seinem größten Vorteil, er rechnet damit, dass Locke es nicht schafft und genau deswegen verlangt er es von ihm.
Locke steckt in dieser Situation sowieso in der Zwickmühle: Tötet er seinen Vater vor den Augen der Others, wäre er kein guter Mensch (und die Others sind ja die selbsternannten Guten) oder er tut es nicht und kann sich deswegen nicht der Gruppe anschließen. Dabei gibt ihm der angekettete Cooper doch jede Menge Vorlagen, ihn ein für alle mal umzubringen, so ein fieser Mensch. Doch Locke bringt es nicht übers Herz und Ben glaubt, er habe gewonnen: "He is not who we thought he was!". Stimmt aber sowieso, wird sich bald Samuel seinem Körper annehmen und dann ist Locke nicht mehr Locke.
Nun kommt aber Richard Bens Plan in die Quere und gibt John den entscheidenen Tipp, wie er seinen Vater los wird, ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Super, wie sympathisch diese Other in diesen ganzen Locke-Ben-Twist eingeführt wird, es zeigt sich, dass er wirklich nur das Beste für die Gruppe (und wohl auch für Jacob) möchte. So bringt er schnell die Lösung mit Sawyer.
Ich finde es echt krass, wie sich die späteren Gegebenheiten hier schon zeigen: Locke und Ben befinden sich in einer Art Spiel und Sawyer wird zum "loophole" für Locke, damit er Cooper töten kann. Das schafft er nur durch die Hilfe von einer weiteren Person = Richard. Irgendwie erinnert mich das an zwei andere Kontrahenten... ;)
Zwei sehr interessante Aussagen kommen noch von Ben. Er sagt zu Locke: "Everyone makes mistakes." Hörten wir gerade letzte Folge so einen ähnlichen Satz von Juliet. Diese lernt aus ihren Fehlern und wird sich den Losties anschließen. Ben braucht nicht daraus lernen, hat er doch immer einen Plan, wenn einer nicht klappt, kommt das nächste Mindgame, dass ihn weiter bringt. Genial!
Schön auch, wie gerade er zu Locke sagt: "Don´t tell me, what I can´t do!" Wie verkehrte Rollen.

2. Nun macht sich Locke auf den Weg zu Sawyer und kaum lebt er bei den Others, lügt und betrügt er, damit Sawyer mit freien Willen das tut, was er nicht tun kann: "I´m not a murderer".
John geht wie Ben vor, er überrascht mit Wissen, das er eigentlich nicht haben kann und trifft eine sehr empfindliche Stelle. "James, please! You have to trust me!" Natürlich muss er das, sonst geht dein Plan in die Hose...
Auf dem Sklavenschiff wird Sawyer dann zum Sklaven, er muss den Gefangenen töten. Auch der Versuch, Rousseau in einem etwas interessanteren Licht darzustellen, als sie bei der Black Rock dazustößt, schlägt fehl. Doch nö, dann halt nicht... Was für eine überflüssige Szene!!!
Der beste Dialog der Folge ist meiner Meinung nach dieser:
"How about that?" - "About what?" - "Sawyer is my name, too!" Ab diesem Moment verändert sich die ganze Situation, Sawyer packt die Wut und das Ende von Anthony Cooper ist gekommen. Dieser schätzt die Situation falsch ein, denn er denkt, er wäre in der Hölle ("Don´t you know, where we are?") und stichelt Sawyer auch noch weiter an, sodass er keinen schnellen Tod, z.B. durch eine Kugel stirbt, sondern mit einer Kette ganz langsam erwürgt wird.
Sawyer und Locke sind befreit.

3. Oh, es gibt ja auch noch ein Strandcamp und ein paar andere Leute auf der Insel, z.B. Hurley und Co., die Geheimagenten sein könnten, so unauffällig wie sie vor dem Zelt stehen...
Das Misstrauen regiert die Losties mittlerweile, Desmond vertraut Jack nicht und die große Frage steht im Raum, wem man denn überhaupt noch trauen kann. Sie entscheiden sich für Sayid, dem niemand in der ersten Staffel über den Weg traute.
Warum auch immer erzählt Naomi ihm dann die Penny-Geschichte. Ob es nur eine Notlösung war, als sie aufwachte, weil sie als erstes Desmonds Gesicht vor sich sieht oder ob es so geplant war, weiß auch kein Mensch, interessiert aber auch nicht mehr.
Sawyer erfährt unterdessen auch vom Fake-Wrack, aber nicht wie die anderen von Naomi, sondern von Cooper.
Jack bekommt alles, was so schön geheim gehalten wurde, brühwarm erzählt von Lästerschwester Kate, aber die Wahrheit sagen Jack und Juliet ihr trotzdem nicht. Sawyer weiß sie schon von Locke. Toll, dass die Others wieder (fast) mehr wissen, als die Losties.

Fazit:
Hammer, die Strandhandlung steht völlig im Hintergrund bei der tollen Action zwischen Locke/Ben und Lcoke/Sawyer, Sawyer/Cooper. Es kristallisiert sich eine so geladene Spannung für die nächste Zeit heraus, das man eine Gänsehaut bekommt.

1 Kommentar:

  1. Zu 1.)
    „Nun kommt aber Richard Bens Plan in die Quere und gibt John den entscheidenen Tipp, wie er seinen Vater los wird, ohne selbst Hand anlegen zu müssen.“
    => Es zeigt, daß auch Richard zu Tricks greift, wenn er es für nötig erachtet. Was uns wohl noch mit Ricardus in der 6. Staffel erwartet?

    „Super, wie sympathisch diese Other in diesen ganzen Locke-Ben-Twist eingeführt wird, es zeigt sich, dass er wirklich nur das Beste für die Gruppe (und wohl auch für Jacob) möchte.“
    => Doch letztlich ist er damit (ungwollt) mitschuld an Jacobs Ende im Fuß! Es sei denn, es war der Beginn, um Samuel groß angelegt verarschen zu können.

    „Ich finde es echt krass, wie sich die späteren Gegebenheiten hier schon zeigen: Locke und Ben befinden sich in einer Art Spiel und Sawyer wird zum "loophole" für Locke, damit er Cooper töten kann.“
    => Ja, Du hast recht. Das ist ja eine geniale Parallele!

    „Schön auch, wie gerade er zu Locke sagt: "Don´t tell me, what I can´t do!" Wie verkehrte Rollen.“
    => Wenn ich so zurückdenke, habe ich Ben wirklich zu keiner Zeit so defensiv gesehen wie in diesen Folgen!
    Und Locke wird im gleichen Maße so selbstbewußt, wie man ihn erst als FLocke wiedererlebt.

    Zu 2.)
    "I´m not a murderer".
    => Noch nicht! Und wenn man an die unterlassene Hilfeleistung bzgl. Boone zurückdenkt, ist das schon ein sehr heuchlerischer Satz.

    => Wenn man das alles so liest, ist es ja mit dem Wissen der 5. Staffel eine wahrhaft erstaunliche Folge!

    (kopiert aus OLG 03.12.09)

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