1. Endlich bekommen wir Desmonds Geschichte serviert. Wo andere Charaktere schon 3 bis 4 (auch teilweise uninteressante und unwichtige) Flashback-Folgen erhielten, haben wir hier eine Art Schnelldurchlauf seines Lebens:
- Widmore taucht das erste Mal auf und zeigt sich gleich von seiner fiesen Seite. Das er die Post an seine Tochter abfängen lässt, ist schon eine ganz gemeine Art und Weise, doch Desmond als Feigling zu beschimpfen und ihn mit Geld von seiner Tochter fernhalten zu wollen, ist auch noch eine respektlose dazu! Leider bekommt er dann doch seinen Willen, denn durch seinem Schiffbruch auf der Insel hat Des keinen Kontakt mehr zu Penny und ist raus aus ihrem Leben.
Sehr interessant finde ich die Bezeichnung von Widmore als Philanthropist auf der Broschüre für den Segeltörn. Laut Wikipedia Philanthrop: "In den Vereinigten Staaten, wo (private) Wohltätigkeit traditionell eine größere Rolle spielt als in Europa, wird der Begriff 'philanthropist' (Philantrop) vielfach auch auf reiche Personen angewandt, die große Teile ihres Vermögens zu wohltätigen Zwecken einsetzen, also faktisch menschenfreundlich sind."
Nun können wir uns alle denken, dass Charles Widmore nicht aus reiner Menschenlichkeit diese Tour um die Welt organisiert hat, sondern um noch eine Möglichkeit mehr zu haben Insel zu finden. Unsympathischer als Widmore kann ein Mensch innerhalb von nur 40 Minuten nicht dargestellt werden. Wie kann so ein Fiesling nur eine so wundervolle Tochter haben und einen so intelligenten und selbstlosen Sohn? Die scheinen beide fast vollkommen nach ihren Müttern zu kommen!
- Und -tada- Libby taucht auch im Flashback auf. Toll gemacht von den Autoren, da sich Desmond und Libby nie auf der Insel begegnet sind. Vielleicht wurde sie auch in diesem Fall von Jacob geschickt, damit Desmond ihr Boot bekommt und damit auf der Insel landet?!
- Nummer drei der Desmond-Begegnungen ist Kelvin. Meiner Meinung nach kam er auf alle Fälle NACH dem Incident auf die Insel, doch ob er vor oder nach dem Pruge kam, ist für mich immer noch nicht geklärt. Vielleicht muss er sich wegen dem Purge impfen, weil Radzinsky sich einbildete, dass sie sterben, wenn sie an die frische Luft kommen, da dort das Gas freigesetzt wurde. Witzig, dass Kelvin erzählt er hat Radzinsky begraben, eventuell sehen wir den dann in Staffel 6 als Smokey-Erscheinung wieder! ;)
Und mit dem Tod von Kelvin ist es ganz klar: Jeder Lostie hat (mindestens) einen Menschen auf dem Gewissen, ob nun ausversehen getötet oder absichtlich.
2. Eko hat sich wirklich zu einem Staffel-1-Locke entwickelt. Er handelt für die Insel, geht ganz in dem Glauben dafür auf und um das zu verdeutlichen sagt er sogar zu Locke: "Don´t tell me, what I can´t do" wie Locke früher. Er will sogar eher die Hatch und sich selbst explodieren lassen, als dass die Eingabe nicht erfolgt.
Locke hingegen ist am Ende seines Glaubens und somit am Tiefpunkt angelangt. er ist total gleichgültig, er hat keine Ambitionen mehr der Insel auf irgendeine Weise zu helfen bzw. für sie zu handeln. Ihm sind sogar alle anderen Menschen egal: "They´re not my friends" Mehr Verachtung für Insel und Losties geht schon fast nicht mehr. "We are all puppets" Ist sein einziger wahrer Satz, doch inwieweit ist ihm und dem Zuschauer zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ansatzweise bewusst.
Dabei müsste ihm gerade das erste Fast-Treffen mit Desmond neuen Mut geben, wie es bei Desmond der Fall ist. Beide waren an einem sehr frustrierten Punkt in ihrem Leben angekommen, Des stand kurz vor dem Selbstmord und Locke verzweifelte an der Luke. Beide hatten ein Wunder gewünscht und tatsächlich geschieht genau in diesem Augenblick das eigentlich Unfassbare und beide begreifen, dass sie nicht allein sind.
