Vor meinem abschließenden Fazit möchte ich allen in der Gruppe danken für das Lesen der z.T. extrem langen Recaps, die Diskussionen zu den Recaps und vor allem dafür, dass die Idee der Recaps hier derart positiv aufgenommen wurde. Es ist für mich der unschlagbare Beweis, dass diese Gruppe die beste Lost-Community überhaupt ist und ich bin froh, dass ich diese multimediale Serie in so einer coolen Gemeinschaft erlebe. Vor allem aber danke ich euch, dass wir auch in der langen Lost-freien Zeit weiterhin so interessante Diskussionen hatten und dadurch unsere Gruppe nie an Leben verloren hat.
Die Recaps zu schreiben und die ganzen Theorien in Worte zu fassen, war ein unfassbar hartes Stück Arbeit. Und gerade zum Ende hin hab ich extrem geschwächelt, aber ich hab den Rewatch tatsächlich noch in einem guten Timing fertig bekommen. Angefangen hat das ganze mal mit drei, vier Stichpunkten pro Folge. Geendet hat das mit 7 Seiten langen Word-Dokumenten. Ohne die Recaps wäre es für mich wahrscheinlich unmöglich gewesen, mich von Spoilern für Staffel 6 fernzuhalten.
STAFFEL 1
Die 1. Staffel zu sehen, war ein Genuss, denn sie ist komplett anders als alle anderen Staffeln von Lost. Sie nimmt sich ausführlich Zeit, um die Charaktere zu präsentieren. Gute Stories, eine perfekt abgestimmte Musik und wunderschöne Bilder machen diese Staffel nahezu perfekt. Damals jedoch hat das kaum jemand zu würdigen gewusst, da wir nicht wussten, in welche Richtung sich Lost weiterbewegen wird und ob uns diese Entwicklung gefallen würde. Jede Folge der Staffel hat die Serie in eine neue Richtung gedreht. Mal dachten wir, es geht um Dinosaurier, dann um einen Mentalo-Walt, dann um Claires Baby der Finsternis, dann um feindselige Others. Die Staffel, die uns Eisbären, Rousseau, das Monster, die Others, Adam & Eve und die Black Rock gebracht hat, ist so gut, dass ich mir wünschte, sie noch einmal komplett ohne Vorwissen kucken zu können.
STAFFEL 2
Bei allen Möglichkeiten, die die 1. Staffel uns für die weitere Entwicklung gegeben hat – eine verrückte Wissenschaftler-Organisation aus den 70ern und Elektromagnetismus hatte wohl niemand auf dem Plan. Damals hat mir diese unvorhergesehene Wendung fantastisch gefallen – und da ich fühlte, dass mir die Entwicklung von Lost generell gefallen wird, habe ich die Staffel damals geliebt. Im Rewatch musste ich feststellen, dass ich die Staffel als stärker in Erinnerung hatte, als sie in Wirklichkeit war. Viele Storylines wurden geöffnet und einfach fallengelassen und viele Folgen wirkten orientierungslos und abgetrennt vom Rest der Serie. Nichtsdestotrotz ist diese Staffel großartig – immerhin hatten hier Eko, Ben, Desmond, Penny und Widmore ihren ersten Auftritt.
STAFFEL 3
Um ein Haar hätte Lost in der 3. Staffel mit mir einen weiteren Zuschauer verloren. Diese Staffel ist in meinen Augen die mit Abstand schlechteste – auch wenn die zweite Hälfte der Staffel brilliant ist, zusammen mit dem puren Dreck der ersten Hälfte ergibt sich eine Staffel, die ich als Durchschnitt bezeichne (für Lost-Verhältnisse eine sehr schlechte Bewertung). Auch der Rewatch fiel mir schwer, meine Recaps zu den Hydra-Folgen waren oft nur vier, fünf Sätze. Und dass, obwohl ich beim Rewatch nicht eine ganze Woche zwischen den einzelnen Hydra-Desastern abwarten musste. Allerdings hatte diese Staffel auch Folgen wie „The Man Behind the Curtain“ - in meinen Augen die beste Folge von Lost; wir kamen hier zum ersten Mal in Kontakt mit Zeitreisen und Jacob und das Flashforward gab unserem Blog seinen Namen. Am besten blende ich einfach die erste Hälfte der Staffel aus...
STAFFEL 4
Diese Staffel stand wegen dem Autorenstreik nie unter einem guten Stern. Rousseaus Austritt und Claires Time-Out kamen noch dazu. Und trotzdem hat diese Folge einige der absoluten Höhepunkte von Lost hinbekommen. Die Flashforward-Staffel war kurz, aber in vielerlei Hinsicht ein Wendepunkt der Serie. So viel Wissenschaft und so wenig Glauben gab es bei Lost bis hierhin in keiner Staffel. Zeitreisen, Teleportation und eine verschwindende Insel haben viele „Durchschnitts“-Zuschauer verjagt. Die erste Staffel, die ich damals „live“ auf englisch gekuckt habe, hat mir im Rewatch zwar nicht viel neues gegeben, aber diese Staffel hat gezeigt, wie sehr sich diese Serie von anderen abhebt – denn fast jede andere Serie hatte durch den Autorenstreik deutlich an Qualität und Folgenanzahl eingebüßt, Lost hingegen nicht.