Locke sieht nun am Ende ein, dass er einen großen Fehler begangen hat: "I was wrong", womit wir zum nächsten Punkt übergehen können.
3. Fehler über Fehler machen die Losties in diesem Staffelfinale und bemerken sie erst zu spät:
- Michael denkt tatsächlich, dass mit der Auslieferung alles läuft und niemand seinen Trug feststellt. Falsch gedacht.
- Jack glaubt, er hat alles im Griff und einen super Plan mit Sayid ausgearbeitet und überredet dadurch Hurley und die anderen, doch weiter zugehen. Schlecht gedacht, denn Michael führt sie in eine ganz andere Richtung.
- Sayid will den Überraschungseffekt auf seiner Seite, aber er unterschätzt die Others zu sehr. Die sind natürlich allen einen Schritt voraus.
- Desmond betrinkt sich ohne Ende, denn er kann der Insel nicht entfliehen. Stimmt zum Teil, denn er hatte nicht den richtigen Kurs um wegzusegeln.
- Warum wollen immer alle diese blöden Puppen aufheben? So blöde kann man doch nicht sein!!
- Locke begeht den größten Fehler und gibt die Zahlen nicht ein.
- Desmond begreift diesen Fehler zu spät und ihm bleibt nur noch der Failsafe-Key, um alle zu retten. Es ist wirklich der berührende Moment in diesem Staffel-Finale, als er den Schlüssel mit den Worten "I love you, Penny" umdreht *schnüff*
- Es ist schon fast Ironie, dass durch die fehlende Eingabe und den Folgen daraus Penny endlich die Insel findet, auf der sie Desmond vermutet und dieser gerade zur Rettung aller in den (zu diesem Zeitpunkt denkbaren) Tod gegangen ist.
4. Nun ist der Fuß der Statue zu sehen. Hätten sich Jin, Sun und Sayid das näher angesehen, wären sie evtl. Jacob hier schon über den Weg gelaufen. Das wäre doch mal eine interessante Wendung gewesen! ;)
5. Und nach so vielen großartigen (teilweise neuen) Charakteren auf einem Haufen in diesem Finale tritt auch Ben wieder auf und das mit einem echten Hammer, wie er Jack angrinst und "Hello again" sagt, immer wieder klasse!
Seine Psychospielchen gehen auch gleich in die nächste Runde, indem er Michael erklärt, dass er besser nichts über die Insel erzählt, weil sonst rauskommen wird, was er getan hat, um Walt wieder zubekommen.
Wenn ich schon mal beim Thema Others bin: Hier zeigt sich schon ein wenig, dass Mrs. Klugh wohl nicht unbedingt sehr beliebt bei den Others ist, Tom hätte sie wohl am liebsten gefressen, als sie seinen Namen vor den Losties genannt hat! Vielleicht fällt es deswegen Mikhail später nicht sehr schwer sie zu erschießen.
Fazit:
So viele Fragen, so wenig Antworten, so viele Charaktere und das in einem einzigen Finale. Mir gefällt das Finale immer noch sehr gut, wobei mir als Cliffhanger wirklich das Schlüsseldrehen um einiges besser gefallen hätte, als noch den ollen Charlie zu sehen. Schade, dass einige Dinge bis heute nicht richtig geklärt wurden, ich hatte nach diesem Finale sehr viele Erwartungen in die dritte Staffel gesetzt, wie viele andere Zuschauer wahrscheinlich auch. Das wird wohl der Grund sein, dass die meisten die dritte Staffel für die schlechteste halten, ich versuche ein bisschen Optimismus von Erik zu übernehmen und gehe mal ohne viele Erwartungen in den Staffel-Rewatch, vielleicht gelingt es mir ja! ;)
Das positivste an diesem Finale ist wirklich die komplette Einführung von Desmond, dem ab der nächsten Staffel auch gleich eine große Rolle zuteil wird. Danke an die LOST-Produzenten, dass sie sich für einen so guten Charakter entschieden haben!!! Ich hoffe auf ein weiteres Wiedersehen in Staffel 6, denn ohne Des machts doch nur halb soviel Spaß!
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