STAFFEL 5
Die 5. Staffel kann man als Meisterwerk bezeichnen mit dem unfassbar hohen Tempo der Zeitflash-Folgen, Tausenden von Antworten, immer konfuseren Mysteries und einem sich allmählich abzeichnendem Gesamtbild. Auch wenn die Dharma- und die LA-Storylines häufig nur Mittel zum Zweck waren, haben die anderen Elemente die Serie auf ein Allzeit-Hoch angehoben. Die „Durchschnitts“-Zuschauer sind nahezu alle verschwunden und nur wir Cracks sind übriggeblieben. Auch wenn mir der Rewatch der aktuellsten Staffel erwartungsgemäß nichts komplett Neues eröffnet hat, ist doch vor allem die Entwicklung von einer ruhigen, charakter-zentrischen 1. Staffel hin zu einer actiongeladenen, hochgradig komplexen 5. Staffel beeindruckend, die im Rewatch erst richtig deutlich geworden ist.
6/01 – EIN „PRE-CAP“... OHNE SPOILER !!!
Keine Angst, ich werde nicht die tausend Theorien, die ich in den Recaps aufgeworfen habe, zusammenzufügen – sondern ich werde kurz darstellen, wie ich mir die erste Szene der 6. Staffel vorstelle.
Wir werden unser „Previously on Lost“ bekommen, was damit endet, wie Juliet die Jughead verprügelt – und wie in „The Incident“ endet das „Previously on Lost“ mit einem weißen Screen. Dieses Weiß geht über in die erste Szene der 6. Staffel – was in meinen Augen eine abgeänderte Version vom allerersten Flashback ist, das wir bei Lost jemals hatten, nämlich Jack in Oceanic 815 (checkt das Flashback – es beginnt mit einem Bild auf die weißen Wolken außerhalb des Flugzeugs!). Alles ist wie gehabt: Small Talk mit Cindy und Rose, ein vorbeirennender Charlie – so weit, so vertraut. Es kommt dann zu einem leichten Ruckeln im Flugzeug. Im Original-Flashback sagte Jack zu Rose: „Don't worry, everything's gonna be al-...“ In der abgeänderten Version beendet er seinen Satz. Das Flugzeug beruhigt sich wieder, Bernard kommt von der Toilette und setzt sich neben Rose. Dann steht Jack auf, läuft durch das Flugzeug, bleibt dann vor einem Sitz stehen und fragt die Person im Sitz, ob sie jetzt den Drink trinken, den sie früher vereinbart haben – die Kamera schwenkt und zeigt, wer im Sitz sitzt: Ana Lucia. Lost ;)
Wahrscheinlich liege ich mit dieser Prognose falsch, aber ich wollte es mal aufschreiben, damit ich – falls ich doch richtig liege – einen Beweis habe :)
THE SHAPE OF RECAPS TO COME
Jap. Ich werde auch während Staffel 6 Recaps zu den neuen Folgen schreiben – etwas, was mir auch wesentlich einfacher fallen dürfte, als Recaps zu „alten“ Folgen zu schreiben. Denn diese neuen Folgen werden in komplett unbekanntes Terrain vorstoßen und noch nicht bis zum Äußersten durch-analysiert worden sein. Wir bekommen (ggf. bis auf 2 Olympia-Wochen) jeden Mittwoch eine neue Folge – und ich versuche zum Freitag dann den Recap zur Folge fertig zu kriegen. Ob ich den Recap dann auch ins Studi stelle oder nur in den Blog, weiß ich noch nicht. Aus Erfahrung weiß ich nämlich, dass – wenn die Staffel erstmal läuft – ein Beitrag innerhalb von 2 Minuten auf Seite 2 gerutscht sein kann, was mir ehrlich gesagt bei einem Recap etwas zu schade ist... mal sehen.
Und hier kommt jetzt etwas neues für meine zukünftigen Recaps:
DER DEATH WATCH
Sprich: wie hoch ist die Gefahr eines Charakter-Todes in der nächsten Folge – in dem Fall „LA X“ (die komplett sicheren Charaktere sind nicht aufgeführt):
Jacob: 90 % (sein Backup-Plan muss schon verdammt gut sein)
Juliet: 90 % (eine kleine Hoffnung ist da... winzig klein)
Bram: 80 % (der sieht leider nach Kanonenfutter aus)
Sayid: 50 % (sein nahender Tod sieht etwas zu offensichtlich nach Ablenkungsmanöver aus)
Miles: 50 % (irgendwie wird er nicht mehr wirklich gebraucht)
Richard: 50 % (dürfte der nächste auf Samuels „To kill“-Liste sein)
Mein Recap zu „LA X“ dürfte am 05.02. fertig sein. Bis dahin kann ich nur noch eins sagen: WIR HABEN DIE WARTEZEIT FAST GESCHAFFT !!!
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